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FSU-Newsletter/Sommer 2017
(Fortsetzung von Seite 11)
Der Mathematiker
apl. Prof. Dr. Win-
fried Sickel
ist gemeinsam mit seinem
Leipziger Kollegen Prof. Dr. Thomas
Kühn mit dem „Joseph F. Traub Prize for
Achievement in Information-Based Com-
plexity“ ausgezeichnet worden. Der mit
insgesamt 3.000 Dollar dotierte Preis
wurde im Juli während der Konferenz
„Foundations of Computational Mathe-
matics“ in Barcelona überreicht.
Außerdem hat
apl. Prof. Dr. Winfried
Sickel
gemeinsam mit Prof. Dachun
Yang und Dr. Wen Yuan (Beijing Normal
University) im August den Best-Paper-
Award der chinesischen Fachzeitschrift
„Science China Mathematics“ erhalten.
Seit dem 1. Juni fungiert der Physiker
Prof. Dr. Christian Spielmann
für ein
Jahr als Direktor des Abbe Center of
Photonics (ACP).
In den Rat der Doktorandinnen und
Doktoranden der Uni, den DR.FSU, wur-
den für die einjährige Amtszeit, die im
Oktober beginnt, folgende Personen neu
gewählt:
Susanne Spira, Marina Pek-
mezovic, Jonas Michael Greif,Trim La-
jqi, Nils Becker, Niklas Sommer,Victor
Onyango Odipo, Isabelle Kutting
und
Alaa El Din Mahmoud Abdel Meguid
Mahmoud Ahmed
.
Bei der feierlichen Eröffnung des
Deutschen Ärztetages in Freiburg ist der
Jenaer Internist und Nephrologe
Prof.
i. R. Dr. Günter Stein
im Mai mit der
Paracelsus-Medaille geehrt worden. Die
höchste Auszeichnung der deutschen
Ärzteschaft erhielt er insbesondere für
seine wissenschaftlichen und wissen-
schaftsorganisatorischen Verdienste.
Stein war in der schwierigen Phase nach
der Wende der erste Ärztliche Direktor
des Klinikums der Friedrich-Schiller-
Universität. Schwerpunkte der wissen-
schaftlichen Arbeit des Nephrologen
waren der künstliche Organersatz und
Biomaterialien.
Das Deutsche Archäologische Institut
hat
PD Dr. Peter Stein
aufgrund seiner
Leistungen für die Archäologie zum kor-
respondierenden Mitglied gewählt. Die
Ernennung erfolgt zum 9. Dezember.
Dr. Elisabeth Watts
ist für ihre im
Dezember 2016 verteidigte Promotion
in der Jenaer Biologiedidaktik über den
Kreationismus in den USA am 24. Juni
mit der Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille
der Deutschen Gesellschaft für Ge-
schichte und Theorie der Biologie e. V.
ausgezeichnet worden. Watts arbeitet
derzeit an der Bauhaus-Uni Weimar und
als Gastwissenschaftlerin in der AG Bio-
logiedidaktik der FSU.
PD Dr. Uwe Detlef Zeitner
, Gruppen-
leiter am „Center for Advanced Micro- and
Nano-Optics“ am Fraunhofer-Institut für An-
gewandte Optik und Feinmechanik sowie
Gruppenleiter „Fertigungstechnologien für
hochentwickelte Mikro- und Nano-Optiken“
im „Zentrum für Innovationskompetenz
Ultra Optics“ am Institut für Angewandte
Physik der Universität Jena, ist am 6. Juli
zum außerplanmäßigen Professor für Expe-
rimentalphysik ernannt worden.
Prof. Dr. Thomas Zimmer
vom Institut
für Physiologie II ist der diesjährige Emp-
fänger des Janus-Cornarius-Lehrpreises,
den die Fachschaft Humanmedizin für be-
sondere Leistungen in der studentischen
Lehre vergibt. Der Preis ist mit 500 Euro
dotiert, die der Förderverein des Universi
tätsklinikums zur Verfügung stellt. „Prof.
