

5
FSU-Newsletter/Sommer 2017
Nachrichten
Uniklinikum Jena ist Partner in deutschem Biobank-Verbund
Großer Patientenumzug geschafft
BMBF investiert 14,4 Millionen Euro in die Vernetzung deutscher Biobanken
Elf deutsche Biobankstandorte haben sich ab dem 1. Mai in der „German
Biobank Alliance“ (GBA) zusammengeschlossen, um den Weg für einen
nationalen und europaweiten Bioproben- und Datenaustausch zwischen
Biobanken zu ebnen. Die Biobank des Uniklinikums Jena (UKJ) ist Part-
ner in dem Verbund. „Die deutschen Biobanken engagieren sich in einer
wegweisenden gemeinsamen Initiative, die die Grundlage für eine neue
Generation von europaweit vernetzten Biobanken schafft“, erläutert die
Vorsitzende desWissenschaftlichen Beirates der Initiative, Prof. Fay Bet-
sou. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert
die Biobankenallianz bis 2020 mit 14,4 Millionen Euro.
„Vernetzte, hochmoderne Biobanken tragen entscheidend dazu bei, in-
novative diagnostische Methoden und Therapien für die Behandlung von
Patienten zu entwickeln“, erläutert PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf. Der La-
bormediziner leitet die Integrierte Biobank in Jena. Biobanken sammeln
und lagern Blut, Gewebe sowie anderes Körpermaterial und stellen dies
für die biomedizinische Forschung zur Verfügung. So entstehen bedeu-
tende Proben- und Datenspeicher für die Erforschung von Erkrankungen.
Die Biobank am Uniklinikum Jena ist als Zusammenschluss der Pro-
benbanken des Jenaer Sepsis-Clusters entstanden, in denen Proben für
klinische Studien zur Sepsis gesammelt wurden. Durch die Zusammen-
führung mit weiteren Probenbanken des UKJ wird die Integrierte Biobank
Jena (IBBJ) derzeit zur zentralen Forschungsinfrastruktur für die Medizi-
nische Fakultät ausgebaut. „Mit der Beteiligung an der Biobank-Allianz
gehen wir in diesemVernetzungsprozess noch einen großen Schritt wei-
ter“, so Kiehntopf.
Standards für den Austausch von Daten und für die Qualität der Bio-
materialen, aber auch ethische und rechtliche Aspekte müssen diskutiert
und angeglichen werden. Nur so lassen sich Biomaterial und dessen
Daten über Biobanken und Ländergrenzen hinweg für die Forschung zu-
sammenführen und nutzen. Die Jenaer Biobankexperten werden in dem
Verbund das Qualitätssicherungsprojekt für den Bereich der flüssigen
Proben leiten. Auf lange Sicht soll durch die GBA die biomedizinische For-
schung beschleunigt und die Position Deutschlands in der europäischen
und internationalen Forschungsgemeinschaft gestärkt werden.
vdG
Bereits am 6. Mai war der vorerst letzte Umzug des Uniklinikums
Jena (UKJ) erfolgreich geschafft. Insgesamt 42 Patienten sind
aus den Innenstadtkliniken der Urologie, Augenheilkunde, Hals-,
Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) und Gynäkologie in die neuen
Klinikgebäude A und E nach Jena-Lobeda gezogen. Zusätzlich
wurden 22 Patienten aus den Kliniken für Innere Medizin am
Standort Lobeda auf ihre neuen Stationen verlegt. Ein positives
Fazit am Umzugstag hat der Kaufmännische Vorstand des UKJ
und Sprecherin des Vorstandes, Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, ge-
zogen: „Mit diesem Umzug hat das UKJ mehr als 90 Prozent der
notwendigen Umzüge nach Lobeda geschafft. Damit ist der erste
Teilbauabschnitt, der 80 Prozent unserer Neubaumaßnahmen
ausmacht, abgeschlossen.“ Sie dankte allen Mitarbeitern und der
Pflege für diesen außerordentlichen Einsatz für die Patienten und
für das Universitätsklinikum Jena. Der Umzug sei reibungslos
verlaufen und war perfekt vorbereitet von allen Beteiligten.
