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Uni-Journal Jena04/15

Titelthema: Religion

Religionsunterricht: Studie belegt Akzeptanz in Berufsschulen 13

Umfrage: Gehört Religion auf den Campus? 28

Versöhnungsforschung: Wie Israelis und Palästinenser dem Leid des anderen begegnen 39

Porträt: Dr. Sabine Nagel ist seit 15 Jahren Studierenden- und Hochschulpfarrerin 40

FSU-Einrichtungen: Die „Jona-Kapelle“ ist Andachtsraum 41

Interview

Präsident Rosenthal spricht über sein erstes Semester an der FSU 10

Forschung

Wirtschaftswissenschaft: Warum Firmen nicht aus Fehlern lernen 12

Geschichte: Welches Schicksal Besatzungskinder tragen 12

Ökologie: Wie Ökosysteme auf Hochwasser reagieren 14

Mineralogie: Wie der Stickstoff auf die Erde kam 14

Biochemie: Welche Rolle Lipide bei Krebs spielen 15

S ozialpsychologie: Wie Identität das Konsumverhalten prägt 16

Rubriken

Nachrichten 4

Personalia 8

Forschung 12

Forschungsprojekte 18

Internationales 22

Medizin 24

Tagungen 30

Studentenleben 32

Beutenberg-News 34

Lehre 36

Profile 42

Wirtschaft 44

FSU intern 45

Neue Bücher 52

Kultur 54

Herausgeber:

Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Redaktion und Gestaltung:

Dr. Ute Schönfelder, Stephan Laudien, BiancaWiedemann, Axel Burchardt (v.i.S.d.P.), Kai

Friedrich, MartinWolff (Technische Redaktion), Monika Paschwitz (Redaktionsassistenz) und Kerstin Apel (Sekretariat)

Anschrift:

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fürstengraben 1, 07743 Jena

Telefon: 03641/9-31040, Telefax: 03641/9-31032, E-Mail:

presse@uni-jena.de

Redaktionsbeirat:

Prof. Dr. Georg Büchel, Prof. Dr. Uwe Cantner, Prof. Dr. Wolfgang Dahmen

Titel:

Aichele&Jackmuth, Schorndorf; Bildrechte © photoplotnikov – Fotolia.com

Gesamtherstellung:

Druckhaus Gera GmbH, Jacob-A.-Morand-Straße 16, 07552 Gera

Internet:

http://www.uni-jena.de/journal

ISSN 1435-6686.

Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos u.Ä.

wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit den Auffassungen des Her-

ausgebers, der Redaktion und des Beirates übereinstimmen. Für den Inhalt sind die Unterzeichner verantwortlich. Zur

besseren Lesbarkeit haben wir in denTexten teilweise nur die männliche Sprachform verwendet. Mit den gewählten

Formulierungen sind Männer und Frauen gleichermaßen angesprochen.

Sonnenfinsternis:„TagderPhysik“lockte SonnenanbeteraufsDachderPhysikalisch- AstronomischenFakultät.

Seite6

Studierendenzeitung:Das„Akrützel“feierte sein25.Jubiläum.DieReportagegibtEinblick indenRedaktionsalltag.

Seite26

SchlafendeVulkane:Forschererkundenmik- robielleLebensgemeinschafteninvulkanisch aktivenBöden.

Seite17

Sepsisforschung:ZentrumfürInnovations- kompetenz„Septomics“wirdweitervom Bundgefördert.

Seite7

Foto:Günther

Fo to:Kasper Fo to:Kasper Fo to:Schroll

Religion

Es ist ein sensibles Thema, das viele

Menschen für ihre Privatsache halten:

Religion. Gleichzeitig beweisen Kriege

in aller Welt, deren Akteure sich auf ei-

nen Gott berufen, dass das Thema alle

angeht und zu wie viel Leid Religion – in

dieser falschen, kriegerischen Art ange-

wandt – führen kann. Auf der anderen

Seite hilft die Besinnung auf Gott (wel-

chen auch immer) vielen Menschen, um

Hoffnung zu schöpfen und ihr Dasein

lebenswert zu gestalten.

Wie steht es in Zeiten von IS-Terror

und mahnenden Papst-Worten, dem

Zuwachs an Studierenden in der Theo-

logischen Fakultät und der Forderung

des Erfurter Imam nach islamischem

Religionsunterricht in Thüringen um das

Thema „Religion an der Universität“?

Das wollten wir wissen und haben uns auf dem Campus umgehört (S. 28-29), mit Menschen ohne und verschiedener Konfession gesprochen und die Exper- ten aus der Theologie befragt.

Für viele Uni-Angehörige ist Religion

Privatsache, auch für diejenigen, die kei-

ner Religion angehören. Konfessionslos

ist der größte Teil der Thüringer, Religion

oft keinThema für sie. Daher gehen viele

davon aus, dass die Nachfrage nach Re­

ligionen wie Judentum und Islam in Je­

na nicht groß sei. Quantitativ mag das

stimmen. Doch an einer internationalen

Universität wie in Jena, die erneut auf

eine Rekordanzahl ausländischer Studie-

render in einem Sommersemester ver-

weisen kann (S. 4),

ist es wichtig, dass

die Gläubigen ihre Religion ausüben

können. Und dies ist möglich, denn das

religiöse Leben in Jena ist reich und viel-

fältig (S. 41). DieTheologische Fakultät z. B. ist offen und sieht ihre Jona-Kapelle (S. 41) auch als Andachtsraum für Gläu- bige anderer Religionen.

Wie schwierig die Verständigung über

Religion jedoch selbst bei Menschen

mit gleicher christlicher Einstellung sein

kann, zeigen Diskussionen über die Zu-

kunft des Religionsunterrichts (www.uni- jena.de/streitgespraech.html). Verstößt

konfessioneller Unterricht gegen die ge-

forderte Trennung von Staat und Kirche?

Oder hilft gerade Religionsunterricht bei der Ausbildung vonWerten und Toleranz (S. 13)? Die Meinungen gehen ausein- ander – auch an der Friedrich-Schiller-

Universität. Doch diese Universität

steht für Toleranz und Offenheit und da-

für, dass der Dialog und die Diskussion

nicht durch Ideologien versperrt wer-

den. „Liberty“ ist nicht nur Teil unseres

Forschungsprofils, Freiheit ist ebenfalls

(Selbst-)Verpflichtung – auch und gerade

im Umgang mit Andersdenkenden und

-fühlenden und ihrer Religiosität.

Axel Burchardt

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