WELTWEIT VERNETZT. THÜRINGEN VERPFLICHTET. - page 26

die rechtswissenschaftliche fakultät
ist neben
der Theologischen und der Medizinischen Fakultät
eine der Gründungsfakultäten der Jenaer Universität.
Es ist ihre Kernaufgabe, das positive Recht systema-
tisch zu interpretieren und kritisch zu reflektieren –
und zwar imnationalen ebensowie im europäischen
und internationalenRahmen, inhistorischer Perspek-
tive ebensowiemit Blick auf gegenwärtigeProbleme
undHerausforderungen. Forschung und Lehre zeich-
nen sich durch die Akzentuierung der geschichtli-
chen, philosophischen und sozialwissenschaftlichen
Grundlagen aus. Interdisziplinarität und Internatio-
nalitätwerdengroßgeschrieben
Besonders gepflegt werden an der Fakultät die
Grundlagen der Rechtswissenschaft, die Rechtsge-
schichte, dieRechtsphilosophieunddieRechtstheo-
rie. Es besteht ein Jahrhunderte alter Buch- undDo-
kumentenbestand der Thüringer Universitäts- und
Landesbibliothek (ThULB), der als herausragende
Basis für Lehreund Forschungdient. IhrenUrsprün-
gen verpflichtet sind auch die Kriminalwissenschaf-
ten, die in der Tradition Paul JohannAnselm Feuer-
bachs stehen.
Jena ist nur dreißigMinuten Fahrzeit vom Bundesar-
beitsgericht (BAG) inErfurt entfernt.Auchdeshalb ist
dasdeutschewiedaseuropäischeArbeits- undSozial-
recht einForschungsschwerpunktderFakultät.Aktive
RichterdesArbeitsgerichtsvermittelngemeinsammit
den drei für dieses Rechtsgebiet zuständigen Profes-
soren einen direkten Zugang zur Rechtsanwendung
imArbeitsrecht. Der Dialog mit der juristischen Pra-
xis (aus Rechtsberatung, Zivilrechtspflege und Ver-
tragsgestaltung) prägt auchdie Forschungen zumma-
teriellenZivilrecht, speziell imFamilien-undErbrecht,
Grundstücks- undKreditsicherungsrecht.
Angesichts der Europäisierung und Globalisie-
rung liegt ein weiterer Forschungsschwerpunkt im
deutschen und europäischen Wirtschaftsrecht. In ei-
nem eigenständigen Studiengang bildet die Fakultät
Juristen im Gesellschafts-, Kartell und Immaterialgü-
terrecht aus. Der Aufbaustudiengang „Privates und
Öffentliches Wirtschaftsrecht“ (LL. M. oec.) bündelt
die Lehrangebote und führt die Studierenden an die
wirtschaftsrechtlicheForschungheran.
Rechtswissenschaftliche Forschung –
über Ländergrenzenhinweg
Weil internationale Einflüsse das deutsche Recht zu-
nehmend bestimmen, ist eine zeitgemäße rechtswis-
senschaftliche Forschung ohne internationale Orien-
tierung nicht mehr denkbar. Aus diesem Grund
wendet sichdie Forschung auchdem Internationalen
undEuropäischenRecht zu: Erfasstwerdendabei das
Europäische Verfassungs- und Verwaltungsrecht, die
verfassungsrechtlichen Grundlagen des Steuerrechts,
das Öffentliche Wirtschaftsrecht ebenso wie das
Recht der Internationalen Organisationen, das Inter-
nationale und Europäische Privatrecht, das Welthan-
delsrecht unddieRechtsvergleichung sowiedas Inter-
nationaleStrafrecht.
Wichtig fürdasAgieren imeuropäischenund inter-
nationalen Raum ist der Abbau von Sprachbarrieren.
Die Rechtswissenschaftliche Fakultät bietet aus die-
semGrundan ihrem renommierten „LawandLangua-
geCenter“mehrsprachigeStudienangebote an.Diese
führen in der jeweiligen Fremdsprache in ausländi-
sche Rechtsordnungen ein und vermitteln zugleich
Grundkenntnisse des internationalen und europäi-
schenRechts.SiebereitendieStudierendender Fakul-
tät außerdem auf Studienaufenthalte imAusland vor.
Es bestehenAustauschprogrammemit ausländischen
Fakultäten in Bloomington, Mailand, Prag, Budapest,
Tiflis, Krakau, Montpellier, Dublin und Thessaloniki.
Die Tatsache, dass Jenaer Studierende an internati-
onalen Wettbewerben (sogenannte „Moot Courts“)
regelmäßigmit großen Erfolg teilnehmen, spricht für
die fundierte europa- und für internationalrechtliche
Ausbildung ander Rechtswissenschaftlichen Fakultät
derUniversität Jena.
institute undgraduiertenkollegs
DerTraditionErnstAbbesundderCarl-Zeiss-Stiftung
verpflichtet, untersucht das Abbe-Institut für Stif-
tungswesen juristische und wirtschaftliche Aspekte
vonStiftungenauf demGebiet der selbständigenund
unselbständigenStiftungendesöffentlichen,privaten
und kirchlichen Rechts, der Vereine und Stiftungsge-
sellschaftenmit demzugehörigenSteuerrecht. Einbe-
sonderer Schwerpunkt ist der Einsatz von Stiftungen
als Problemlösungsmodell. Trägerin des Instituts ist
die Ernst-Abbe-Stiftung. Als unabhängiges Kompe-
tenzzentrum ist es Ansprechpartner für den Freistaat
Thüringen, aber auch andere Bundesländer sowie de-
renStiftungsbehörden,denBund,Unternehmenoder
Privatpersonen. Zudem ist das Institut in die Lehr-
tätigkeit der Fakultät eingebunden. Die vom Institut
herausgegebene juristische Fachzeitschrift für Stif-
tungs- und Vereinswesen (ZStV/NOMOS) verbindet
Wissenschaft undPraxis auf dengenanntenGebieten
inderTraditionErnstAbbes.
Das Institut für Notarrecht beschäftigt sich in Ko-
operationmit der DeutschenNotarrechtlichen Verei-
nigung e.V. undderNotarkammer Thüringenmit der
Forschung und Lehre in Rechtsgebieten, die für die
notariellePraxis vonBedeutung sind. Es führtwissen-
schaftliche Tagungen und Forschungsprojekte zu für
Notare spezifischen Fragestellungen durch. Daneben
wirken Notare an Lehrveranstaltungen mit, um für
Notare relevante Problememit den Studierenden zu
erörtern.
WiSSEnSchAFFEn
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universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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