exkurs
Die ExzellenzGraduiertenschule
„Jena School forMicrobial
Communication“
die erfolgsgeschichte der exzellenz-
graduiertenschule „jena school for
Microbial communication“ (jsMc)
begann im jahr 2006 mit ihrer grün-
dung als dachorganisation dreier
bestehender graduiertenkollegs. Ziel
der „strukturierten Promotion“ im
rahmen eines graduiertenkollegs
ist einerseits die Karriereförderung
vielversprechender junger Wis-
senschaftler bis zum erwerb des
doktortitels. es geht aber auch um
die strategische Bündelung von
forschungsprojekten zu besonde-
ren, hochaktuellen themen. in den
drei jenaer gründungskollegs der
graduiertenschule jsMc werden
Wechselbeziehungen von Mikro-
organismen in unterschiedlichen
Zusammenhängen erforscht. dies
umfasst den signalaustausch von
mikrobiellen Krankheitserregernmit
menschlichen,pflanzlichenundtie-
rischen Zellen. ein Beispiel hierfür
ist die erforschung, wie krankheits-
erregende Bakterien und Pilze von
unserem immunsystem bekämpft
werden und auf welche Weise es
ihnen gelingt, unsere körpereigene
abwehr zu überwinden. darüber
hinaus gibt es aber auch zahlreiche
nutzbringende,häufiglebensnot-
wendige Beziehungen von Mikro-
organismen zu „höheren organis-
men“,zudenenmanPflanzen,Tiere
unddenMenschen zusammenfasst.
auch diese Beziehungen basieren
auf dem austausch von chemi-
schen signalmolekülen zwischen
Mikrobe und Wirtszelle und ganz
besonders diese lohnt es zu erfor-
schen. Beispiele für solche „sym-
biotischen interaktionen“ sind Bak-
terien im darm von Menschen und
tieren. diese ermöglichen es ihren
Wirten überhaupt erst, essenzielle
nahrungsbestandteile zu verdauen.
AuchPflanzensindaufmikrobielle
nutzbringer angewiesen, die ihnen
bestimmteNähr-undWirkstoffe
aus ihrer umgebung zugänglich
machen. gleichzeitig ist es der viel-
falt und der anpassungsfähigkeit
desStoffwechselsvonBakterien
und Pilzen zu verdanken, dass ab-
fall-undGiftstoffeinderNatur
abgebaut werden. dank dieser
Mikroorganismen werden sie den
natürlichenStoffkreisläufenwieder
als verwertbare substanzen zuge-
führt. und es ist diese vielfalt und
FlexibilitätihresStoffwechsels,die
Mikroorganismen zu Produzenten
einernahezuunerschöpflichenZahl
vonNaturstoffenmachen.Diese
können beispielsweise zu lebensret-
tendenMedikamenten oder biotech-
nologischenWirkstoffenweiterent-
wickelt werden. die ergebnisse der
forscher der jsMc haben damit
eine sehr breite Palette von prakti-
schen anwendungen. sie führen zu
neuenerkenntnissen, verfahrenund
Produkten in der Medizin, dem um-
weltschutz und der Biotechnologie.
Zudem tragen sie zu einem präzise-
ren verständnis von Prozessen bei-
spielsweise immenschlichenKörper
oder in der natur bei.
Ziel der gründung der jsMc als
dachorganisation der graduierten-
kollegs war es einerseits, ressour-
cen in Lehre und forschung ge-
meinsam zu nutzen und so deren
Einsatzeffizienterzugestalten.Vor
allem aber sollte durch Bündelung
der in jena ansässigen forschung
unterdemneugeschaffenenBegriff„mikrobielle Kommunikation“ ein
ganzheitliches Bild der Wechselbe-
ziehungen von Mikroorganismen
Pilzkulturen im Fokus der JSMC.
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
wissenschaffen 17