WELTWEIT VERNETZT. THÜRINGEN VERPFLICHTET. - page 136

aus“, durchaus zweifelhaft. Denn
wenndieHochschulenwesentlich
zur wirtschaftlichen Entwicklung
einer Regionbeitragen, dannwird
hierdurch auch der Bedarf an Ab­
solventenbeziehungsweise die ab­
sorptive Kapazität für die von den
Hochschulen ausgehenden Impul­
se mit bestimmt. Anders herum:
Beschränkt man die Mittel der
Hochschulen aufgrund von ver­
meintlich mangelndem regiona­
lemBedarf, sodürftedieser Bedarf
und somit die regionaleWirksam­
keit der Hochschulen in der Folge
abnehmen.
schlussfolgerungen für eine
entwicklungsorientierte
hochschulpolitik
DerÜberblicküber dieverschiede­
nenWege,aufdenenHochschulen
zur Regionalentwicklung beitra­
gen können, hat deutlich gezeigt,
dass dieser Beitrag wesentlich
mehr umfasst als die Ausbildung
von Studenten. Von zentraler Be­
deutung für die regionale Wirk­
samkeit der Hochschulen ist die
Qualität der dort betriebenen For­
schung sowie ihre Einbindung in
das regionale Innovationssystem,
die wiederum wesentlich durch
die in der Region vorhandene ab­
sorptiveKapazität bestimmtwird.
Innovationsprozesse für die
regionale Entwicklung
Aufgrund ihrer großen Bedeutung
für regionale Innovationsprozesse
stellen die Hochschulen einen
wichtigenAnsatzpunkt für einean
der Förderung regionaler Entwick­
lungorientiertePolitikdar. Für die
Hochschulpolitik lassen sich fol­
gende wesentliche Schlussfolge­
rungenableiten:
ƒ
Erstens, die Mittelzuweisungen
andieHochschulen solltennicht
allein oder vorwiegend an der
Anzahl der Studenten oder der
Absolventen bemessen werden.
VielmehrsolltehierdemUmfang
undderQualität der Forschungs­
leistung mindestens der gleiche
Stellwert zukommen.Sofernsich
die Mittelzuweisungen an den
Studentenzahlen orientieren, ist
das Argument, man bilde „über
den eigenen Bedarf hinaus aus“,
zweifelhaft.
ƒ
Zweitens, qualitativ hochwerti­
ge Forschung ist nicht kosten­
los zu haben. Es ist sicherlich
kein Zufall, dass diejenigen
Hochschulen, die relativ hohe
Drittmitteleinnahmen pro Pro­
fessor zu verzeichnen haben,
auch über eine entsprechend
hohe Grundfinanzierung verfü-
gen. Von daher wäre es eine Il­
lusion zu glauben, dass sich im
Rahmen der Finanzierung von
hochwertiger Grundlagenfor­
schung öffentlicheGelder lang-
fristig durch private Drittmittel
ersetzen ließen.
ƒ
Drittens,wichtig für die regiona­
leWirksamkeit einer Hochschu­
le istder regionaleWissenstrans­
ferundsomit ihreEinbindung in
regionale Netzwerke. Dies um­
fasst insbesondere Kooperation
mit der regionalen Wirtschaft,
Spin-off-Gründungen aus der
Hochschule sowie der Transfer
„überKöpfe“durchTätigkeit von
Hochschulabsolventen in der
Region.
ƒ
Die Entwicklung der Industrie
in Jena und die Rolle der Uni­
versität dabei legen beredtes
ZeugnisvonderUmsetzungder
hier umrissenenWirkungskanä­
le desWissenstransfers ab. Der
„Leuchtturm Jena“wäreohnedie
Jenenser Hochschulen, ihre ex­
zellenten Forschungsleistungen
und ihre hervorragende Einbin­
dung in das regionale Innovati­
onssystemnicht denkbar.
HochleitfähigeSilbernanopartikel aus
demDrucker sindnur einen tausendstel
Millimeter dick unddienen alswinzige
„Chiplabore“ der Analyse vonDNA-Proben.
136 standortstärken
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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