WELTWEIT VERNETZT. THÜRINGEN VERPFLICHTET. - page 62

den anstoss zum aufbruch
der Optik und zu-
gleich der Stadt Jena ins Industriezeitalter gab der
1870 zum außerordentlichen Professor berufene Phy-
siker Ernst Abbe mit seiner Theorie der Bildentste-
hung imMikroskop. Durch seine enge Zusammenar-
beit mit demUniversitätsmechanikus Carl Zeiss, der
in seinen privatenWerkstätten den optischen Appa-
ratebau zu immer höherer Perfektion trieb, und dem
Chemiker Otto Schott, der auf Drängen Abbes 1884
ein „Glastechnisches Laboratorium“ zur Herstellung
hochreiner Spezialgläser für dieZeißschenoptischen
Instrumentegründete,wurdederGrundstein fürwirt-
schaftliche Prosperität gelegt. Diese fruchtbare, enge
Zusammenarbeit zwischen universitärer naturwis-
senschaftlicher Forschung und industrieller Produkti-
on auf hohem technologischemNiveau ist bis heute
dasMarkenzeichendesWissenschaftsstandortes Jena.
Erfolge innationalenund
internationalenRankings
Binnenweniger Jahre nach der politischenWende in
Ostdeutschland hat sich Jena wieder zu einemWis-
senschaftszentrum von internationalem Rang entwi-
ckelt. Die Physikalisch-Astronomische Fakultät, die
im Jahre 1990 gegründetwurde, hat darandurch ihre
nationale und internationale Sichtbarkeit einen we-
sentlichenAnteil, wobei sie sich ständig bemüht hat,
im Spannungsfeld von Tradition und Neuorientie-
rung zukunftsorientierte Forschungsfelder zu er-
schließen.
Schnell hat der Fachbereich Physik einen Spitzen-
platz in der deutschen Forschungslandschaft erobert,
der durchguteRanking-Ergebnisse inden letzten Jah-
renbestätigtwurde:
ƒ
Bereits beim CHE-Forschungsranking 2004 wur-
de die Physikalisch-Astronomische Fakultät als
besonders forschungsstarke Fachrichtung an der
Universität Jena bewertet. Diese hervorragende
Position wurde durch die CHE-Forschungsran-
kings 2006 und 2009 bestätigt (Platzierung unter
den zwölf forschungsstärksten Universitäten im
deutschsprachigenRaum).
ƒ
Beim CHE-Ranking 2009 der Physikfachbereiche
anUniversitäten imdeutschsprachigenRaumwur-
de Jena in den Kategorien wissenschaftliche Ver-
öffentlichungen,Laborausstattung,Betreuungund
Studiensituation (insgesamt) indieSpitzengruppe
aufgenommen,wasnur fünf Fachbereichengelang.
ƒ
BeimCHE-Exzellenzranking europäischer Univer-
sitäten 2010 konnte unsere Fakultät einenPlatz in
der Spitzengruppe erreichen. Maßgeblich dafür
sind neben den Forschungsleistungen auch die
Studienbedingungenunddie Internationalität der
Studiengänge
Eine außerordentlich enge Vernetzung der Fakultät,
dokumentiertdurchgemeinsamberufeneProfessoren
und eine Vielzahl gemeinsamer Forschungsprojekte,
besteht mit außeruniversitären Forschungseinrich-
tungenwie dem Fraunhofer-Institut für Angewandte
Optik und Feinmechanik, dem Institut für Photoni-
sche Technologien und der Thüringer Landesstern-
warteTautenburg.
Ein großer Erfolg aus jüngerer Zeit ist die Einrich-
tung des Helmholtz-Institutes Jena (HHJ), das am
1. Juli 2009 seine Arbeit aufgenommen hat. In einer
außerordentlich kurzenZeitspanne ist es hierbei mit
Unterstützung durch die Helmholtz-Gemeinschaft,
den Freistaat Thüringen und die Universitätsleitung
gelungen, die Rahmenbedingungen für zukünftige
Forschungsarbeiten auf denGebieten Petawatt-Laser,
Faserlaser, Röntgenoptik, Laser-Teilchenbeschleuni-
gung und Starkfeld-QED wesentlich zu verbessern.
Neben dem Aufbau neuer Arbeitsgruppen werden
wir damit auch innovative Forschungsfelder unserer
Fakultät deutlich stärkenund sowohl dieZusammen-
arbeit innerhalb der Fakultät als auch insbesondere
mit demGSI Helmholtzzentrum für Schwerionenfor-
schung und demDeutsches Elektronen-Synchrotron
Hamburg sowie dem Helmholtzzentrum Dresden-
Rossendorf ausbauen.
Anwendungsnähe durch interdisziplinäre
Kooperationmit der lokalen Industrie
ImNovember 2010wurde das Zentrum fürMedizini-
scheOptikundPhotonik (ZeMOP) anderUniversität
Jena gegründet, umdie strategischeZusammenarbeit
zwischen der Physikalisch-Astronomischen, der Che-
misch-GeowissenschaftlichenundderMedizinischen
Fakultät, unter wesentlicher Beteiligung der lokalen
Industrie, weiterzuentwickeln. Als Kernprojekt des
Zentrums ist geplant, dass die beteiligten Fakultäten
drei interfakultär ausgerichtete Professuren, darunter
die Professur „AngewandteOptik für dieOphthalmo-
logie“ gemeinsam besetzen. Diese drei Professuren
sollen eine zentrale Brückenfunktion für die Vertie-
fungderZusammenarbeit der Fakultäteneinnehmen.
Die Schwerpunkte der Forschung an der Fakultät lie-
unten 
Ausgezeichnetmit demZukunftspreis
desBundespräsidenten2013 (von links):
Dr. Jens König (BoschGmbH),
Professor StefanNolte (Universität Jena) und
Dr. DirkSutter (Trumpf Laser GmbH&CoKG).
wissenschaffen
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universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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