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Uni-Journal Jena04/15
FSU intern
Keine Ausgliederung der ThULB
Universitätsrat bezieht klare Position zur Bibliotheksentwicklung
„Die Herauslösung der Thüringer Uni-
versitäts- und Landesbibliothek (ThULB)
aus der Friedrich-Schiller-Universität
(FSU) würde zu einem großen Schaden
für die FSU und die bibliothekarische
Versorgung des Landes führen.“ Das
hat der Universitätsrat in einer Stellung-
nahme deutlich gemacht. Das Gremium
blickt mit Sorge auf die vom Freistaat
Thüringen angestrebten Veränderungen.
In der Stellungnahme heißt es wei-
ter: „Der Universitätsrat unterstützt
das berechtigte Grundanliegen der
Hochschulstrategie 2020 der Thüringer
Landesregierung zur Leistungs- und
Effizienzsteigerung im Bibliotheksbe-
reich angesichts der Entwicklung der
Bibliotheks- und Medienversorgung
und ihrer Kosten.“ Doch die vom Land
vorgeschlagene Bibliothekskonstruk-
tion für die Hochschulen, wonach eine
Herauslösung der ThULB aus der FSU
angestrebt wird, hält das Gremium für
nicht zielführend. „Die negativen Folgen
würden die erhofften positiven Effekte
deutlich übersteigen“, befürchtet der Uni
ratsvorsitzende Dr. Josef Lange. Die be-
absichtigten Syn-
ergieeffekte seien
nicht zu erreichen,
da sie auf falschen
Annahmen basier-
ten. So würde u. a.
von der ThULB ge-
nutzte Infrastruk-
tur der FSU, wie
Räume, DV-Infra-
struktur, Personal
und Verwaltung,
bislang nicht in
Betracht gezogen
und deren Umfang
nicht beziffert.
Der Universi-
tätsrat empfiehlt
stattdessen dem
Präsidium der
FSU, gemeinsam
mit den anderen
Thüringer Hoch-
schulen ein Konzept zur verbindlichen
Kooperation der Universitäts- und Hoch-
schulbibliotheken zu entwickeln. Dieses
sollte neue Möglichkeiten der Zusam-
menarbeit auch mit Einrichtungen au-
ßerhalb Thüringens erschließen, um die
Arbeit der Bibliotheken effizienter und
leistungsorientierter zu machen.
US
Foto:Kasper
Mehr Platz zum Selbststudium
Umfassende Baumaßnahmen im Hauptgebäude haben begonnen
Im April haben im Hauptgebäude um-
fangreiche Baumaßnahmen begonnen.
Mit diesen Umbauten will die Universi-
tät ihren Studierenden mit Studierzonen
zusätzliche Bereiche zum Selbstlernen
schaffen. Sie kommt damit auch studen-
tischenWünschen nach, denn u. a. in der
regelmäßigen Befragung zur Studienzu-
friedenheit (Studienqualitätsmonitor,
s. S. 4) wurde ein Bedarf an weiteren
Zonen für selbstständiges Lernen geäu-
ßert. „Warum die Studierenden solche
Lernbereiche wünschen, liegt klar auf
der Hand“, sagt Prof. Dr. Eva Schmitt-Ro-
dermund. „Studienleistungen bestehen
zu einem beträchtlichen Teil aus Selbst-
studium“, weiß die Studien-Dezernentin
der Universität. „Vieles davon wird sinn-
vollerweise in Lerngruppen erledigt, für
die in Wohnheimen in der Regel kaum
Platz ist.“ Im Erdgeschoss und im zwei-
ten Obergeschoss des Hauptgebäudes
sollen deshalb verschiedene Sitz- und
Stehgelegenheiten einen Aufenthalt
von mehreren Personen ermöglichen.
Weiterhin werden entsprechende Elek-
tro-Anschlüsse und neue Medienleitun-
gen gelegt sowie zusätzliche Flurtüren
eingebaut. „Auf dem großen Hof haben
wir unter den Arkaden ebenfalls geplant,
Sitzmöglichkeiten zu schaffen“, so Gun-
ter Krieg von der Abteilung Bauplanung
der Universität.
Im Zuge der Umbauten wird außer-
dem die Brandschutzanlage erneuert.
„Es handelt sich dabei um mehrere Ein-
zelmaßnahmen und auch Eingriffe in die
Bausubstanz, deshalb wird das Bauge-
schehen nicht unbemerkt vonstattenge-
hen können“, sagt Holger Otto, der neue
Leiter des Dezernats Liegenschaften
und Technik. Gemeinsam mit dem Fach-
dienst Feuerwehr der Stadtverwaltung
Jena wurde ein Konzept entwickelt, das
unter anderem die Modernisierung und
Erweiterung der Brandmeldeanlagen, Si-
cherheitsbeleuchtung, den Einbau einer
Entrauchungsanlage in der Aula, einen
komplexen Rückbau sowie Neubau der
Feuerlöschanlage und den entsprechen-
den Umbau der technischen Betriebsan-
lagen und -räume vorsieht.
Da die Arbeiten im laufenden univer-
sitären Betrieb durchgeführt werden,
müssen die Mitarbeiter und Studieren-
den immer wieder mit Einschränkun-
gen sowie Baulärm rechnen. „Aber wir
werden uns bemühen, die Belastungen
so gering wie möglich zu halten“, sagt
Dezernent Otto. Die gesamten Um- und
Rückbaumaßnahmen sollen bis zum
Frühjahr 2016 dauern. Die Gesamtkos-
ten belaufen sich auf knapp eine Million
Euro. Finanziert wird die Erneuerung der
Brandschutzanlage und das Einrichten
der Studierzonen imWesentlichen durch
Landesmittel, da das Hauptgebäude im
Besitz des Freistaats Thüringen ist. biw
ImErdgeschossdes
Unihauptgebäudes
werdenSitz-und
Stehplätzezum
Selbststudiumeinge-
richtet.
Foto:Kasper
DieThULBdarf
nichtausgegliedert
werden,mahntder
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