exkurs
        
        
          
            Juristen für Thüringen
          
        
        
          Inder ThüringerRechtspflegesind zahlreicheRichterund
        
        
          Staatsanwälte tätig, in denMinisterien und den nachge-
        
        
          ordneten Behörden, den Landkreisen und Kommunen
        
        
          hunderte von Verwaltungsjuristen beschäftigt. Diemeis-
        
        
          tenStellen in Justiz undVerwaltungwurden inder Nach-
        
        
          Wende-Zeit besetzt und werden in den kommenden
        
        
          Jahren sukzessive frei. Dieser Bedarf an qualifizierten
        
        
          Juristenwirdmit hoherWahrscheinlichkeit zu einemgro-
        
        
          ßen Teil von Absolventen der Rechtswissenschaftlichen
        
        
          Fakultät der Universität Jena gedeckt werden. Denn die
        
        
          Qualifikation zum „Volljuristen“ kann in Thüringen nur
        
        
          mit einem Studium an der Universität Jena und einem
        
        
          erfolgreichen Ersten (Staats-)Examen erworbenwerden;
        
        
          weitere Voraussetzung ist ein Referendariat mit Beste-
        
        
          hender ZweitenStaatsprüfung.
        
        
          Auch die Thüringer Anwaltschaft befindet sich inmit-
        
        
          ten eines Generationswechsels. Ein Großteil der Jenaer
        
        
          Absolventinnen und Absolventen wird den Weg in die
        
        
          Anwaltschaft beschreiten. Aber auch die Thüringer Un-
        
        
          ternehmen greifen gerne auf frühere Studierende der
        
        
          Rechtswissenschaftlichen Fakultät zu, da sie deren wirt-
        
        
          schaftsrechtliche Schwerpunktsetzung – einschließlich
        
        
          der Möglichkeit zur wirtschaftsrechtlichen Weiterquali-
        
        
          fizierung mit demMasterabschluss eines LL. M. oec. –
        
        
          sehr schätzen.
        
        
          Das Jurastudium gilt als schwierig – und ist es auch.
        
        
          Eine strenge ZwischenprüfungundhoheAnforderungen
        
        
          imExamen sinddas „Markenzeichen“der Juristenausbil-
        
        
          dungauf der „Südschiene“ –ein Jenaer Examenbraucht
        
        
          dieKonkurrenz zuBayernundBaden-Württembergnicht
        
        
          zu fürchten; künftige Arbeitgeber bewerten dies grund-
        
        
          sätzlich positiv. Absolventinnen und Absolventen der
        
        
          Jenaer Rechtswissenschaftlichen Fakultät können daher
        
        
          auf ihr bestandenes Examen stolz sein.
        
        
          Nebeneiner solidenAusbildung indenGrundlagendes
        
        
          Rechts sowie in der Dogmatik der Rechtsanwendung
        
        
          legt die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Univer-
        
        
          sität Jena großen Wert auf die Verbindung zwischen
        
        
          Wissenschaft und Praxis. Dies zeigt sich zum einen in
        
        
          der Beteiligung vonPraktikern als Lehrbeauftragte und
        
        
          Honorarprofessoren in der Lehre, zum anderen in zahl-
        
        
          reichenVorträgen, diePraktiker ausWirtschaft undVer-
        
        
          waltung, aus Justiz, Notariat und Anwaltschaft in der
        
        
          Universität halten. Anschaulich belegt wird der enge
        
        
          Kontakt zwischenWissenschaft undPraxis auch inden
        
        
          verschiedenen spezialisierten Instituten, insbesondere
        
        
          beim interdisziplinären Institut für Energiewirtschafts-
        
        
          recht.
        
        
          Aber umgekehrt haben Professoren der Rechtswissen-
        
        
          schaftlichenFakultät nachderWende auch eine jahrhun-
        
        
          dertealte Jenaer Tradition wiederbelebt, indem sie näm-
        
        
          lich als Richter (im zweiten Hauptamt beziehungsweise
        
        
          im Nebenamt) an der Rechtsprechung beim Thüringer
        
        
          Oberlandesgericht beziehungsweise beim Thüringer
        
        
          Oberverwaltungsgerichtmitwirken, und auf dieseWeise
        
        
          ihre besondere Expertise auch praktisch einbringen. So
        
        
          wurden im Jahre 1996 der Gründungsdekan der Jenaer
        
        
          Fakultät, Professor Olaf Werner, sowie weitere Kollegen
        
        
          zum Richter am Thüringer Oberlandesgericht ernannt,
        
        
          der frühere Jenaer Professor Peter M. Huber, der spä-
        
        
          ter zeitweilig als Thüringer Innenminister fungierte und
        
        
          heute Richter des Bundesverfassungsgerichts ist, zum
        
        
          Richter am Thüringer Oberverwaltungsgericht. Professor
        
        
          Walter Bayer, der über zehn Jahre als Richter am Thü-
        
        
          ringer Oberlandesgericht tätigwar – kurzzeitig sogar als
        
        
          kommissarischerSenatsvorsitzender – ist darüber hinaus
        
        
          seit vielen Jahren ehrenamtlichesMitglied am Thüringer
        
        
          Verfassungsgerichtshof, genausowie seit dieserWahlpe-
        
        
          riodeProfessorMatthiasRuffert, der zugleichRichter am
        
        
          Thüringer Oberverwaltungsgericht ist.
        
        
          Darüber hinaus unterstützen die Professorinnen und
        
        
          Professoren der Rechtswissenschaftlichen Fakultät auf
        
        
          vielfältige Weise mit ihrer Expertise als Berater die Thü-
        
        
          ringer Landesregierung, den Landtag sowie zahlreiche
        
        
          gemeinnützige Stiftungen und sonstige Organisationen.
        
        
          Insbesondere ist ihr Rat aber auch – über die Grenzen
        
        
          Thüringens hinaus – inderWirtschaft gefragt.
        
        
          25 Jahre nach der Wende wird man festhalten können:
        
        
          Die 1992 wiederbegründete Jenaer Juristenfakultät hat
        
        
          sich hervorragend entwickelt. Sie ist mit der Praxis eng
        
        
          verbunden und leistet einen wichtigen Beitrag für die
        
        
          qualitätsvolle Ausbildung zukünftiger Juristen in einer –
        
        
          auf nationaler wie internationaler Ebene – immer mehr
        
        
          verrechtlichten Welt. Als Teil der „Thüringer Landesuni-
        
        
          versität“ sieht sie ihre besondere Verantwortung auch
        
        
          darin, hervorragende Absolventinnen und Absolventen
        
        
          für den in den nächsten Jahren immer größer werden-
        
        
          denBedarf vonStaat undVerwaltung, Anwaltschaft und
        
        
          Justiz, UnternehmenundVerbändenhervorzubringen.
        
        
          WiSSEnSchAFFEn
        
        
          universität jena.
        
        
          weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
        
        
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