gemeinsammit denUniversitätenHalle-Wittenberg und
Leipzig geführt. Seit 2012 wird es von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) mit jährlich sieben Mil-
lionen Euro gefördert, und das bis zu zwölf Jahre lang.
Das Antragskonsortium wird zur DFG-Förderung noch
einmal die Hälfte dieses Betrags hinzufügen. Zum iDiv-
Konsortiumgehörennebendendrei auchdasHelmholtz-
Zentrum für Umweltforschung (UFZ), die Jenaer Max-
Planck-lnstitute für Biogeochemie und Chemische
Ökologie, das Max-Planck-lnstitut für evolutionäre An-
thropologie, die Leibniz-lnstitute für Pflanzenbiochemie,
für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, das
SenckenbergMuseum fürNaturkundeunddieDeutsche
Sammlung vonMikroorganismenundZellkulturen.
Für die ersten Jahre wird iDiv in die BIOCITY auf
dem altenMessegelände Leipzig einziehen. Hier stehen
2.500 Quadratmeter und Infrastruktur sofort zur Verfü-
gung. EinNeubau ist für 2017 inunmittelbarer Nachbar-
schaft geplant.
iDiv konzentriert sich auf vier Leitfragen: Wie viele Ar-
ten gibt es auf der Erde? Warum sind es so viele? Wie
beeinflusst die Artenvielfalt die Lebensfunktionen und
Dienstleistungen von Ökosystemen? Und wie lässt sie
sich effektiver schützen? Dabei geht es nicht allein um
Arten. Biodiversität schließt auch die Vielfalt der Gene,
der Funktionen, der Interaktionen zwischenOrganismen
und schließlichder Ökosysteme ein.
DieBeantwortungdieser Fragen soll in fünf Forschungsfel-
dern zuBiodiversitätstheorie, lnteraktionsökologie, Evoluti-
on und Adaption, Biodiversitätsschutz und Biodiversitäts-
synthese vorangetrieben werden. Ein Synthesezentrum
will die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenenDis-
ziplinen der Biodiversitätsforschung und die kreativeWei-
terentwicklung des gesamten Gebietes fördern. Die am
iDiv beteiligtenWissenschaftlerinnen undWissenschaftler
kommen aus der Biologie, Chemie und Physik, den Geo-
undWirtschaftswissenschaftenundder Informatik.
Eine Wissenschaft, die diese Fragen beantworten
soll, muss selbst vielfältig sein. Die Biodiversitätsfor-
schung ist eine jungeDisziplin, die viele Fachrichtungen
verbindet. Das iDiv bildet daher eine Art Knotenpunkt
der Forschung: Das Spektrum reicht vonder klassischen
Systematik über diemoderneMolekularbiologie und die
Fernerkundungbishin zudenSozialwissenschaften. Um
aus diesen Facetten ein Gesamtbild zu formen, braucht
es vor allem TheoriebildungundSynthese.
Die Themen der acht neuen Professuren sind so aus-
gewählt, dass sie die Forschungsexpertise in der Region
ideal ergänzen.Drei Professurenwerdensichmit Theorie
und Synthese beschäftigen. Über gemeinsame Betreu-
ungen und einen Synergie-Fonds wird deren Zusam-
menarbeit mit den experimentell arbeitenden Kollegen
gefördert. EinSynthesezentrumwird jährlichbis zu zwölf
Workshops organisieren und damit etwa zweihundert
Wissenschaftler aus aller Welt zusammenbringen. Das
soll iDiv zu einemKnotenpunkt der internationalenBiodi-
versitätsforschungmachen.
Durch die Förderung werden auch die bisherigen Leis-
tungender Antragsteller belohnt, derenStärke vor allem
in der funktionellen Biodiversitätsforschung liegt. iDiv
bündelt Forschungskompetenz mit modernster Analytik
und einer Vielzahl an Daten und Sammlungen. So sind
vor allem das „Jena Experiment“ und der Biodiversitäts-
versuch „BEFChina“ international bekannt.
wissenschaffen
92
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.