UntersuchungenundmikrometeorologischeArbeiten im
gesamtenBecken. Aber das Thüringer Beckenwirdnicht
nur flächenhaft untersucht, insbesondere der tiefere Un-
tergrund steht imMittelpunkt des Interesses.
Deshalb nimmt eine Forschungsbohrung zur Erkundung
des Untergrunds des Thüringer Beckens im BMBF-Ver-
bundprojekt INFLUINS eine zentrale Stellung ein. Von
Juni bis August 2013 stand in Erfurt Nord eine 31 Me-
ter hohe Bohranlage, mit der die Sedimentabfolge des
Beckens durchbohrt wird. Die am Projekt beteiligten
Wissenschaftler aus verschiedenen Bereichen wie etwa
Geophysik, Geologie,Mineralogie,Mikrobiologie, Ferner-
kundung und Klimatologie haben gemeinsam an deren
Planunggearbeitet.
In und um die Bohrung herum führen dieWissenschaft-
ler einegroßeAnzahl verschiedensterMessungendurch.
Fluide aus verschiedenen Tiefen werden beprobt und
analysiert. Zudem sind umfangreiche geophysikalische
Messungen vorgesehen und es werden Analysen der
Bohrkerne durchgeführt. INFLUINS will damit neue Er-
kenntnisse zu Grundwasserströmen, dem Temperatur-
verlauf in der Tiefe und zu mikrobiellen Bestandteilen –
dem Leben imUntergrund – gewinnen.
ImBohrlochwerdenMesssonden eingesetzt, mit denen
gesteinsphysikalische Eigenschaften entlang des gesam-
tenBohrlochsgemessenwerden.Dazugehören zumBei-
spiel die Porosität und magnetische Eigenschaften. Die
Untersuchung der Gesteinsproben mit Messmethoden
imNano- undMikrometerbereich liefert Erkenntnisse zur
Durchlässigkeit der Gesteine für Fluide. Die Analyse der
Bohrkerne ermöglicht Einblicke in die geologische Ent-
wicklung des Thüringer Beckens und liefert Details zur
Ablagerung der Sedimentschichten, Daten zu deren Ei-
genschaften und deren möglicher künftiger technischer
Nutzung. Chemische Analysen der Proben geben Aus-
kunft darüber, wie durch Fluide, zumBeispiel Grundwas-
ser, Minerale aus den Gesteinen ausgewaschen oder in
PorenundRissen angelagertwurden.
EineNachnutzungder Forschungsbohrung, die inKoope-
ration mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und
Geologie erfolgt, ermöglicht es, geophysikalische Mes-
sungen über einen mehrjährigen Zeitraum fortzusetzen
und zum Beispiel Veränderungen durch im Untergrund
wandernde Fluide, jahreszeitliche Temperaturschwan-
kungenundNiederschläge zu erfassen.
Durch das Projekt INFLUINS sollen Thüringen und die
Universität Jena zu einem Standort für geowissenschaft-
liche Spitzenforschung werden. Das Forschungsprojekt
führt in einer Region mit nachgewiesenem Innovati-
onspotenzial Partner aus Hochschulen, Forschungsein-
richtungen, einer Landesbehörde und Unternehmen
zusammen, von denen viele schon vorher in bilateralen
Kooperationen zusammengearbeitet hatten. INFLUINS
bietet damit allen Partnern eine Plattform für zukünftige
nationale und internationale Kooperationen sowie her-
vorragendeArbeitsbedingungen fürWissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen.
infLUins-forschungsbohrung inerfurt
bis zu einer Tiefe von1.200Metern.
wissenschaffen
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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