Uni-Journal Jena April 2014 - page 49

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Uni-JournalJena04/14
Kultur
Darwinfinken und Spottdrosseln
Phyletisches Museum zeigt Sonderausstellung über Galápagos
Ansichtssachen
Bilder des Jenaer Fotoclubs sind in der Magistrale im Klinikum zu sehen
In der Magistrale des Klinikums Jena,
Standort Lobeda (Erlanger Allee 101),
ist bis zum12.Mai dieAusstellung„An-
sichtssachen“ mit Bildern des Jenaer
Fotoclubs zu sehen. Die Fotoserie gibt
einenEinblick indieArbeitendesJenaer
Fotoclubs, der seit sechs Jahren be-
steht.Auf einbestimmtesThemawurde
bewusst verzichtet. „Jeder der Individu-
alisten kann seine Ansicht bestimmter
Sachenpräsentierenundsichmit seinen
Lieblingsmotivenvorstellen“, erklärtProf.
i. R. Dr. BerndWiederanders, Kulturbe-
auftragter desKlinikums.DieBandbreite
der 60 ausgestelltenWerke – wie zum
Beispiel das von Alexander Stock (Ab-
bildung) – reicht von sehr persönlichen
Fotos bis zu Industriefotografien.
„Das Besondere an der Ausstellung
ist, dass die verschiedensten Fotogra-
fietechniken dargestelltwerden“, betont
GudrunTürk, die für diekulturellePatien-
tenbetreuung verantwortlich ist.
Die 25 Mitglieder des Jenaer Foto-
clubs verstehen sich als Treffpunkt für
alle fotografisch Interessierten. Der
Fotoclub ist vor sechs Jahren aus dem
Studentischen Fotoclub der Friedrich-
Schiller-Universität Jena hervorgegan-
gen. 
me
Darwinfinken sind Vogelarten, die ei-
gentlich nur auf Galápagos vorkommen.
Doch derzeit sind sie auch in Jena zu
bewundern. Denn seit Anfang April
lädt das PhyletischeMuseum in seiner
neuen Sonderausstellung zu einer Ent-
deckungsreise auf die pazifische Insel-
gruppe ein. Neben vielen interaktiven
Angeboten, einem Darwinfinken-Spiel
und InstallationensindauchselteneOri-
ginalexponate von auf Galápagos heimi-
schenTierenundPflanzen zu sehen: da-
runter Darwinfinken, Spottdrosseln und
eineGalápagos-Riesenschildkröte.
Die Schau ist noch bis zum 19. Okto-
ber zu sehen. Sie ist eine Leihgabe des
ZoologischenMuseums der Universität
Zürichundwirderstmals inDeutschland
gezeigt. „Das Züricher Institut für Evolu-
tionsbiologie und Umweltwissenschaf-
ten ist eine herausragende Forschungs-
stelle, an der auch über Galápagos
geforscht wird“, sagt Prof. Dr. Martin S.
Fischer, Direktor des Phyletischen Mu-
seums.
Artenarme, aber einmaligeNatur
Die Galápagos-Inseln liegen etwa
1000 Kilometer westlich vor der ecu-
adorianischen Küste und sind wegen
ihrer einmaligenNatur berühmt. „Dabei
sind Flora und Fauna imVergleich zum
Festland eher artenarm“, weiß Ausstel-
lungskoordinator Dr. Gunnar Brehm.
„Besonders interessant sind die ende-
mischen – also nur auf Galápagos vor-
kommenden –Arten, die vorMenschen
keine Scheu ha-
ben. Historisch
wichtig sind aber
auch Charles
Darwins Beob-
achtungen auf
den Inseln“, sagt
Brehm. Der briti-
scheNaturforscher
besuchte 1835 die
Inseln undmachte
dort wichtige Ent-
deckungen, die
auch bei der Ent-
wicklung der Evo-
lutionstheorieeine
Rolle spielten. So
wurde ihm berich-
tet, dass sich die
Panzerformen der
Riesenschildkrö-
ten von Insel zu Insel leicht unterschei-
den– für denForscher einwichtigerHin-
weis dafür, dass die Arten veränderlich
sindund sichentsprechend ihrer Umge-
bung anpassen.
Im Fokus der Ausstellung stehen
nicht nur dieaußergewöhnlicheTier- und
Pflanzenwelt und Darwins Beobachtun-
gen. Ein Schichtstufenmodell erklärt zu-
dem den vulkanischen Ursprung der In-
seln.Außerdemmacht dieSchauauf die
aktuellen Probleme auf Galápagos auf-
merksam: So bedrohen eingeschleppte
Tier- und Pflanzenarten, wie Ziegen,
Katzen und Ratten, die einzigartige Na-
tur von Galápagos. „Die einheimischen
Tiere habenMillionen Jahre lang isoliert
und ohne Landraubtiere auf den Inseln
gelebt. ImLaufeder Evolutionhabensie
ihr natürliches Fluchtverhalten verloren
und sind den neuen Feinden schutzlos
ausgeliefert“, erklärt Brehm.
Die Sonderausstellung wartet mit ei-
nem besonderen Konzept auf: Denn es
gibt keineSchautafelnmit langenTexten
und diemeisten Exponate sind nicht in
Vitrinen eingeschlossen. Mithilfe eines
umfangreichen, als Reiseführer konzi-
pierten Begleitbuchs können die Besu-
cherdieAusstellungselbstständigerkun-
den – und so in dieWelt vonGalápagos
eintauchen. Begleitet wird die Ausstel-
lung von einemVortragsprogramm über
dieBesonderheitender Inseln. ch
Foto:J.Scheere
Einigederheute
aufdenGalápagos-
Inselnheimischen
Tiere,sowiedieser
GrüneLeguan,haben
vermutlichaufFlö-
ßendie1000Kilome-
tervomFestlandent-
fernteInselgruppe
erreicht.
DieSonderausstel-
lung„Galápagos“
istnochbiszum19.
OktoberimPhyle-
tischenMuseumzu
sehen.DasMuseum
(VordemNeutor1)
isttäglichvon9-16.30
Uhrgeöffnet.
Abbildung:JenaerFotoclub/Stock
1...,39,40,41,42,43,44,45,46,47,48 50,51,52
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