tungderMikrowelt legte–unddamit
        
        
          erst im Detail die Beobachtung und
        
        
          Erforschung biologischer und bio-
        
        
          chemischer Prozesse ermöglichte,
        
        
          nicht zuletzt dieBasis für dieheutige
        
        
          moderneMedizin.Nahezualles,was
        
        
          wir über dieWelt sowohl imGroßen
        
        
          als auch im unendlich Kleinen heute
        
        
          wissen, konnte nur durchdieBeherr-
        
        
          schungdes Lichts erforschtwerden.
        
        
          Dieser langen und reichen Traditi-
        
        
          on folgend, wird auch heute noch
        
        
          an der Friedrich-Schiller-Universität
        
        
          Jena Spitzenforschung zum grundsätz-
        
        
          lichenVerständnis und zurNutzbarkeit
        
        
          von Licht in all seinen Eigenschaften
        
        
          durchgeführt. Ein spannendes Feld
        
        
          bildet beispielsweise die Entwick-
        
        
          lungneuerLasermit extremenEigen-
        
        
          schaften, die Femtosekundenlaser.
        
        
          EineFemtosekunde ist dermillionste
        
        
          Teil einer milliardstel Sekunde. Um
        
        
          eine Vorstellung davon zu bekom-
        
        
          men, wie kurz dieser Bruchteil eines
        
        
          Augenblicks ist, kann man sich die
        
        
          Strecke vergegenwärtigen, die ein
        
        
          Lichtstrahl während einer Femto-
        
        
          sekunde zurücklegt. Während Licht
        
        
          innerhalb einer Sekunde 7,5-mal die
        
        
          Erdeumrundet, kannes ineiner Fem-
        
        
          tosekunde nur die Breite eines sehr
        
        
          dünnen menschlichen Haares zu-
        
        
          rücklegen (einen dreißigstel Millime-
        
        
          ter). In einem Femtosekundenlaser
        
        
          werdenalsoextremkurzeLichtpulse
        
        
          erzeugt, keine konventionelle Licht-
        
        
          strahlen. Jenaer Wissenschaftler ar-
        
        
          beitenheutedaran, die indiesenPul-
        
        
          sen gespeicherte Energie ebenfalls
        
        
          möglichst hoch zu skalieren.Wirdall
        
        
          diese Energie in einem solch kurzen
        
        
          Moment auf eine kleine Fläche kon-
        
        
          zentriert, spricht man von Hochleis-
        
        
          tungslasern, deren Intensität die der
        
        
          Sonne um einVielfaches übertreffen
        
        
          kann. An der Friedrich-Schiller-Uni-
        
        
          versität werden diese Technologien
        
        
          imHinblick auf neue Anwendungen
        
        
          der Materialbehandlung, beispiels-
        
        
          weise zur ultraschnellen Bearbei-
        
        
          tung zentimeterdicker Metallwerk-
        
        
          stücke, für die minimalinvasive und
        
        
          ressourcenschonende Augen- und
        
        
          Zahnchirurgie, aber auch für die prä-
        
        
          ziseBehandlungundEntfernungvon
        
        
          Tumorgewebegetestet.
        
        
          Neben den photonischen Nanoma-
        
        
          terialien und Hochleistungslasern
        
        
          werden an der Friedrich-Schiller-Uni-
        
        
          versität Jena noch viele weitere zu-
        
        
          kunftsträchtigeThemen rundumdas
        
        
          Licht erforscht. Über vierzigWissen-
        
        
          schaftler des Lichts haben sich hier-
        
        
          zu zu einem an der Universität ange-
        
        
          siedelten Optikzentrum, dem Abbe
        
        
          Center of Photonics zusammenge-
        
        
          schlossen, welches die Erforschung
        
        
          von Licht in allen seinen Eigenschaf-
        
        
          ten strukturiert, bündelt und koordi-
        
        
          niert. Das Abbe Center of Photonics
        
        
          möchte dadurch einerseits Lösun-
        
        
          gen durch Licht für die genannten
        
        
          Herausforderungen der modernen
        
        
          Gesellschaft erarbeiten. Auf der an-
        
        
          deren Seite ist das Zentrum einHort
        
        
          desWissens, der Neugierde und der
        
        
          vielfältigen Möglichkeiten, welcher
        
        
          jedes Jahr viele Forschende aus der
        
        
          ganzenWelt nach Jena zieht, um in
        
        
          einer deutschlandweit einzigartigen
        
        
          Wissenslandschaft in den photoni-
        
        
          schen Technologien zu arbeiten, zu
        
        
          lehrenund zu lernen.
        
        
          Ein wichtiger Bestandteil des Abbe
        
        
          Centers bildet die Abbe School of
        
        
          Photonics, in welcher die gesamte
        
        
          akademische Ausbildung in der Pho-
        
        
          tonik für deutsche und für internatio-
        
        
          naleStudierendeabgedecktwird. So
        
        
          kamen seit 2008 bereits knapp zwei-
        
        
          hundert Studierende aus über vier-
        
        
          zig Ländern an die Abbe School of
        
        
          Photonics, umhier dieWissenschaft
        
        
          desLichts zu studierenund selber zu
        
        
          forschen. Sehr oft bleiben diese jun-
        
        
          gen Menschen der Faszination der
        
        
          Lichtwissenschaften länger erhalten
        
        
          und tragen so zum internationalen
        
        
          Flair der Saalestadt bei. Manchmal
        
        
          kehren sie auch zurück in ihre Hei-
        
        
          matländer, als Botschafter Jenas
        
        
          ausgerüstet mit dem Wissen und
        
        
          den Erlebnissen, die sie in der Licht-
        
        
          stadt teilen durften. Ernst Abbe, der
        
        
          Begründer der modernen Photonik
        
        
          in Jena und der Namenspatron des
        
        
          Abbe Centers und der Abbe School
        
        
          of Photonics, wäre in beiden Fällen
        
        
          sicher sehr stolz auf seineErben.
        
        
          arbeitmit einem Faserlaser am
        
        
          institut für angewandtePhysik (iaP).
        
        
          wissenschaffen
        
        
          universität jena.
        
        
          weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
        
        
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