Zimmer zeichnet sich durch großes Enga-
gement in der Lehre aus, das betrifft die
Qualität der Vorlesungsskripte und die Ge-
staltung der Seminare. Er setzt sich inten-
siv mit den Evaluierungen auseinander“, so
eine Begründung für seine Nominierung.
Das Lehrengagement Zimmers geht auch
über das eigene Fach hinaus. Er ist Verant-
wortlicher für die vorklinische Lehre und
unterstützt die Fakultätskommission für
Lehre und Studium, wenn es um die Be-
lange dieses ersten Abschnittes des Medi-
zinstudiums geht.
Winzige Teilchen und extreme Zeiträume
Winzige Teilchen und extrem lange Zeit-
räume faszinieren Prof. Dr. Thorsten
Schäfer gleichermaßen. Der neue Lehr-
stuhlinhaber für Angewandte Geologie
wurde 1998 über den Schadstofftrans-
port an Kolloiden im Trinkwasser pro-
moviert und die Nanopartikel haben ihn
seitdem nicht wieder losgelassen. Seine
Forschungsergebnisse fließen zudem in
die Suche nach einem geeigneten End-
lagerstandort für hochradioaktive Abfälle
ein. „Es gibt erstaunliche Wechselwir-
kungen an den Grenzflächen zwischen
Mineralien und Wasser oder zwischen
Wasser und lebenden Organismen“, sagt
Schäfer. Der 47-jährige gebürtige Wies-
badener wechselte nach der Promotion
in Mainz nach Karlsruhe ins Forschungs-
zentrum „Technik und Umwelt“. In New
York arbeitete er für das Department of
Energy am Brookhaven National Labo-
ratory, am Institut für Nukleare Entsor-
gung des Karlsruher Instituts für Techno-
logie übernahm er danach zunächst die
Gruppe zur Radionuklidmigration, später
die komplette Abteilung Geochemie. Im
Jahr 2008 folgte die Habilitation an der
Freien Uni Berlin.
Lehrverpflichtungen nimmt Schäfer,
der verheiratet ist und drei Kinder hat,
gern wahr. Es gebe in der Geologie viele
generationenübergreifendeThemen. Die
Endlagersuche sei das beste Beispiel:
„Die Probleme, an denen wir arbeiten,
haben wir nicht selbst verursacht und
werden wir allein auch nicht lösen.“ sl
Prof.Dr.Michaela
Riediger.
Foto:Günther
Foto:Günther
Prof.Dr.Thorsten
Schäfer.
Personalia
Von ganz jung bis ganz alt
Die Pubertät steckt voller Veränderun-
gen, aber die „Entwicklung hört nicht
mit Erreichen des Erwachsenenalters
auf, sondern umfasst den gesamten
Lebenslauf von der Konzeption bis zum
Tod“, betont Prof. Dr. Michaela Riediger.
Laut der neu berufenen Professorin für
Entwicklungspsychologie ist der Glaube,
Altern sei vorrangig von Abbau und Ver-
lust gekennzeichnet, zu vereinfachend.
So berichten viele ältere Menschen von
einem generell besseren Wohlbefinden
als jüngere. Die gebürtige Berlinerin stu-
dierte an der Humboldt-Uni, schloss ihre
Dissertation am Berliner Max-Planck-
Institut für Bildungsforschung und der
Freien Universität Berlin ab und habili-
tierte sich an der Uni Zürich.
Als Heisenberg-Stipendiatin der Deut-
schen Forschungsgemeinschaft leitete
sie das Kooperationsprojekt „Sozio
emotionale Entwicklung und Gesundheit
im Lebensverlauf“. Dazu führte sie längs-
schnittliche Studien durch, um Entwick-
lungsprozesse abzubilden und für den
Alltag relevante Phänomene zu untersu-
chen. „Dazu wenden wir unter anderem
Methoden an, die es erlauben, Erleben
und Verhalten von Studienteilnehmern
im Moment ihres Auftretens in den na-
türlichen Lebenskontexten zu messen.“
Ein Ergebnis ist, dass die altersbezo-
gene Abnahme der Gedächtnisleistung
geringer ausfällt, wenn die Messung im
Alltag, z. B. per Abfrage über das Handy,
und nicht im Labor erfolgt.
jd/AB