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Uni-JournalJena04/14
Titelthema:Thüringenunddie FSU
Forschung
Rubriken
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Formulierungen sindMänner und Frauen gleichermaßen angesprochen.
Foto:Kasper
Foto:Kasper
Foto:J.Scheere
Foto:Tremp
Mehrwert
Ein Euro rein – zwei bis drei Euro raus.
Keine Bank bietet einen solchen Ertrag
für InvestitionenwiediedeutschenUni-
versitäten.Dennneben ihrenLeistungen
in der Aus- undWeiterbildung sind die
Unis hochproduktive Forschungsstätten
und Innovationsmotoren und nicht zu-
letzt sind sie gewichtigeWirtschaftsfak-
toren. Um beim Beispiel der Friedrich-
Schiller-Universität (FSU) zu bleiben:
Sie und ihr Klinikum beschäftigten 2013
6979 Menschen, die hier ihre Steuern
zahlenund ihr Geld ausgeben, siebilde-
ten 272Azubis aus, die nachAbschluss
der Ausbildung den hiesigen Arbeits-
markt ebenso bereichern wie die 3687
(2012) Absolventen, die als gut ausge-
bildeteFachkräfte vorOrt sindundnicht
vonweit her teuer angeworbenwerden
müssen. Darüber hinaus werden aus
den imhartenWettbewerbeingeworbe-
nenDrittmitteln (rd. 70Mio. in2013)wei-
tere1324PersonenanUni undKlinikum
beschäftigt. Von den rund 18000 Stu-
dierenden dieses Semesters und ihrer
Kaufkraft erst gar nicht zu reden. Die
Universität schafft einen unglaublichen
„Mehrwert“, über den dieses Uni-Jour-
nal einen kleinenEinblick gibt.
Dass die ökonomischeSituation über-
haupt indieser Form indenVordergrund
tritt, liegt an veränderten „Denkverhält-
nissen“, die durchWirtschaft und Politik
angestoßen auch Bildung undWissen-
schaft erreicht haben. Früher war Geist
geil, heute ist es oft nur Geiz bzw. Geld.
Nun kann man, wie es Prof. Dr. Dr.
Ralf Koerrenz zu Recht macht, bekla-
gen:Wer sich an die„Vermessung“ von
Bildung mache oder Bildung auf den
Besitz bestimmter „Güter“ reduziere,
wie es dem heutigen Zeitgeist oft ent-
spreche, der verkehre den Bildungsge-
danken in seinGegenteil. „Bildung ist in
der öffentlichenKommunikation zueiner
Chiffre ohne Inhalt geworden“, kritisiert
der Erziehungsforsche
Doch die Kassen des Freistaates sind
klamm, die Einnahmen schrumpfen.
Dies akzeptierend hat sich die FSU der
harten Aufgabe unterzogen, die Finanz-
vorgaben des Landes umzusetzen und
im Rahmen des jetzt verabschiedeten
Struktur- undEntwicklungsplane
125Vollzeitäquivalente inallenBereichen
derUniversität abzubauen.Damit hat die
FSU ihren Beitrag zum Sparzwang des
Landes geleistet. Doch danach muss
Schluss seinmit Kürzungen, muss eine
Ausfinanzierung dieses gekürzten Zu-
standesgewährleistet sein. Solltedaran
gerüttelt werden, könnte eineAbwärts-
spirale einsetzen, in Lehre, Forschung
undbeim„Mehrwert“der FSU, dieauch
für Stadt und Land bedrohlichwäre.
Axel Burchardt
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