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Uni-Journal Jena12/15

Wirtschaft

dextrinova vor Marktreife

Chemiker bei Businessplan-Wettbewerb geehrt

Diagnostizieren und Heilen

Messeauftritte auf der „BioTechnica“ in Hannover

„OrganiX“ ist

Gründerchamp

Beim Gründer- und Innovationstag der

Universitäten Jena und Weimar am 29.

Oktober sind sowohl der Jury- als auch

der Publikumspreis an ein und dasselbe

Team überreicht worden: Dr. Knut Ren-

nert, Martin Raasch und Nancy Blaurock

von „OrganiX“ konnten sich durchset-

zen. Unter dem Motto „Nachhaltige In-

novationen: Chance oder Sackgasse für

Start-ups?“ hatten dieTeams jeweils nur

60 Sekunden Zeit, um ihre Gründungs-

ideen einer Jury und dem Publikum zu

präsentieren.

Überzeugen konnte das OrganiX-Team

aus der Projektgruppe von Dr. Alexander

S. Mosig vom Center of Sepsis Control

and Care (CSCC) des Universitätsklini-

kums Jena mit seinem Chip-basierten

humanen Lebermodell im Objektträger-

format. Dieses Lebermodell besitzt das

Potenzial, kosteneffizient die Aussage-

kraft von humanen Wirkstoffstudien zu

erhöhen. Das verringert die Anzahl von

Tierversuchen und beschleunigt zugleich

die Entwicklung neuer Therapieopti-

onen. Die Preise sind mit je 500 Euro

dotiert und wurden von der Sparkasse

Jena-Saale-Holzland bzw. der bm-t Be-

teiligungsmanagementThüringen GmbH

und dem High-Tech-Gründerfonds ge-

sponsert. 

biw

Das Ausgründungsprojekt „dextrinova“

der Universität Jena hat den nächsten

Erfolg auf demWeg in die Selbstständig-

keit erreicht: Beim bundesweiten Busi-

nessplan-Wettbewerb „Science4Life

Venture Cup 2015“ errang das Chemi-

kerteam den mit 3000 Euro dotierten 5.

Platz. „Das ist eine weitere Bestätigung

dafür, dass wir mit unserer Entwicklung

eines innovativen Schmelzklebers auf

dem richtigenWeg sind“, sagt Kurt Maier

aus dem Gründerteam.

Die Wissenschaftler aus dem Team

von Prof. Dr. Thomas Heinze (Profes-

sur für Organische Chemie) entwickeln

Schmelzklebstoffe aus pflanzlichen

Rohstoffen, die extrem gut haften, aber

schadstofffrei und damit biologisch un-

bedenklich sind. Die Einsatzmöglichkei-

ten der Schmelzklebstoffe der Jenaer

Chemiker sind vielfältig, da deren Ei-

genschaften wie Schmelztemperatur,

Viskosität und optischeTransparenz dem

individuellen Kundenwunsch angepasst

werden können. Erste Produkte gibt es

für UV-schaltende Glasverklebungen

oder den „Bio“-Ersatz von Sekunden-

kleber in der Kosmetik und der Zahnme-

dizin. 

PM

Infektionen schnell

erkennen und per-

spektivisch gegen

Brustkrebs helfen

– auf diese Kurz-

formel lassen sich

die beiden Pro-

jekte bringen, die

die FSU während

der „BioTechnica“

vom 6. bis 8. Ok-

tober in Hannover

präsentiert hat.

Zum einen hat

sich der Infec-

toGnostics-For-

schungscampus

vorgestellt, den die Universität als einer

von rund 30 Partnern aus Wissenschaft,

Medizin und Wirtschaft unterstützt. Im

Zentrum von InfectoGnostics steht die

Entwicklung von marktreifen Lösungen

für eine zuverlässige, schnelle und kos-

tengünstige Vor-Ort-Analyse von Infekti-

onserregern und ihrer Antibiotika-Resis-

tenz. Die Anwendungsbereiche liegen

in der Tier- und Humanmedizin sowie im

Bereich der Lebensmittelsicherheit.

Mit einer inno-

vativen Technolo-

gie war außerdem

die BianoScience

GmbH – eine

Ausgründung der

Jenaer Universität

– auf der Messe

vertreten. Das

Start-up entwi-

ckelt therapeuti-

sche Nukleotide

mit dem Ziel, eine

spezielle Form von

Brustkrebs behan-

deln zu können,

für die es derzeit

noch keine adäquate Therapie gibt. Auf

der BioTechnica präsentiert wurden

Technologien, mit denen sich Nukleotide

in Organen detektieren und chemisch

charakterisieren lassen. DieseTechniken

sind besonders für Firmen interessant,

die selbst therapeutische Nukleotide

entwickeln oder den Transport dieser

Moleküle in Zellen verbessern, so Fir-

mengründer und Geschäftsführer Dr.

Tobias Pöhlmann. 

AB

Prof.Dr.JürgenPoppleitetdenInfectoGnos­

tics-Forschungscampus,dersichaufder

BioTechnicamitdemProjekt„Pneumoniebei

Immunsuppression“präsentierte.

Foto:Kasper

Foto:Zimmermann/Science4Life

KurtMaierundSusanneSchmidtvon„dextri-

nova“habenam14.JulidieAuszeichnungin

Empfanggenommen.

Innovatives Start-up

ausgezeichnet

Es ist das innovativste Jung-Unterneh-

men Thüringens. Dieser Meinung war

die Jury des „Innovationspreises Thürin-

gen 2015“ und zeichnete die SmartDye-

Livery GmbH mit dem „Sonderpreis für

junge Unternehmen“ aus. Die Ausgrün-

dung der Universität Jena und ihres Klini-

kums erhielt die mit 20000 Euro dotierte

Auszeichnung am 18. November. Ausge-

zeichnet wurde das Start-up für die Her-

stellung hochspezifischer Nanopartikel

mit einem zellspezifischen Wirkstoff-

transport. Das Ziel ist eine universelle

Technologieplattform, um Wirkstoffe

gezielt in bestimmte Zelltypen oder

Gewebe zu transportieren.

Das Gründungsteam um die Profes-

soren Ulrich S. Schubert sowie Michael

Bauer will seine Innovation zunächst bei

der septischen Cholestase einsetzen,

um Wirkstoffe direkt in Leberzellen zu

transportieren. Dank ihres Baukasten-

systems lässt sich die Technologie darü-

ber hinaus auch für weitere Anwendun-

gen nutzbar machen. 

AB