veranstaltungen“ herkömmlicher Prägung.Der hierar-
chiefreieRaumderUniversitäteignetsichzumErwerb
dieser sozialen Schlüsselqualifikationen oftmals bes-
ser als formale Trainingsangebote im professionellen
Kontext –dieAusbildung von „Soft Skills“ kann in ei-
ner relativ frühen Phase der Ausbildung erworben
werden und steht nicht nur den „High Potentials“ ei-
nesUnternehmensoffen.
wirtschaftskraft für die region
DieFakultät fördert (Unternehmens-)Ausgründungen
in vielfältiger Weise. Eine wirtschaftswissenschaft-
liche Unterstützung ist neben der eigentlichen Ge-
schäftsidee für den nachhaltigen Erfolg zentral. Seit
Jahren haben die verschiedenen EXIST-Initiativen in
derGründerberatungnachweislichErfolgeerzielt.
Ausgründungen aus Hochschulen erfolgen vor-
rangig in Wachstumsbranchen – häufig der Hoch-
technologie –, in Jenameist imUmfeld der Photonik,
Bio- und Bioapparate-Technologie oder der Software-
Branchen–hieroft imUmfelddergenossenschaftlich
organisiertenTower-ByteeG.
Ausgründungen erfolgen sinnvollerweise häufig in
Form kleiner Unternehmen, was dem Gründer Fle-
xibilität, Unabhängigkeit und Risikominimierung ga-
rantiert. Auch eine spätere Auflösung des Unterneh-
mens oder sein Aufgehen in einen großen Konzern
kanneinErfolgsein:DerGründerkonnteseineigenes
Unternehmen als Sprungbrett in eine konventionelle
Karriere verwenden. Gerade kleine Start-ups können
marktfähigeKomplettleistungenabernur imVerbund
erbringen, wobei entsprechend kleinere Partner oft
vonVorteil sind („virtuellesUnternehmen“).
Aus der Sicht einer Region stellenNetzwerke klei-
nerer Unternehmen eine hochattraktive Alternative
zumGroßunternehmen dar: Sie sind unter anderem
flexibler, in ihrer Gesamtheit geringeren Risiken der
Insolvenz unterworfen (Risikostreuung), nicht von
einsamen strategischen Entscheidungen ferner Zen-
tralen abhängig und lassen sich flexibler innerhalb
einerRegionansiedeln.
Symbiose vonUniversität
undStart-ups
Mitarbeiterwerden bei Start-ups in überdurchschnitt-
lichemMaß als Praktikanten, inTeilzeit oder als freie
Mitarbeiter beschäftigt. In einzelnen Fächern (insbe-
sondere Informatik,Wirtschaftsinformatik, aber auch
BWL) ergeben sich so attraktive Chancen für absol-
vierte Bachelor oder Studierende in höheren Semes-
tern, fürdie soder „Studentenjob“ zumunmittelbaren
und nahtlosen Übergang in die Karriere wird. Kurz
gefasst: Die Beziehung von Universitäten und Start-
ups ist eine symbiotische. Siebildenmit ihrenStudie-
rendeneinÖkosystemausvielen,miteinanderdelikat
verflochtenenRegelkreisen.
Netzwerke treten selten unter einem Markenna-
menauf; ein solcherwäreallein schonaufgrund seiner
basisdemokratisch-anarchischenStruktur schwierigzu
etablieren und ist unter demAspekt flexibler Schwer-
punktsetzung auch nicht erwünscht. Das Netzwerk
wird daher oft mit der Region und in Hightech-In-
dustriendieRegion ihrerseitsmit ihrenUniversitäten
identifiziert, da diese genau diese Sichtbarkeit an-
streben. Letztlich findet der imMarketing bekannte
„image transfer“ statt.
DieEntscheidung, ineineRegionzuzuwandern,muss
sich stets auf „weiche Indizien“ stützen.Der Ballungs-
raum Jenaweist nurwenige singulär sichtbareUnter-
nehmen auf, über deren gegenwärtige oder frühere
Mitarbeiter Einschätzungen im informellen Raum
zu erhalten wären. Die Reputation der Universität –
die zugleich größter Arbeitgeber der Region ist –hat
hier also ganz besondere Bedeutung. Die völlig aty-
pischenWachstumsperspektiven, die der PROGNOS-
Zukunftsatlas2010 fürdieRegion Jena sieht, sindzen-
tral durchdieUniversität Jenamit verursacht.
wissenschaffen
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universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.