Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  44 / 56 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 44 / 56 Next Page
Page Background

44

Uni-Journal Jena12/15

Tagungen

Aufarbeitung

und

Versöhnung

Thüringentag für Philoso-

phie mit Bodo Ramelow

Ästhetisches Spektakel

Interdisziplinäre Tagung in Jena und Weimar

Als „Spektakel“ bezeichnet man meist

Veranstaltungen, die sich an ein breites

Publikum richten und mit Erstaunen,

Schaulust, emotionaler Berührung oder

als Überwältigung der Sinne erfahren

werden. Das „Spektakel“ wird dabei

landläufig mit der Populärkultur in Ver-

bindung gebracht und dadurch auch von

Formen sogenannter ‚hoher‘ und ‚niede-

rer‘ Kultur abgegrenzt.

In einem universitätsübergreifenden

Kooperationsprojekt haben die Kunst-

historikerin und Soziologin Dr. Elisabeth

Fritz (Jena), der Film- und Medienwis-

senschaftler Dr. Simon Frisch (Weimar)

sowie die Literatur- und Kulturwissen-

schaftlerin Dr. Rita Rieger (Graz) es sich

zur Aufgabe gemacht, das normative

und moralische Verständnis des Spek-

takelbegriffs infrage zu stellen. Dazu

veranstalteten sie die interdisziplinäre

Tagung „Spektakel als ästhetische Kate-

gorie: Theorien und Praktiken“, die vom

19.-21. November in Jena und Weimar

stattfand.

Die während der Tagung behandelten

Beispiele reichten von der Antike bis zur

Gegenwart, von der christlichen Liturgie

bis zur Barockoper, vom Stierkampf im

spanischenTheater bis zu Patienten-Por-

träts in Krankenhäusern des 19. Jahrhun-

derts. 

AB

SindSpektakel–wiehierdasFeuerwerkbeimJenaerUniversitätssommerfest2012–immernur

Populär-odermanchmalauchhöhereKultur?

Foto:Kasper

Wenn es um die Probleme zwischen

Juden und Palästinensern geht, dann ist

jedem klar, dass Versöhnung zur Beile-

gung dieses Konflikts eine wichtige Rolle

spielt. Aber braucht man in Deutschland

Versöhnung? Mit einem klaren „Ja“ be-

antwortete diese Frage Thüringens Mi-

nisterpräsident Bodo Ramelow in seiner

Rede anlässlich des Thüringentags für

Philosophie am 19. November. Unter

dem Titel „Thüringen 2015: Braucht das

Land Versöhnung?“ hatten die Neue

Thüringische Gesellschaft für Philoso-

phie i. G. sowie das Ethikzentrum und

das Zentrum für Versöhnungsstudien der

Universität Jena eingeladen.

„Ohne Aufarbei-

tung keine Versöh-

nung“, so der Tenor

von Ramelows

Rede, der sich für

die Thüringer Landesregierung zur wei-

teren Aufarbeitung von DDR-Unrecht

bekannte. „Die wichtigste Lehre von 25

Jahren Aufarbeitung des Unrechts in der

untergegangenen DDR lautet: es gibt

keine Versöhnung ohne Aufarbeitung“,

machte der Ministerpräsident deutlich.

Gerade aktuell werde schmerzhaft klar,

dass Demokratie, Freiheit und Rechts-

staatlichkeit niemals zu Selbstverständ-

lichkeit werden, sondern von jeder Ge-

neration neu erarbeitet und geschützt

werden müssen.

Die Veranstaltung war zweigeteilt: Am

Vormittag diskutierten Wissenschaftler

über die Grundlagen von Versöhnung

u. a. am Beispiel des Nahost-Konflikts

und der Aussöhnung in Südafrika. Das

Abendprogramm widmete sich explizit

der Versöhnung in Thüringen. 

AB

ThüringensMinisterpräsident

BodoRamelowwährendseiner

RedeinderAuladerUniversität

Jenaam19.November2015.

Foto:J.Scheere

Vollkorn ist Gesundmacher

Ernährungsfachtagung zu Getreide an der FSU

Um „Getreide: Gesund- oder Krankma-

cher?“ drehte sich alles bei der Ernäh-

rungsfachtagung der Deutschen Gesell-

schaft für Ernährung e. V. (DGE), zu der

sich rund 300 Teilnehmer an der FSU

versammelten. Unterstützung fand die

Tagung durch zahlreiche Lebensmittel-

hersteller aus der Region.

Getreide gehört zu den wichtigsten

Nahrungsgrundlagen, bestätigt Prof.

Dr. Stefan Lorkowski von der FSU, der

zugleich die Sektion Thüringen der DGE

leitet. Die ernährungsphysiologische

Bedeutung dieses Nahrungsmittels be-

ruhe auf einer Reihe positiver Aspekte.

„Gerade in der Prävention und Therapie

ernährungsmitbedingter Erkrankungen

spielen Vollkorngetreideprodukte eine

wichtige Rolle“, ergänzt der Jenaer Ernäh-

rungswissenschaftler Prof. Dr. Gerhard

Jahreis. „Die präventivenWirkungen von

Vollkornprodukten bei Krankheiten, wie

Diabetes mellitus Typ 2, Hypercholes-

terinämie, Herz-Kreislauf-Erkrankungen

und Adipositas, sind sehr gut belegt“,

unterstreicht Lorkowski. Darauf verwies

auch Jahreis, der die Tagung organisiert

hat, in seinemVortrag. Insbesondere die

an dem Ballaststoff beta-Glucan reichen

Lebensmittel aus Hafer und Gerste wür-

den einen Beitrag zur Prävention von

Herz-Kreislauf-Erkrankungen leisten. AB