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Uni-Journal Jena04/15
Nachrichten
Rohbau für Forschungszentrum steht
Richtfest am Zentrum für Energie und Umweltchemie (CEEC)
„ProExzellenz“ verlängert
Landesprogramm fördert FSU mit 12,9 Mio. Euro
Nachwuchschemiker
vernetzen sich
Die Arbeiten am Neubau für das For-
schungszentrum für Energie und Um-
weltchemie (CEEC Jena – Center for
Energy and Environmental Chemistry
Jena) kommen rasch voran: Bereits am
17. Februar konnte das Richtfest amMax-
Wien-Platz begangen werden.
1500 qm Forschungsfläche
Das neue Gebäude bietet mit rund
1 500 qm Fläche Platz für bis zu sechs
(der insgesamt rd. 20) Arbeitsgruppen,
die hier an zukunftsfähigen Lösungen
im Bereich Energieeffizienz und Ener-
giespeicherung forschen werden. In den
Neubau ziehen die bereits vorhandenen
Arbeitsgruppen der Organischen und
Makromolekularen Chemie, der Elektro-
chemie, der Kohlenstoffnanomaterialien
und der Glaschemie ein. Weiterhin wer-
den die gemeinsame Professur mit dem
Fraunhofer-Institut für Keramische Tech-
nologien und Systeme Hermsdorf/Dres-
den (IKTS) sowie Labore zur Fertigung
von Prototypen untergebracht sein.
Die Ernst-Abbe-Stiftung errichtet das
Gebäude in eigener Verantwortung und
stellt es der Fried-
rich-Schiller-Uni-
versität langfristig
zu einem symbo-
lischen Mietpreis
zur Verfügung.
Die Kosten für
die Errichtung
und Ausstattung
des Gebäudes
umfassen rund
14,5 Mio. Euro.
Davon investiert
die Ernst-Abbe-
Stiftung bis zu 10
Mio. Euro. Diese
Gelder stammen
aus einer Zustif-
tung des Landes.
Weitere 4 Mio.
Euro steuert die
Carl-Zeiss-Stiftung
bei. Die Kosten für
die technische Erstausstattung in Höhe
von rund 500000 Euro werden aus Lan-
desmitteln getragen. Darüber hinaus hat
das Land das Grundstück eingebracht.
Der Neubau soll im Herbst dieses Jahres
fertiggestellt sein und von der Universi-
tät genutzt werden können.
Das in Deutschland einmalige For-
schungszentrum soll zum Vorreiter bei
erneuerbaren Energien werden.
AB
Nachwuchswissenschaftler in der Po-
lysaccharidforschung wollen sich euro-
paweit besser vernetzen. Unter maß-
geblicher Beteiligung von Chemikern
der Universität Jena wird deshalb ein
Netzwerk unter dem Dach von EPNOE
angestrebt. EPNOE steht für „European
Polysaccharide Network of Excellence“
und ist ein Verbund aus 16 europäischen
Forschungsinstituten und über 20 Fir-
men. „Wir streben einen europaweiten
Verbund von Nachwuchswissenschaft-
lern an“, sagt Dr. Martin Gericke. Der
Chemiker vom Institut für Organische
Chemie und Makromolekulare Chemie
gehört zu den Initiatoren des Nach-
wuchsforscherverbundes.
Jüngst gab es ein erstes Meeting in
den Niederlanden. Gut 50 Nachwuchs-
forscher und -forscherinnen loteten die
Chancen einer verbesserten Zusam-
menarbeit aus. Über das Netzwerk, so
erhoffen sie sich, können sie leichter
Geld für ihre Forschung generieren und
sich mit spezifischen Informationen ge-
genseitig unterstützen.
sl
DasThüringer Landesprogramm „ProEx-
zellenz“ ist in eine neue Runde gestar-
tet: Zehn Projekte an den vier Thüringer
Universitäten werden daraus gefördert,
die mindestens bis 2019 laufen. Mit ins-
gesamt 20 Millionen Euro unterstützt
dasThüringerWissenschaftsministerium
die Entstehung von sieben neuen For-
schungszentren und drei Exzellenzpro-
fessuren – die Friedrich-Schiller-Univer-
sität (FSU) wird bei vier Projekten und
bei zwei Professuren mit insgesamt 12,9
Millionen Euro gefördert.
„Mit ‚ProExzellenz‘ wollen wir heraus-
ragende Forschungsvorhaben fördern,
die denWissenschafts- undTechnologie-
standort Thüringen stärken und sichtbar
machen“, sagt Wissenschaftsminister
Wolfgang Tiefensee. Dazu müsse auch
die Profilierung der Hochschullandschaft
vorangetrieben werden, um in wichtigen
Forschungsfeldern Akzente zu setzen.
„Unser Ziel heißt internationale Spitzen-
forschung. Das geht nicht von heute auf
morgen. Deshalb haben wir mit ‚Pro-
Exzellenz‘ ein Landesprogramm, das
Projekte bewusst über mehrere Jahre
begleitet.“
Mit allein sechs Vorhaben entfallen
die meisten Projekte auf die Jenaer Uni-
versität. Hier werden die Zentren „Das
20. Jahrhundert und seine Repräsenta-
tionen. Europäisches Kolleg. The Past
in the Present. European Centre for
20th Century History“ mit 2,1 Millionen
Euro, die „Altersinduzierte Hemmung
der Regeneration und Gewebshomöos-
tase (RegenerAging)“ mit 3,94 Millionen
Euro, die „Agenda für Exzellente Photo-
nik – ACP 2020“ mit 3,9 Millionen Euro
sowie „Nanoparticles from functional
polymeric architectures for application
in inflammation-related diseases (Na-
noPolar)“ mit 960 000 Euro gefördert.
Mit je einer Million Euro werden die
Professuren „Technische Kohlenstoff-
nanomaterialien für elektrochemische
Energiespeicher“ und „Synthetische
Biotechnologie derWirkstoffproduktion“
unterstützt.
Bur
DerRohbaudes
CEEC(links)spiegelt
sichinderFassade
desbenachbarten
ZentrumsfürAnge-
wandteForschung.
Foto:Kasper