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Uni-Journal Jena12/15

Medizin

Tumorzentrum mit

neuer Leitung

Neues Studienzentrum

Osteologischer Dachverband vergibt Zertifikat

Sepsiszentrum geht in die 2. Runde

BMBF fördert Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen mit 24 Mio. Euro

Das Bundesministerium für Bildung und

Forschung (BMBF) fördert das Center

for Sepsis Control and Care (CSCC)

am Uniklinikum für weitere fünf Jahre

mit 24 Millionen Euro. Die neuen For-

schungsvorhaben des Integrierten For-

schungs- und Behandlungszentrums

umfassen 21 Kernprojekte, die sich den

Themen schwer behandelbare Infektio-

nen, neue Behandlungsstrategien ge-

gen lebensbedrohliche Infektionen und

septisches Organversagen sowie den

Langzeitfolgen und der Rehabilitation

widmen. Daneben sieht das Programm

den Ausbau der Forschungsinfrastruktur

und die Fortführung der Karriereentwick-

lungsmaßnahmen für klinische Forscher

vor.

„Das CSCC hat sich zu einem leis-

tungsfähigen und international sichtba-

ren Forschungszentrum entwickelt, das

wichtige Impulse für die Nachwuchs-

förderung in der klinischen Forschung

und für neue Organisationsformen in

der Hochschulmedizin setzt“, betont

Prof. Dr. Michael Bauer. Der Sprecher

des CSCC kann

auf eindrucksvolle

Ergebnisse der

vergangenen fünf

Jahre verweisen.

Von Abschlussar-

beiten bis hin zu

multizentrischen

klinischen Studien

realisierten die

knapp 200 CSCC-

Mitglieder rund

100 wissenschaft-

liche Projekte, de-

ren Ergebnisse in

400 Fachartikeln

veröffentlicht wur-

den und sogar zu

zwei Ausgründun-

gen führten.

Grundlegend für

die Erfolge ist das starke Forschungs-

netzwerk zwischen Universität, Klini-

kum und den Leibniz-Instituten in Jena,

das um die Expertise auf den Gebieten

Infektionsbiologie, Biophotonik und

Nanomedizin erweitert wurde. Neben

der BMBF-Förderung der ersten Runde

unterstützten die Medizinische Fakultät

und der Freistaat das CSCC mit Infra-

strukturmaßnahmen. 

vdG

DieSepsisforschung

inJenawirdfürwei-

terefünfJahrevom

Bundgefördert.

Foto:Szábo

Der Dachverband deutschsprachiger

osteologischer Gesellschaften hat das

osteologische Schwerpunktzentrum am

Uniklinikum als Studienzentrum zertifi-

ziert. Die Experten für Knochenerkran-

kungen an der Klinik für Innere Medizin

III beteiligen sich seit Jahren an inter-

nationalen Studien, um mit ihrem Fach-

wissen und ihrer Erfahrung die Diagnose

und Therapie osteologischer Erkrankun-

gen weiter zu verbessern.

Etwa 5 300 Patienten mit osteologi-

schen Fragestellungen betreuten die

Ärzte des Funktionsbereiches Rheu-

matologie und Osteologie allein im

Jahr 2014. „Ein großer Teil unserer Pa-

tienten leidet an Osteoporose. Aber wir

behandeln auch andere Störungen des

Knochenstoffwechsels, die zum Bespiel

durch Infektionen, Nieren- oder Tumorer-

krankungen, immunologische Prozesse

oder Medikamente ausgelöst werden

können“, so PD Dr. Gabriele Lehmann.

Die Oberärztin leitet als zertifizierte

Osteologin das osteologische Schwer-

punktzentrum. Mit ihrer Erfahrung und

Kompetenz sind die Jenaer Osteologen

gefragte Partner für klinische Studien,

die der weiteren Verbesserung der Dia-

gnose- und Behandlungsmöglichkeiten

dienen.

Studie mit Bisphosphonaten

Gegenwärtig ist das Zentrum an ei-

ner multizentrischen Studie zur Lang-

zeittherapie mit Bisphosphonaten be-

teiligt. Dabei wird getestet, ob nach

vier Behandlungsjahren mit diesen

wirksamen Osteoporosemedikamenten

ohne Gefahr für neue Knochenbrüche

eine Pause möglich ist, um mögliche

Langzeitnebenwirkungen zu verringern.

Eine weitere, selbst konzipierte Studie

bereiten die Jenaer Osteologen derzeit

vor: Sie wollen bei Patienten, die einen

Oberschenkelbruch erlitten haben und

an bestimmten Vorerkrankungen leiden,

schon während der operativen Versor-

gung der Fraktur eine Knochengewebe-

probe nehmen, um die Art der Knochen-

stoffwechselstörung schnell abzuklären

und die Patienten zeitnah osteologisch

behandeln zu können. 

vdG

Der Onkologe Dr. Ekkehard Eigendorff

hat am 1. Juli die Geschäftsführung des

UniversitätsTumorCentrums übernom-

men. Etwa 33 000 Menschen mit Tu-

morerkrankungen werden hier jährlich

behandelt, 11 000 stationär und rund

22 000 Patienten ambulant. Knapp 4000

schwierige Fälle wurden im vergange-

nen Jahr in den Tumorkonferenzen des

UniversitätsTumorCentrum besprochen.

„Neben der Optimierung bestehender

Strukturen und Abläufe ist perspektivisch

die Zertifizierung weiterer Organzentren

geplant“, unterstreicht Eigendorff, der

seit 2002 in der Klinik für Innere Medi-

zin II (Hämatologie und Onkologie) tä-

tig ist. So soll etwa das Angebot einer

Zweitmeinungssprechstunde nicht nur

Patienten mit Tumorerkrankungen zur

Verfügung gestellt, sondern so auch die

Kooperation mit niedergelassenen Haus-

und Fachärzten sowie Krankenhäusern

der Umgebung intensiviert werden.

Auch bei der Umsetzung des Krebs-

früherkennungs- und -registergesetzes

(KFRG) nimmt das Tumorzentrum eine

wichtige Rolle ein. 

me