mathematik versteht sich als kulturgut
und
„Königin derWissenschaften“. Sie ist fundamental für
die Erziehung des Menschen und durchdringt wie
kaum eine andere Wissenschaft sämtliche Lebens-
und Arbeitsbereiche. Für die Natur- und Ingenieur-
wissenschaften ist dieMathematik sogar eine zentra-
le Voraussetzung. Das Beherrschen der Mathematik
ist somit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in
unsererWissensgesellschaft.
Mit Mathematik lassen sich viele Produkte und
Dienstleistungen verbessern, manches Produkt wird
durch sieerstmöglich.Hightech ist ohneMathematik
undenkbar. Das betrifft nicht nur die klassischenAn-
wendungen in den Naturwissenschaften wie Physik,
Chemie und Biologie, sondern auch und insbesonde-
re solche Forschungsvorhaben inWirtschaft undWis-
senschaft, die einen hohen mathematischen Anteil
aufweisen: zu nennen sind die Entwicklung von In-
formations- und Kommunikationstechnik, von Diag-
noseverfahren inTechnikundMedizin,von schnellen
Algorithmen zur Signal- und Bildverarbeitung sowie
von Prognoseverfahren (Frühwarnsystemen), die in
Meteorologie, KlimaforschungundÖkologie von ent-
scheidenderBedeutung sind.
OhneCrash-Simulationen imRechnermüssten inder
Automobilindustrie tausende realer Autos gegen die
Wand fahren. Auchmoderne Telekommunikation ist
auf die Hilfestellungen der Mathematik angewiesen,
etwa imBereichderUMTS-Technologie. Ebensokom-
menmoderne Finanzmärkte ohneMathematik nicht
mehr aus. Dank moderner Mathematik lassen sich
Sonnenschein,RegenoderSturm frühundzuverlässig
vorhersagen.MitMethodenderNumerikwirdvoraus-
berechnet,wie sich relevanteGrößenwieTemperatur,
Luftdruck,WindrichtungundWindstärke zeitlichver-
ändern.Diedabei anfallenden riesigenDatenmengen
erfordern sehr schnelleLösungsalgorithmen.Wichtig
sindmathematischeAnsätzezudembei demVersuch,
die bevorstehenden Veränderungen des Klimas zu
modellieren. Mathematik macht Medizin effizienter.
Die Entwicklung von Computertomographie und an-
derenmodernenVerfahrenderBildgebungverlangen
den Einsatz moderner mathematischer Methoden
ausNumerik,Funktionalanalysisundalgorithmischer
Geometrie.
mathematik in jena
Der gute Ruf der Jenaer Mathematik wurde bereits
durch ErhardWeigel (1625–1699) begründet, einem
derLehrervonGottfriedWilhelmLeibniz.Auchwenn
Ernst Abbe in erster Linie als Physiker und Industriel-
ler bekannt undGottlobFregealsPhilosophberühmt
geworden ist – beide wirkten im späten 19. Jahrhun-
dert inder JenaerMathematik.
Die Schwerpunkte heutiger mathematischer For-
schunganderUniversitätJena liegenaufdenGebieten
AnalysisundNumerik,AlgebraundGeometrie sowie
in Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik mit viel-
fältigen Anwendungen in den Naturwissenschaften
(Physik, Chemie, Geowissenschaften), insbesondere
bei der analytischen und numerischen Behandlung
partieller Differentialgleichungen, bei der Untersu-
chung von analytisch-stochastischen Modellen der
Finanzmathematik, in der Signal- und Datenanalyse
sowie inder fraktalenGeometrieundAnalysis.
Global agierendeKompetenzzentren
Die Jenaer Schulen der Analysis, Algebra, Geometrie
und Stochastik zählen zu den Kompetenzzentren in
Deutschland, sind weltweit anerkannt und unterhal-
OhneMathematik geht's nicht: Eine Lehrveranstaltung inder Physik.
wissEnschaffEn
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universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.