Uni-Journal Jena April 2014 - page 34

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Uni-JournalJena04/14
Lehre
Radioaktivität und Mikrowellenstrahlung
50 Studierende ausWien absolvieren einwöchiges Physikpraktikum
„Keine Angst, eine Stewardess be-
kommt bei einem Transatlantikflug
deutlich mehr Strahlung ab“, sagt Prof.
Dr. Andreas Drauschke. Ihm gegenüber
sitzen fünf Studierende und sind nach
dieser Aussage merklich beruhigter.
Denngleich sind siedranund sollenmit
radioaktivemCäsium experimentieren.
Die jungen Leute studieren Biomedi-
zinischeTechnik an der Fachhochschule
TechnikumWien und waren im Januar
mit ihrem Professor in Jena zu Gast.
Hier absolvierten sie gemeinsam mit
rund 50 Kommilitonen ein einwöchiges
physikalisches Laborpraktikum. „Wir
können hier Experimente durchführen,
die inWiennichtmöglich sind, aber fun-
damental für dasStudium“, sagtAndreas
Drauschke, der dieStudierendenbetreut
undeinst selbst inJenastudiert undpro-
moviert hat.
DieJenaerUniversität unddas Institut
für BiomedizinischeTechnik derWiener
Fachhochschule arbeiten bereits seit
mehreren Jahren eng zusammen. Seit
2010 besteht eine offizielle Kooperati-
onsvereinbarung. Im vergangenen Jahr
kamenerstmalsWiener Studierende für
das Laborpraktikum nach Jena. Obwohl
das Praktikum ein freiwilliges Angebot
ist und die Studierenden Anreise und
Unterkunft selbst zahlen müssen, sei
die Resonanz überwältigend gewesen,
berichtet dieLeiterindesPhysikalischen
Grundpraktikums, PD Dr. Katharina
Schreyer. „In diesem Jahr haben sich
fast doppelt so viele Studierende ange-
meldet.“
Die Studierenden beschäftigten sich
hier neben Radioaktivität auch mit den
Eigenschaften von Röntgenstrahlung,
Mikrowellen und Ultraschall. Zukünftig
ist geplant, dass auch Jenaer Studie-
rende nachWien reisen. 
ch
Die Lizenz zum Löten
Studierende der Fachhochschule bauenMikrocontroller-Schaltung
Die „Lizenz zum Löten“ ha-
ben fast 20 Studierende des
Studienganges Wirtschafts-
ingenieurwesen der Ernst-
Abbe-Fachhochschule (EAH)
am Institut für Festkörperphy-
sik erhalten. Die Studieren-
den haben zuvor erstmals ei-
nenTeil ihres obligatorischen
Praktikums „Schaltungs-
technik“ an der Uni in den
Räumen des Elektronik- und
Messtechnikpraktikums der
Physikalisch-Astronomischen
Fakultät absolviert. An der
EAH ist ein solches Prakti-
kum im BereichWirtschafts-
ingenieurwesenbislangnicht
möglich.
Transistoren, Dioden, LEDs
„DieStudierendensollteneineMikro-
controller-Schaltung aufbauen“, erläutert
Dr. Volker Tympel. Der Mitarbeiter der
AG Tieftemperaturphysik der FSU hat
das Praktikum federführend organisiert
und auch die dazugehörendeVorlesung
von Prof. Dr.-Ing. Jochen Hause (EAH)
übernommen. Unterstützt wurde er da-
bei von Kollegen des Instituts für Fest-
körperphysik und der Firma
JENTECH Datensysteme
AG, die die elektronischen
Bauelemente zur Verfügung
gestellt hatte.
An zwei Vormittagen im
Januar konnten sich die
FH-Studenten ganz prak-
tisch mit Schwingquarzen,
Transistoren, Dioden, LEDs
und Schaltkreisen befassen
– Dingen, die für die meis-
ten davor nur abstrakte Ob-
jekte einer Vorlesung waren.
Insgesamt, so Praktikums-
leiter Tympel, war die Reso-
nanz sehr positiv: „Dies war
zunächst einTest, der bei den
Studenten aber sehr gut an-
kam.“ Fast alle Praktikumsteilnehmer
hätten im Anschluss an den obligatori-
schen Teil auch einen zweiten Termin
wahrgenommen, obwohl dieser für sie
zwei zusätzliche Doppelstunden bedeu-
tete. 
PM
DieLeiterplattefunktioniertundFH-StudentinLauraThieleerhältals
Ersteihre„LizenzzumLöten“.
Foto:privat
Foto:Kasper
AngehendeMedizin-
technikerausWien
sammeltenerste
internationaleErfah-
rungenbeimPhy-
sikalischenGrund-
praktikuminJena.
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