Unterstützt wurde der Umzug von 16 Polizisten, die in der In-
nenstadt den Verkehr geregelt haben, 23 Helfern vom Arbeiter-
Samariter-Bund und vom Deutschen Roten Kreuz. Zwei Leitstel-
len haben in Lobeda den Umzug koordiniert. Zwölf Mitarbeiter
des UKJ aus den Bereichen Betreibung und Beschaffung, Medi-
zintechnik und Katastrophenschutz haben das Geschehen über-
wacht. Von der IT waren 40 Mitarbeiter im Einsatz. Insgesamt
500 Rechner mussten neu angeschlossen werden. PM
Innovationskultur an Jenaer
Hochschulen kann weiter wachsen
Die FSU und die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH) gehören mit ihrem
gemeinsamen Vorhaben „Nucleus Jena. Ein Paradies für Innovationen“
zu den Gewinnern des Bundes-Wettbewerbs „Innovative Hochschule“.
Das haben die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz,
Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, und Bundesforschungsministerin Prof. Dr.
Johanna Wanka im Juli in Berlin bekanntgegeben. Der Jenaer Projektan-
trag wird von Bund und Land in den kommenden fünf Jahren mit bis zu
neun Millionen Euro gefördert. Ziel von Uni und Hochschule ist es, die
Region Jena zu einer führendenTransfer- und Innovationsregion Deutsch-
lands zu entwickeln und sich als Modellregion für ähnlich strukturierte
Wirtschaftsräume zu etablieren.
„Das ist ein großartiger Erfolg, mit dem wir an die bereits etablierte
Gründungskultur an der Universität und der EAH anknüpfen und diese
nachhaltig ausbauen können“, freut sich Uni-Präsident Prof. Dr. Walter
Rosenthal.
Einziger geförderter Antrag inThüringen
Mit ihrem Vorhaben konnten sich die beiden Jenaer Hochschulen als
einzige Bewerber inThüringen unter 118 Anträgen durchsetzen. Bundes-
weit werden 48 Hochschulen in 19 Einzel- und zehn Verbundvorhaben
gefördert.
Bis 2022 planen Universität und Fachhochschule nun, ihre Innovations-
unterstützung und Transferarbeit als „Service aus einer Hand“ für ihre
Wirtschafts- und Netzwerkpartner der Region auszubauen. „Besonde-
ren Fokus wollen wir dabei auf für Jena typische Querschnittstechnolo-
gien legen, die als branchenübergreifende Innovationstreiber fungieren“,
macht Dr. Kerstin Rötzler deutlich, die als Leiterin des Servicezentrums
Forschung und Transfer das Projekt für die Friedrich-Schiller-Universität
koordiniert. Diese Querschnittstechnologien liegen vor allem in den Berei-
chen Optik und Photonik, der Gesundheitstechnologie, Präzisionstechnik,
Umwelttechnologie sowie der Digitalen Wirtschaft.
Grundlage für die künftige Arbeit bildet die gemeinsame Standortstra-
tegie der Hochschulen. In einer Reihe von Teilvorhaben sollen Anreiz-
systeme für eine verstärkte Innovationstätigkeit in der Wissenschaft
geschaffen, neue Innovationsfelder ermittelt sowie Marketing- und Fi-
nanzierungsinstrumente entwickelt werden. Ziel sei es, in Jena ein „Öko-
system“ zu schaffen, das die Innovationskultur der gesamten Region
systematisch stärkt.
US
Forschungsmagazin auf Englisch
Die aktuelle Ausgabe des Magazins LICHTGEDANKEN, die sich
dem 500. Reformationsjubiläum widmet, ist erstmals auch in
Englisch erschienen. Mit dieser Premierenausgabe beginnt die
Stabsstelle Kommunikation eine eigene Reihe, denn in Zukunft
soll jede Ausgabe der LICHTGEDANKEN in deutsch und englisch
erscheinen.
Online ist die aktuelle, englische Ausgabe zu finden unter:
http://www.uni-jena.de/en/lichtgedanken.Die gedruckte Ausgabe liegt im Universitätshauptgebäude aus
und kann angefordert werden bei der: Pressestelle, Fürstengra-
ben 1, 07743 Jena, E-Mail:
presse@uni-jena.de.AB