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Uni-Journal Jena12/15
EinenkritischenBlickaufUni-Geschichte
unddieNS-VergangenheitderFSUwarfdiese
Ausgabevon2003.
ALMA MATER JENENSIS
seit 1558
Nr.02–Wintersemester2003/04
Universitätsgeschichte:
Studienband erhellt die dunkle Zeit
Medizintechnik:
Impulsgeber für dieStimme
Hirnforschung:
Musiker habenmehr imKopf
Zivilcourage:
Psychologenmotivieren zumEingreifen
Position:
Hochschulreformen selbergestalten
ALMA MATER JENENSIS
■
Lichtgedanken:
Universität Jena feiert ihr
450. Jubiläum
■
Leitbild:
Universität legt Memorandum
zur universitären Bildung vor
■
Nachwuchsförderung:
Optische Industrie unterstützt
neue Photonik-Graduiertenschule
■
Managerstudie:
Firmen in Ost und West rekrutieren
Führungskräfte verschieden
■
Studentenleben:
Ein Jahr lang
45°C genießen
DieJubiläumsaus-
gabezur450-Jahr-
feierderFSU2008
(v.l.),dieSonder-
ausgabezuFriedrich
SchillersSpurenin
Jena(2005)undder
„silberne“Titelzum
500.Geburstagvon
Universitätsgründer
„Hanfried“(Johann
FriedrichI.)ausdem
Sommer2003.
einen geänderten Erscheinungsrhyth-
mus: Nachdem das Journal zuvor mo-
natlich während der Vorlesungszeit mit
durchschnittlich 24 Seiten veröffentlicht
wurde, gab es die Universität ab Som-
mer 2002 nur noch zwei Mal im Semes-
ter heraus. Dafür aber mit rund 50 Sei-
ten Inhalt.
Eine Konstante sind hingegen die
Titelseiten. Die Grafiker von Aichele &
Jackmuth gestalteten seit 1998 jede Ti-
telseite. So gehörte etwa die Ausgabe
vom Juli 2006, auf deren Cover ein
„Wimmelbild“ aus Nahrungsmitteln zu
sehen war, auch wegen des Titels zu
den am schnellsten vergriffenen Heften.
„Teurer“ war der kleinen Redaktion nur
der Titel der zweiten Ausgabe im Som-
mersemester 2003: Zum 500. Geburts-
tag des Universitätsgründers Hanfried
wurde das Uni-Journal in einen silber-
nen Mantel gehüllt – und Sonderfarben
kosten Geld.
Farbe bekennen
Nachdem neun Jahre mit Ausnahme
des Titels das gesamte Heft in schwarz-
weiß erschien, musste und konnte auch
das Uni-Journal irgendwann Farbe be-
kennen. Ab Wintersemester 2007/08
wurden alle Abbildungen farbig gedruckt.
Wissenschaft und Lehre sind eben alles
andere als eintönig, denkt man etwa an
die Farbenpracht im Botanischen Garten,
die Kunstschätze in der Kustodie oder
aber die Lichteffekte in den Laboren der
Physikalisch-Astronomischen Fakultät.
Das sorgte allerdings für ein erneu-
tes Aufkeimen der Diskussionen um
das verwendete Papier. Vor allem aus
der Studierendenschaft ertönte immer
wieder Kritik ob der Papierqualität,
wenngleich die Redaktion stets darauf
achtete, auf Papier mit einer guten Öko-
bilanz zu drucken. Dabei war der Druck
– neben der Gestaltung der Titelseite –
das einzige, das extern gemacht wird.
Alles andere – vom Planen über die An-
zeigenakquise bis zum Layout – gehört
zu den Aufgaben der Redaktion.
Gedruckt wurden neben den regel-
mäßigen Heften fünf Sonderausgaben.
Noch heute nachgefragt ist die Son-
derausgabe zu Friedrich Schiller (2005).
Starke Resonanz erzeugte ebenfalls die
Ausgabe zur „Senatskommission zur
Aufarbeitung der Jenaer Universitätsge-
schichte im 20. Jahrhundert“ aus dem
Jahr 2004. Dass sich die Universität und
damit ihr Journal regelmäßig auch mit
den dunklen Seiten der Universitätsge-
schichte auseinandersetzten wird hier
besonders deutlich.
In 17 Jahren
wurde das Uni-Journal
stetig weiterentwickelt und moderni-
siert. Journalistische Texte mit einer
guten Qualität waren und sind der Re-
daktion besonders wichtig, „denn nur so
erreicht man dauerhaft die Leserinnen
und Leser“, weiß der ehemalige Redak-
teur und heutige Pressesprecher Axel
Burchardt. Zwar war der Rektor bzw.
Präsident der Herausgeber, doch man
wollte nicht die einseitige „Hauspostille“
der FSU sein, auch andere Meinungen
und Ansichten fanden Platz, manch Pro
& Contra sorgte für langandauernde Dis-
kussionen. Unterstützung und Rückhalt
erfuhren die Redakteure hier besonders
vom ehrenamtlichen Redaktionsbeirat.
Dank der langjährigen Werbe-Partner
und ihrem finanziellen Engagement
konnte die Auflage des einzigen Maga-
zins für die ganze Universität von zuletzt
8500 Exemplaren realisiert werden.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal waren
die exklusiven Texte, die allein für das
Journal von internen wie externen Auto-
ren geschrieben wurden. Ebenfalls eine
Besonderheit sind die „Beutenberg-
News“: Obwohl es sich nicht um univer-
sitäre Einrichtungen handelt, informierte
das Uni-Journal über die Ergebnisse aus
den Laboren am Beutenberg. Denn Ein-
richtungen wie das Fraunhofer-, die Max-
Planck- und Leibniz-Institute bilden mit
den Einrichtungen der FSU ein breites
wissenschaftliches Netzwerk.
26 Zentimeter, 83 Ausgaben, 17
Jahre
– Mit dieser, nun vorliegenden
letzten Ausgabe des Uni-Journals ver-
sucht die Redaktion, noch einmal alle
Angehörigen der Universität sowie die
Partner und Freunde aus Politik, Wirt-
schaft, Wissenschaft und Kultur mit in-
teressanten Themen und Neuigkeiten
aus Forschung, Lehre und Leben an der
FSU zu erreichen. „Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht, blüht
jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit
auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und
darf nicht ewig dauern“, schrieb Hermann
Hesse in seinen „Stufen“. Nach 17 Jah-
ren heißt es nun also Abschied nehmen
vom Uni-Journal Jena. Doch bleibt mit
Neugier zu erwarten, in welcher Gestalt
im nächsten Jahr das neue Forschungs-
magazin der FSU daherkommen wird.
Bis dahin folge man Hermann Hesse:
„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied
und gesunde!“.
biw