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Uni-Journal Jena12/15
Inklusion mit Erfolg
Neuer Mitarbeiter vom Saale Betreuungswerk
Die Thüringer Universitäts- und Landes-
bibliothek (ThULB) ist seit 1. September
um zwei helfende Hände reicher: Mat-
thias Haupt ist der fünfte Mitarbeiter, der
einen Außenarbeitsplatz des Saale Be-
treuungswerks der Lebenshilfe Jena an
der FSU antritt. Er unterstützt das Team
im Digitalisierungszentrum der ThULB.
Hier arbeiten mit Ronny Hiller und Mi-
chael Bürger bereits zwei Beschäftigte
der Werkstatt für behinderte Menschen
(Saale Betreuungswerk).
Finanziert wurde die Einrichtung ei-
nes weiteren Außenarbeitsplatzes der
Werkstatt für behinderte Menschen mit
dem Preisgeld in Höhe von 3000 Euro,
das die ThULB im vergangenen Jahr im
Rahmen des Landespreises für vorbild-
liches Engagement für Menschen mit
Behinderung (Akzeptanzpreis) erhalten
hat. Dafür wurden u. a. neues behin-
dertengerechtes Mobiliar sowie weitere
technische Geräte angeschafft.
Das Digitalisierungszentrum der
ThULB ist eines der größten Deutsch-
lands. Hier werden die Bücher und Do-
kumente in eine für Computer lesbare
Form aufbereitet.
biw
FSU intern
„Erhebliche Bedenken“
Universitätsrat bezieht kritische Stellung zur Hochschulfinanzierung
Kunstpreis 2016
Der Kunstpreis der Friedrich-Schiller-
Universität (FSU) steht im Jahr 2016
unter dem Thema „Global Understan-
ding“. Teilnahmeberechtigt sind alle Stu-
dierenden sowie Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der FSU. Die Arbeiten aus
den Bereichen Malerei, Grafik, Plastik,
Textilgestaltung, Fotografie, Video und
Neue Medien können vom 2. Mai bis 3.
Juni 2016 im Präsidialamt (UHG, Raum
103) abgegeben werden. Die drei besten
Einreichungen werden mit Preisgeldern
in Höhe von 500 Euro, 300 Euro und 200
Euro prämiert, die die Gesellschaft der
Freunde und Förderer der Universität zur
Verfügung stellt. Mehr unter: www.uni-
jena.de/kunstpreis. ABDie Friedrich-Schiller-Universität kann
auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück-
blicken: 94 Mio. Euro Drittmittel konn-
ten verausgabt werden – ein Nachweis
für die hervorragende Qualität der
Forschung. Mehr als zwei Drittel der
Drittmittel konnten von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG), dem
Bund oder der EU im Wettbewerb nach
Begutachtung eingeworben werden.
Bemerkenswert ist auch, dass die FSU
ihre Kooperationen mit insbesondere re-
gionalen Unternehmen erneut deutlich
ausbauen konnte. Aus den Drittmitteln
hat die FSU mehr als 1 300 Personen
beschäftigt, davon mehr als 1 100 Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftler.
13 Absolventen von Fachhochschulen
wurden 2014 an der FSU promoviert,
was ein Beleg für die gute hochschular-
tenübergreifende Kooperation ist.
Das sind nur einige Beispiele aus dem
FSU-Jahresbericht 2014, den der Univer-
sitätsrat am 25. September entgegenge-
nommen und diskutiert hat. Der Univer-
sitätsrat „dankt allen Mitgliedern und
Angehörigen der FSU für ihren erfolgrei-
chen Einsatz zum Wohl der Universität
und ihrer weiteren Entwicklung“. Das
Gremium hat diese positive Entwicklung
zum Anlass genommen, um erneut Lan-
desregierung und Landtag daran zu erin-
nern, dass Investitionen inWissenschaft
und Forschung den höchsten Wirkungs-
grad entfalten.
Er weist allerdings auch darauf hin,
dass die FSU angesichts ihrer Erfolge an
die Grenzen der Belastbarkeit ihrer vom
Freistaat bereitgestellten Grundausstat-
tung stößt. Der Universitätsrat appelliert
an Landesregierung und Landtag, dies
bei Prioritätensetzungen in der Haus-
haltspolitik nicht nur im Interesse der
Universität, sondern auch der Zukunft
des Landes insgesamt zu berücksichti-
gen.
Planungssicherheit steht infrage
Aus Anlass der aktuellen Verhand-
lungen zwischen Universität und Land
zur Finanzierung 2016-2019 macht der
Universitätsrat „erhebliche Bedenken“
geltend. Der Rat lehnt es insbesondere
ab, dass Versorgungsausgaben für ehe-
malige Angehörige jetzt von den Hoch-
schulen übernommen werden sollen.
Dies „macht die Hochschulhaushalte
zu Pensionskassen für die Ruhestands-
beamten“ und würde die FSU im Jahr
2019 mit mehr als fünf Prozent ihres
Landeszuschusses belasten. „Damit
würde die politisch gewollte Steige-
rung der Hochschulmittel um drei plus
ein Prozent bereits jetzt ausgehöhlt und
unglaubwürdig“, kritisiert der Rat. Kritik
übt er auch an verschiedenen Vorhaben,
die die Planungssicherheit und Autono-
mie der Hochschulen infrage stellen,
etwa durch Inanspruchnahme der Hoch-
schulen für Ko-Finanzierungen künftiger
Bund-Länder-Programme. Zudem weist
der Universitätsrat darauf hin, dass das
Ministerium für die künftigen Ziel- und
Leistungsvereinbarungen ausschließlich
quantitativ mess- und abrechenbare
Ziele vorgeben wolle, „die die Bedeu-
tung qualitativer Ziele, die sich nicht in
Jahresabschlüssen rechnen lassen, son-
dern beispielsweise durch Begutachtun-
gen eingeschätzt werden können, außer
Acht“ lässt.
Darüber hinaus müssen 25 Jahre nach
derWiedervereinigung die Mittel für den
Bauunterhalt an allen Hochschulen drin-
gend erhöht und nicht wie geplant um
eine Million Euro abgesenkt werden.
Zudem solle deren Umsetzung von den
Hochschulen selbst verantwortet wer-
den, um rasch und effizient agieren zu
können. All dies sei notwendig, resü-
miert der Vorsitzende des Universitäts-
rats, Dr. Josef Lange, „um die Qualität
und Vielfalt der Thüringer Hochschulen
und damit die Zukunftsfähigkeit des
Freistaates zu erhalten“.
Der FSU-Jahresbericht im Internet
unter: www.uni-jena.de/Jahresberichte. html. ABDankerfolgreicher
Drittmitteleinwer-
bungschafftdieFSU
zahlreichehochquali-
fizierteArbeitsplätze
fürThüringen.
Ohneauskömmliche
Grundfinanzierung
stehedieskünftigin
Frage,warntderUni-
versitätsrat.
Foto:Kasper