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Uni-Journal Jena12/15

„Plan B“: Obst und Gemüse

Mein erstes Semester: Prof. Dr. Erika Kothe

Wie haben Sie Ihr 1. Semester erlebt?

Ich habe ab 1979 in Marburg studiert,

100 Kilometer von zu Hause entfernt.

Das war gerade weit genug, aber nicht

zu weit, um nicht am Wochenende mit

meinem alten Motorrad doch noch heim-

fahren zu können – wenn ich wollte.

Was hat Ihnen beim Eingewöhnen in

den Lebensraum Universität geholfen

und wo gab es Probleme?

Die Zimmersuche war auch damals

schon schwierig. Ich habe dann ein Zim-

mer in einem Haus gefunden, von dem

mir erzählt worden war, dass dort ein

Bewohner gerade verstorben war. Nach

dem Einzug habe ich dann festgestellt,

dass außer mir nur vier Alkoholiker dort

lebten. Eine sehr interessante Erfah-

rung!

Waren Sie chaotisch oder bestens or-

ganisiert? Einzelkämpfer oder Grup-

penlerner?

Ich würde eher sagen, dass ich struk-

turiert war. Ich habe gern in einer Gruppe

gelernt, mich auf dieseTreffen aber auch

immer vorbereitet.

Was war das Wichtigste/Beste am

ersten Semester?

Das Schwierigste ist sicher für alle,

sich ein eigenes Leben aufzubauen und

die Umstellung mit dem Auszug von zu

Hause zu bewältigen. Das war bei mir

nicht anders. Aber das war auch das

Schönste!

Sind Sie immer zu allen Vorlesungen

gegangen?

Ja. Die starteten immer um 8 Uhr und

mein Zimmer hatte einen Ölofen. Den

habe ich angemacht, bin in die Uni ge-

fahren und wenn ich um 10 Uhr zurück-

kam, war es schön warm und ich konnte

gemütlich Kaffee trinken... Sehr oft mit

Mitstudierenden.

Dachten Sie mal daran aufzugeben?

Die Biologie war immer schon mein

Wunschfach, damit hatte ich eher keine

Schwierigkeiten. Später dann hatte ich

einen „Plan B“, falls es nicht mit einer

Stelle klappen sollte. Ich hätte dann,

wie schon während des Studiums als

ich Geld verdienen musste, Obst und

Gemüse verkauft. Ich hätte immer noch

gesagt, die Jahre des Studiums kann mir

keiner nehmen. Aber auch damit wäre

ich glücklich gewesen!

Was stand neben dem Studienplan

auf Ihrem Programm?

Abgesehen vom Sozialleben mit

Kneipe, Dart-Turnieren, dem Unisport

und Gitarre spielen: viele Ausflüge in

die neue Umgebung mit dem Motorrad!

FSU intern

LehrstuhlstattGem

üsestand:Mikrobiologin

ErikaKothestartete1979inihrerstesSe-

mester.HeuteistsieLehrstuhlinhaberinfür

MikrobielleKommunikationundwar2011-

2014ProrektorinfürwissenschaftlichenNach-

wuchsundGleichstellung.

Foto:privat

Fußball-Regel auf Trikot

Wieland-Gedenktafel

Foto:Günther

Der Dichter und Schriftsteller Christoph Martin Wieland (1733-1813)

wird in Jena durch eine Gedenktafel geehrt. Angebracht wurde die

Tafel am Griesbachschen Gartenhaus (Am Planetarium 7). Wieland,

der Begründer des klassischen Weimars, weilte am 5. September 1812

im „Prinzessinnenschlösschen“, um dort die Vollendung seines 79. Le-

bensjahres zu begehen. Der Dichter lud ein, seinen 80. Geburtstag zu

feiern. Gefördert wurde die Tafel von Prof. Dr. Klaus Manger (Foto),

emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der FSU. Die Tra-

dition der Gedenktafeln in Jena stammt aus dem Jahr 1858. Sie wurde

von einer „Commission“ unter Leitung des Mathematikers Karl Julius

Traugott Hermann Schaeffer begründet. sl

Am 9. Dezember um 13 Uhr

tritt der Frauenfußball-Erst-

ligist FF USV Jena im DFB-

Pokal-Viertelfinale gegen

den SC Sand an. Und das im

eigens kreierten Pokaltrikot.

Ganz in Weiß und mit einer

besonderen Botschaft wird

die Mannschaft im Jenaer

Ernst-Abbe-Sportfeld auflau-

fen: „Der Platz soll von Bäu-

men und Steinen frei sein!“

Es ist die erste der Jenaer

Fußball-Regeln, die 1893 von

Hermann Peter aufgeschrie-

ben wurde. Bis heute ist das

Werk Peters die Grundlage

des modernen Reglements.

Peter gehört zu den großen

Fußballpionieren in Deutsch-

land und ist einer der Begrün-

der des Sports in Jena. Ihm zu

Ehren sollte bereits 1916 ein

Gedenkstein errichtet wer-

den, aber der ErsteWeltkrieg

verhinderte es. Das Projekt

und Peters Lebensleistung

gerieten in Vergessenheit.

Nun möchte der Supporters

Trust Jena den Gedenkstein

gemeinsam mit der Stiftung

„Jenaer Universitätssport“

und der Abteilung Tennis im

USV Jena errichten. DasTrikot

ziert neben dem berühmtes-

ten Satz der Jenaer Regeln

noch das Konterfei des Urhe-

bers Hermann Peter.

„Die Universität unter-

stützt das Anliegen, ein

Denkmal für Hermann Peter

zu errichten, da wir uns unse-

rer Sportgeschichte bewusst

sind und Peters historisches

Erbe, das Universitätssport-

zentrum, bis heute nutzen“,

sagt Uni-Pressesprecher

Axel Burchardt. Dort soll der

Gedenkstein im Juli 2016 ein-

geweiht werden. 

PM