WELTWEIT VERNETZT. THÜRINGEN VERPFLICHTET. - page 135

Spin-off-Gründungen von
Absolventen und wissen­
schaftlichemPersonal,
Publikationen,Vorträgeetc.
DurchAktivitäten inallendreiBerei­
chen stellen Hochschulen wichtige
innovationsrelevante Vorleistungen
für die Wirtschaft, insbesondere
für die Wirtschaft in der Region
bereit. Als weitereWirkungen der
Hochschulen sind insbesondere
zunennen:
ƒ
Sie entfalten Anziehungskraft
für gut ausgebildete Menschen
(Studenten und Wissenschaft­
ler), in die Region zu kommen,
wodurchdie regionaleWissens­
basis gestärktwird.
ƒ
Sie erhöhen die Attraktivität
des Standortes für Firmen, die
die Nähe zur Wissenschaft su­
chen beziehungsweise Absol­
venten derHochschulen als Ar­
beitskräftenachfragen.
ƒ
Sie führen zu einer kreativen
Anreicherung des regionalen
Innovationsmilieus.
Es ist zum Teil politischer Wille –
wie zum Beispiel der Verzicht auf
kostendeckende Studiengebühren
–, zumTeil liegt es in der Natur der
Sache – Stichwort: Grundlagenfor­
schung –, dass die Hochschulen
für denGroßteil dieser externen Ef­
fekte keine direkten Gegenleistun­
gen erhalten. Die Finanzierung der
Hochschulen erfolgt im Wesentli­
chendurch staatlicheZuweisungen,
die vor allem nach der Anzahl der
Studenten beziehungsweise Absol­
ventenbemessenwerden.
was bestimmt die regionale
wirksamkeit vonhochschulen?
Empirische Analysen zeigen, dass
die regionale Wirksamkeit vieler
dieser Effektewesentlichvonzwei
Faktorenabhängt,nämlichvonder
Qualität der an einer Hochschule
betriebenen Forschung sowie von
der Beschaffenheit des regionalen
Umfeldes.
Die Qualität der Forschung lässt
sich auf verschiedeneArt undWei­
se bestimmen, wobei dieAussage­
fähigkeit eines bestimmten Indi­
kators unter Umständen stark von
spezifischen Gegebenheiten des
jeweiligen Faches abhängt. Häufig
wirddieHöheder eingeworbenen
Drittmittel pro Professor oder pro
Wissenschaftler als ein wesentli­
cher Indikator für die Forschungs­
qualität herangezogen. Hinter­
grund hierfür ist, dass Drittmittel
in der Regel im Rahmen wettbe­
werblicher Verfahren an diejeni­
gen Wissenschaftler und Hoch­
schulen vergeben werden, die für
die entsprechende Forschung am
besten geeignet sind. Einwerbung
von Drittmitteln setzt also eine
hohe Qualität der Forschung vor­
aus.Alsweitere Indikatoren fürdie
Qualität der Forschung könnten
Patente, Publikationen in referier­
ten Fachzeitschriften, Preise und
ähnliches dienen. Die Anzahl der
Studenten oder Absolventen stellt
keinMaß für die Qualität der For­
schungdar.
Schnittmengen zwischen
Wirtschaft undHochschule
Die für die regionaleWirksamkeit
von Hochschulen relevanten Um­
feldbedingungen lassen sichunter
dem Begriff der absorptiven Kapa­
zität subsumieren. Damit ist die
Fähigkeit des regionalenUmfeldes
gemeint,dievondenHochschulen
ausgehenden Impulse aufzuneh­
men. Ein Maß für die absorptive
Kapazität einerRegionkann inder
Intensität der Zusammenarbeit
zwischen Hochschulen und regio­
naler Wirtschaft gesehen werden.
Je stärker dieverschiedenenAkteu­
re des regionalen Innovationssys­
tems durch formelle und informel­
leKontaktemiteinanderverbunden
sind, desto intensiver ist auch der
Wissenstransfer. Dies setzt bei­
spielsweise ein gewisses Maß an
Übereinstimmung zwischen For­
schungsinteressen der regionalen
Wirtschaft und der Hochschule
voraus.Der Transfer vonAbsolven­
ten in die regionale Wirtschaft so­
wieAusgründungenausdenHoch schulen stellenwichtigeWege dar,
wie solche Verknüpfungen entste­
henundverstärktwerden.
Inwieweit die Ausbildungsinvesti­
tionen der Hochschulen auch der
entsprechenden Region zu Gute
kommen, hängt stark von den
Potenzialen der regionalen Wirt­
schaft ab. Insbesondere werden
die von den Hochschulen ausge­
bildeten Studenten nur dann in
der Region verbleiben und das
erworbeneWissendort anwenden,
wenn in ausreichendemMaße ad­
äquate Arbeitsplätze angeboten
werden. Vor diesem Hintergrund
ist das gelegentlich zu hörende
Argument, man bilde eventuell
„über den eigenen Bedarf hinaus
standortstärken
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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