(UFZ) Leipzig/Halle, einer Forschungseinrichtung
derHelmholtz-Gemeinschaft.Vorbereitetwurdeauch
dieser erfolgreiche SFB-Antrag durch die Thürin-
ger ProExzellenz-Initiative. Die in den vergangenen
Jahrzehnten aufgebaute Forschungsinfrastruktur im
Bereich Biodiversitätsforschung hat Jena auf diesem
Fachgebiet internationale Beachtung verschafft. So
trägt eines derweltweit bedeutendstenBiodiversitäts-
langzeitprojekte den Namen „Jena-Experiment“. Es
ist eine vonderDFGfinanzierte Forschungsplattform,
auf der Wissenschaftler aus aller Welt Experimente
und Beobachtungen durchführen können. Die bisher
veröffentlichten Ergebnisse fanden international gro-
ßeBeachtung.
Der größte Erfolg beim Aufbau von Forschungs-
strukturen in der Biodiversitätsforschungwar sicher
die Einwerbung desDFG-Forschungszentrums „iDiv –
Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsfor-
schung“.GemeinsammitdenUniversitätenHalleund
Leipzig,mit denen seit etlichen Jahren einVerbund
besteht, sowiemitweiterenPartnernwirddieseneue
Einrichtung den Kurs der Biodiversitätsforschung
weltweit mitbestimmen. Ergänzt wird sie in Jena
durch die traditionsreiche evolutionsbiologische
Biodiversitätsforschung der Ökologie, der Zoologie
undderBotanikmit ihrenbesonderenEinrichtungen,
demPhyletischesMuseum,demBotanischenGarten
und dem Herbarium Haussknecht. Die genannten
Institutionen gehören wie das Ernst-Haeckel-Haus
und die Jenaer Sammlung vonMikroorganismen zu
den Einrichtungen der Jenaer Biologie, die wissen-
schaftlich global vernetzt sind und überdies das kul-
turelleGesicht Jenasmitprägen.Wissenschaftlerdes
Institutes für Spezielle Zoologie und Evolutionsbio-
logie sindmit ihrerExpertisezurMorphologie inein
weltweites Netzwerk zur Entschlüsselung der erfolg-
reichsten Tiergruppe auf der Erde, der Insekten, ein-
gebunden. Auf dieser Grundlage wird die Rolle der
Insekten in Ökosystemen, ihre Evolution und ihre
Bedeutung für denMenschen besser einzuschätzen
sein. Die Jenaer gehören zu den Gründungsmitglie-
dernder Initiative.
herausforderungaltern: forschen für die zukunft
Der dritte Forschungsschwerpunkt ist verbundenmit
denProblemenundHerausforderungendesdemogra-
phischenWandels,dessenGestaltungauch fürdieZu-
kunft Thüringens von großer Bedeutung ist.Mit dem
Fritz-Lipmann-Institut für Alternsforschung als star-
kemPartner befassen sichArbeitsgruppenunserer Fa-
kultätmit denbiologischenAspektendesAlterns. Im
neugegründeten Zentrum für Alternsforschung wird
der Forschungsrahmen noch weiter gesteckt und be-
zieht auchWissenschaftler aus den Sozial- undWirt-
schaftswissenschaften, aus der Philosophischen und
der Theologischen Fakultät ein.Dass Jena auf diesem
Forschungsgebiet schon erfolgreich arbeitet, zeigt die
Gründung des Jenaer Zentrums für Systembiologie
des Alterns (JenAge) im Jahre 2009. Auslöser für die
Zentrumsgründung war die erfolgreiche Einwerbung
des Gerontosys-Projektes beim BMBF, in dem vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung über
zehn Jahre lang Forschungsarbeiten auf demGebiet
der SystembiologiederGesundheit imAlter gefördert
werden.
Moderne Forschung stellt durch die Komplexität der
zentralen Probleme hohe Ansprüche an interdiszi-
plinäre Kooperation und erfordert ein hohesMaß an
Querschnittskompetenzenwie zum Beispiel auf dem
Gebiet der Informatik.DieBioinformatik, vonAnfang
an gemeinsam in der Biologisch-Pharmazeutischen
Fakultät und der Fakultät für Mathematik und Infor-
matik verankert, wird dieser Aufgabe in Jena gerecht,
indem sie ihreExpertise invieleVerbundprojekte ein-
links
Biologen ausBangladeschwerden in Thüringen zuPräparatoren ausgebildet – auch amPhyletischenMuseum.
rechts
Medusen aus der Feder Ernst Haeckels (1834–1919).
wissenschaffen 85
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.