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Uni-Journal Jena04/15
Titelthema: Religion
Religionsunterricht: Studie belegt Akzeptanz in Berufsschulen 13
Umfrage: Gehört Religion auf den Campus? 28
Versöhnungsforschung: Wie Israelis und Palästinenser dem Leid des anderen begegnen 39
Porträt: Dr. Sabine Nagel ist seit 15 Jahren Studierenden- und Hochschulpfarrerin 40
FSU-Einrichtungen: Die „Jona-Kapelle“ ist Andachtsraum 41Interview
Präsident Rosenthal spricht über sein erstes Semester an der FSU 10Forschung
Wirtschaftswissenschaft: Warum Firmen nicht aus Fehlern lernen 12
Geschichte: Welches Schicksal Besatzungskinder tragen 12
Ökologie: Wie Ökosysteme auf Hochwasser reagieren 14
Mineralogie: Wie der Stickstoff auf die Erde kam 14
Biochemie: Welche Rolle Lipide bei Krebs spielen 15
S ozialpsychologie: Wie Identität das Konsumverhalten prägt 16Rubriken
Nachrichten 4
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Forschung 12
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Internationales 22
Medizin 24
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Sonnenfinsternis:„TagderPhysik“lockte SonnenanbeteraufsDachderPhysikalisch- AstronomischenFakultät.Seite6
Studierendenzeitung:Das„Akrützel“feierte sein25.Jubiläum.DieReportagegibtEinblick indenRedaktionsalltag.Seite26
SchlafendeVulkane:Forschererkundenmik- robielleLebensgemeinschafteninvulkanisch aktivenBöden.Seite17
Sepsisforschung:ZentrumfürInnovations- kompetenz„Septomics“wirdweitervom Bundgefördert.Seite7
Foto:Günther
Fo to:Kasper Fo to:Kasper Fo to:SchrollReligion
Es ist ein sensibles Thema, das viele
Menschen für ihre Privatsache halten:
Religion. Gleichzeitig beweisen Kriege
in aller Welt, deren Akteure sich auf ei-
nen Gott berufen, dass das Thema alle
angeht und zu wie viel Leid Religion – in
dieser falschen, kriegerischen Art ange-
wandt – führen kann. Auf der anderen
Seite hilft die Besinnung auf Gott (wel-
chen auch immer) vielen Menschen, um
Hoffnung zu schöpfen und ihr Dasein
lebenswert zu gestalten.
Wie steht es in Zeiten von IS-Terror
und mahnenden Papst-Worten, dem
Zuwachs an Studierenden in der Theo-
logischen Fakultät und der Forderung
des Erfurter Imam nach islamischem
Religionsunterricht in Thüringen um das
Thema „Religion an der Universität“?
Das wollten wir wissen und haben uns auf dem Campus umgehört (S. 28-29), mit Menschen ohne und verschiedener Konfession gesprochen und die Exper- ten aus der Theologie befragt.Für viele Uni-Angehörige ist Religion
Privatsache, auch für diejenigen, die kei-
ner Religion angehören. Konfessionslos
ist der größte Teil der Thüringer, Religion
oft keinThema für sie. Daher gehen viele
davon aus, dass die Nachfrage nach Re
ligionen wie Judentum und Islam in Je
na nicht groß sei. Quantitativ mag das
stimmen. Doch an einer internationalen
Universität wie in Jena, die erneut auf
eine Rekordanzahl ausländischer Studie-
render in einem Sommersemester ver-
weisen kann (S. 4),ist es wichtig, dass
die Gläubigen ihre Religion ausüben
können. Und dies ist möglich, denn das
religiöse Leben in Jena ist reich und viel-
fältig (S. 41). DieTheologische Fakultät z. B. ist offen und sieht ihre Jona-Kapelle (S. 41) auch als Andachtsraum für Gläu- bige anderer Religionen.Wie schwierig die Verständigung über
Religion jedoch selbst bei Menschen
mit gleicher christlicher Einstellung sein
kann, zeigen Diskussionen über die Zu-
kunft des Religionsunterrichts (www.uni- jena.de/streitgespraech.html). Verstößtkonfessioneller Unterricht gegen die ge-
forderte Trennung von Staat und Kirche?
Oder hilft gerade Religionsunterricht bei der Ausbildung vonWerten und Toleranz (S. 13)? Die Meinungen gehen ausein- ander – auch an der Friedrich-Schiller-Universität. Doch diese Universität
steht für Toleranz und Offenheit und da-
für, dass der Dialog und die Diskussion
nicht durch Ideologien versperrt wer-
den. „Liberty“ ist nicht nur Teil unseres
Forschungsprofils, Freiheit ist ebenfalls
(Selbst-)Verpflichtung – auch und gerade
im Umgang mit Andersdenkenden und
-fühlenden und ihrer Religiosität.
Axel Burchardt
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