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Uni-JournalJena04/14
Am 4. Februar ist offiziell das renovierte Hellfeld‘sche Haus eingeweiht worden. Nutzer des
bereits um 1600 alsGartenhaus gebautenGebäudes sind vor allemdie Exzellenz-Graduierten-
schule „Jena School forMicrobial Communication“ (JSMC) unddasManagement des Sonder-
forschungsbereiches FungiNet. Nahbeim Institut fürMikrobiologiewird somit aus einemder
ältestenGebäudederUniversität einneuesZentrumderMikrobiologie.DasHaus ist nachdem
MedizinprofessorChristianAugust FriedrichvonHellfeld (1757-1840) benannt undhat einebe-
wegteVergangenheit:Soerwarbes1816 JohannWolfgangvonGoethe fürdenbefreundetenChe-
miker JohannWolfgangDoebereiner. AuchErnst Abbewohnte einst hier. AB
Nachrichten
VomWert der FSU
Broschüre „Weltweit vernetzt –Thüringen verpflichtet“ erschienen
Jena bleibt Großstadt. Thüringens In-
ternationalität wächst. Die Job-Ma-
schineThüringen läuft. An allen diesen
Nachrichten hat die Friedrich-Schiller-
Universität (FSU) einen erheblichen
Anteil. Denn jenseits ihrer Leistungen
in Forschung, Lehre und Krankenversor-
gung ist die Universität zusammen mit
ihrem Klinikum als größter Arbeitgeber
des Landes auch ein wirtschaftlich be-
deutsamer Faktor. Wenn sich Jahr für
Jahr 5000 Erstsemester für einen Stu-
dienbeginn in Jena entscheiden, dann
wächst dieStadt statt –wieKommunen
ohne Uni – zu schrumpfen und bleibt
konstant über der 100000-Einwohner-
Großstadt-Grenze. Studierende sorgen
für ein jugendliches Flair, animieren die
Kneipen- und Restaurantszene zu steti-
gemWachstum, ermöglichenneueBou-
tiquen und verhindern, dassWohnraum
leer steht. Rund 2000 Studierende ka-
men im letzten Wintersemester aus
dem Ausland. Sie und die zahlreichen
internationalen (Gast)Wissenschaftler
an den Hochschulen und auf dem Beu-
tenberggebender Stadt internationales
Flair undWeltoffenheit, die inThüringen
ihres Gleichen sucht. Und natürlich sind
die jährlich weit über 3000 Absolven-
ten der Universität ein Garant für die
Thüringer Unternehmen, die dringend
gesuchten Fachkräfte zu finden. Dass
der Forschungstransfer zwischen 2007
und 2013 über 200 Gründungsprojekte
betreut hat, aus denen zahlreiche Fir-
menunddamitArbeitsplätzeentstanden
sind, unterstreicht denWirtschaftsfaktor
Universität. Ein Fakt, der sich auch in
den rund 1000Personenwiderspiegelt,
dieüberDrittmittel zusätzlich inJenabe-
schäftigtwerden.
Von diesem Mehrwert der FSU er-
zählt ihre jüngst erschienene Broschüre
„Weltweit vernetzt – Thüringen ver-
pflichtet“, vom Rektor herausgegeben,
von Daniela Siebe von der Stabsstelle
Kommunikationverantwortet. Zahlreiche
AutorinnenundAutoren aus allenBerei-
chenderUniversität vermitteln,wieThü-
ringenvondenForschungsprojektenund
Dienstleistungen, demLehr- undWeiter-
bildungsangebot der FSU profitiert und
was die Universität zur Zukunftssiche-
rungdes Freistaates beiträgt. Indemdie
UniversitätWissen schafft undbewahrt,
ErkenntnisseundForschungsergebnisse
verbreitet unddurch intensiveKooperati-
onen denStandort Jena und dieRegion
stärkt, betätigt sie sich als kräftigerMo-
tor der EntwicklungThüringens.DieBro-
schüre, so Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke
imVorwort, „soll zugleich zeigen, dass
die Universität als das Zentrum der Je-
naer Forschungslandschaft inerheblicher
Weise zum Wohlergehen Thüringens
undderThüringer beiträgt, dasssieaber
zur Aufrechterhaltung dieses Beitrags
einer Unterstützung durch das Land be-
darf, die jedenfalls in ihren ausgewiese-
nenForschungsschwerpunktenSpitzen-
leistungen aufWeltniveau ermöglicht“.
Investitionen zahlen sich aus
Dass sich Investitionen in Universitä-
tenauszahlen, belegenStudien zuande-
ren Städten. So meldet die Universität
Halle-Wittenberg2014alsErgebniseiner
Studie:„Jeder Euro, dendasLandSach-
sen-Anhalt investiert, zieht inderRegion
3,70 Euro anWertschöpfung nach sich“.
Die Studie von 2013 über die regional-
ökonomischen Effekte der vier Berliner
Universitäten fasst zusammen: „Der
den Universitäten zurechenbareWert-
schöpfungseffekt inBerlin ist doppelt so
hoch wie die rund 840 Millionen Euro,
dieausöffentlichenLandesmitteln indie
Universitätshaushalte fließen“. Auch für
die FSU dürfte die „Rendite“ in diesem
Bereich liegen.
DassdieFSUauch inKultur undSport,
bei derBeratungvonPolitik, Kommunen,
Stiftungen,Wirtschaft, Schulen, denMe-
dienundderÖffentlichkeiteinenunbezif-
ferbarenMehrwert schafft, steht außer
Frage. Ebenso, dass siedafür Sicherheit
in Finanz- und Strukturfragen benötigt.
Die Broschüre, die sich vor allem an
Entscheidungsträger in Thüringen und
Steuerzahlerwendet, bietet jedem eine
klareArgumentationshilfe, dieökonomi-
sche Bedeutung der FSU – jenseits der
Wissenswerte–deutlich zumachen. AB
BlickindieBro-
schüre„Weltweit
vernetzt–Thüringen
verpflichtet“,vonder
nurnocheinzelne
Exemplareerhältlich
sind.InKürzewird
siejedochimInter-
netzugänglichsein
Zentrum der Mikrobiologie
Foto:Kasper