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Uni-Journal Jena12/15

Studentenleben

„Western Culture in Eastern Germany“

Erste internationale Amerikanistik-Sommerschule auf Winnetous Spuren

Sie ist ungebrochen populär in Deutsch-

land: die „Indianerschwärmerei“. Apa-

chenhäuptling Winnetou ist bis heute

ein Held und die jährlichen Karl-May-

Festtage sind gut besucht. Dieser „In-

dianthusiasm“ war ein wichtiges Thema

der ersten ge-

meinsamen Sum-

mer School von 16

Studierenden der

University of Wa-

shington aus Se-

attle (USA) und Je-

naer Studierenden

der Amerikanistik.

Unter der Leitung

von Prof. Dr. Caro-

line Rosenthal dis-

kutierten die Stu-

dierenden vom 13.

bis 17. Juli in Jena

Aspekte amerika-

nischer und deut-

scher Identitäten.

Unterschiedliche

Identitätskonzepte

in der Beziehung von Ost und West –

seien es die USA und Deutschland, oder

spezifischer Ost- und Westdeutschland

– wurden analysiert. Durch Impulsre-

ferate und Workshops der deutschen

Studierenden aus Prof. Rosenthals Se-

minar „Cowboys and Indians in East

Germany“ angeregt, arbeiteten die Stu-

dierenden heraus, welche Bedeutung

Indianervereinen in der DDR zukam und

welche Wurzeln dieser sozialistischen

Imagination der „roten Brüder“ im fer-

nen Amerika zugrundelagen.

Erster „Amerikatag“ in Jena

Die Gäste aus Seattle besuchten Jena

im Rahmen eines einmonatigen Ho-

nors Programs. Der erste Teil der Sum-

mer School führte sie zunächst an die

Humboldt-Universität Berlin, wo sie sich

mit deutschen Amerikabildern sowie

Themen der Immigration und Migration

beschäftigten. Im zweiten Teil in Jena

ging es dann um „Western Cultures in

Eastern Germany“. Hier bot sich den

Gästen eine weitere Premiere: Die Som-

merschule klang am 16. Juli mit dem

„Amerikatag“ des Masterstudiengangs

Nordamerikastudien aus, u. a. mit dem

amtierenden Generalkonsul der USA in

Leipzig, Scott Riedmann. 

PM

„Krisensitzung“ in Krakau

Jura-Studierende besuchten Seminar an der Jagiellonen-Universität

Die Flüchtlingspolitik, die Bankenaufsicht

oder die Krise des Euro – eine Vielzahl

aktueller politischer und wirtschaftlicher

Entwicklungen betreffen das Europa-

recht. Auch angehende Juristen der Je-

naer Uni widmen sich solchen Fragen.

Sechs von ihnen haben sich dafür im

Oktober auf eine Reise an die traditions-

reiche Krakauer Jagiellonen-Universität

begeben. Gemeinsam mit Studierenden

aus Krakau besuchten sie ein zweitägi-

ges Seminar zum Thema „Theory and

Dogmatics of European Law after the

Crisis“. Unter der Leitung der Europa-

rechtler Prof. Dr. Matthias Ruffert (Jena)

und Prof. Dr. Stanisław Biernat (Krakau)

haben die Studierenden eigene Vorträge

vorbereitet und mit den deutschen und

polnischen Kommilitonen diskutiert.

„Das Themenangebot war sehr breit-

gefächert und die Vorträge haben mir

vorher unbekannte Inhalte anschaulich

vermittelt“, sagt Sven Lehmann. Der

Jura-Student im 7. Fachsemester fand

vor allem die Herausforderung, einen

Vortrag in englischer Sprache vor ei-

nem größeren Fachpublikum zu halten,

spannend. Dass der wissenschaftliche

Austausch mit den Krakauer Studieren-

den sehr gut funktioniert habe, sei für

ihn eine bemerkenswerte Erfahrung.

Ebenso schätze er die während der

Reise gewonnenen Einblicke in das

Studium und das Studentenleben, „das

dem in Deutschland sehr ähnelt.“

Das gemeinsame Seminar der Unis

Jena und Krakau findet seit 2004 regel-

mäßig statt. Teilnehmen können Studie-

rende der Schwerpunktbereiche Inter-

nationales Recht sowie Deutsches und

Europäisches Öffentliches Recht. 

US

Ihre„Spurensuche“

führtedieStudieren-

denauchinsKarl-

May-Museumnach

Radebeul.

Foto:Zheleznov