der Abschätzung von Georisiken in Thüringen (Sub-
rosion und Erdfälle), der Renaturierung von Altlast-
undBergbauflächenundderNutzungderheimischen
Ressourcen (Kalisalze, Massenrohstoffe, Gas-Unter-
grundspeicher) spielen Absolventen unserer Univer-
sität eine wichtige Rolle. Die fokussierte und praxis-
orientierteAusbildung hat dazu geführt, dass unsere
Absolventen Anstellungen in Ingenieurbüros, bei Be-
hörden und in Forschungsinstituten erhalten und zu
den bevorzugtenMitarbeitern in den Firmen der Öl-
und Gasexploration gehören. Damit wird der Name
der Universität und Thüringens auch über die Gren-
zenDeutschlands bekannt. DieZusammenarbeitmit
geowissenschaftlich tätigen Firmen trägt maßgeblich
zur Drittmitteleinwerbung der Universität bei. Enge
Zusammenarbeit pflegt das Institut für Geowissen-
schaftenmit zahlreichenkleinenundmittlerenUnter-
nehmen inThüringen.
Vorreiter-Rolle inglobalemProjekt
WeitereArbeitsschwerpunktederGeowissenschaften
in Jena sind:
Das Geodynamische Observatorium Moxa des
Instituts für Geowissenschaften ist vor allem we-
gen der exzellenten Registrierung von kleinsten
Änderungen des Erdschwerefeldes mit einem su-
praleitenden Gravimeter imweltweiten Vergleich
führend. Hier konnten unter anderem Massen-
verlagerungen durch Wasserbewegungen im Un-
tergrund im Schwerefeld nachgewiesen werden.
Moxa nimmt mit solchen Beobachtungen und
Untersuchungen eine Vorreiter-Rolle im inter-
nationalen Global Geodynamics Project ein. Die
Vermessung kleinsterDeformationender Erdober-
fläche ermöglicht dieÜberwachung von geophysi-
kalisch/gesellschaftlich relevantenGebieten, zum
Beispiel inErdfall-oderHangrutschungsbereichen,
an geologischen Störungszonen oder auch im be-
nachbarten Schwarmerdbeben-Gebiet Vogtland.
Das ObservatoriumMoxa ist mit vielen Instituti-
onenundauchFirmenkooperativverbunden.Das
Thüringer Seismische Netz (TSN) umfasst zehn
moderne Mess-Systeme zur Seismologie. Vor al-
lem regionale und lokale seismische Ereignisse
(Erdbeben) in Thüringen, Mitteldeutschland und
Europawerdenüber das TSNmit sehr hoherQua-
lität aufgezeichnet. Auch Einsturzbeben oder die
Schwarmerdbeben im Vogtland sind von Interes-
se. Die große Bedeutung solcher Beobachtungen
liegt darin begründet, dass Ostthüringen als „erd-
bebengefährdete Region“ eingestuft werdenmuss,
weil hier immer wieder auch größere Erdbeben
auftreten können. Mit einer Ausgründung (Firma
GRAVITYCONSULTGmbH) wurde 2003 die Ver-
marktungder bei der geophysikalischenArbeit ge-
wonnenenErfahrungenbegonnen.
DieMineralogische Sammlung in Jena ist eine öf-
fentliche Einrichtung und Lehr- beziehungsweise
Forschungssammlung mit mehr als zweihundert-
jähriger Geschichte. Sie ist ein Reservoir für Re-
ferenzmaterialien der Festkörperforschung sowie
eine Quelle von Proben für wissenschaftliche
Forschungsprojekte an der Universität Jena und
im nationalen wie internationalen Rahmen. Sie
tauscht aktivund regelmäßigTeilsammlungenmit
anderen deutschen und ausländischen geowis-
senschaftlichen Sammlungen aus, bringt die ver-
schiedenen Ausprägungen der unbelebten Natur
nach Jena, vermittelt die thüringische Geschichte
und archiviert die Geoexemplare aus der ganzen
Welt für Lehre, Forschung und Freizeitaktivitäten
in Jena.
Zu Fragen der Geomedizin, die sich der Beziehung
zwischen Geologie und Gesundheit widmet, oder
zur Einrichtung tourismusfördernderGeoparkswer-
den thüringische Kommunen beraten. Das Lehrper-
sonal des Instituts für Geowissenschaften beteiligt
sich an der gymnasialenAusbildung durch das Pro-
gramm „Rent-a-Prof“mit vielfältigenVortragsreihen
zugeowissenschaftlichenaktuellenThemen.
Seismogramm eines Erd-
bebens inOstthüringen.
wissenschaffen
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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