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Uni-Journal Jena12/15
Umfrage
mlungen der Uni kennen Sie?
Sammlungen sie besonders spannend finden
LinnéaBergsträsser(27)studiert
GeschichtederNaturwissenschaf-
tenimMaster(5.FS).
Ich habe bei der
D i g i t a l i s i e ru n g
der Optischen
Sammlung im Op-
tischen Museum
geholfen und un-
terstütze aktuell
die Digitalisierung
der Objekte der
Med i z i nh i s t o r i -
schen Sammlung
Meyer-Steineg .
Die Sammlung
ist zwar noch
nicht öffentlich,
es wird aber da-
ran gearbeitet.
Es ist erstaunlich,
wie vielfältig die
Sammlung ist. Theodor Meyer-Steineg war Au-
genarzt, hat aber auch andere medizinische Instru-
mente gesammelt, zum Beispiel aus dem Bereich
der Geburtshilfe. Es befinden sich aber auch Stü-
cke, die aus der Antike stammen, darunter.
Eines meiner liebsten Exponate ist der Schröpf-
schnepper. Das ist ein Quader mit Spalten an der
Unterseite, in denen sich bis zu zwölf kleine Mes-
serchen befinden. Das Instrument wurde genutzt,
um die Haut anzuritzen.
ElisabethElschner(27)studiert
GeschichtederNaturwissenschaf-
tenimMaster(5.FS).
Ich habe als studentische Hilfskraft und im Rahmen
meines Studiums die neue Sonderausstellung im
Phyletischen Museum zur Zoogeographie beglei-
tet. Für mich war es besonders spannend, einmal
hinter die Kulissen im Museum schauen zu kön-
nen und die vielen Exponate im Archiv zu erleben.
Beeindruckt hat mich, wie gekonnt der Präparator
des Phyletischen Museums einen Koboldmaki zu
neuem Leben erweckt hat. Ursprünglich handelte
es sich um ein Feuchtpräparat, das in Ethanol ein-
gelegt war und über die Zeit bereits sehr aufge-
dunsen war. Jetzt ist der Koboldmaki naturgertreu
aufgearbeitet worden.
Ich kann die Ausstellung zur Zoogeographie (s. S.
54) im Phyletischen Museum nur empfehlen, vor
allem wenn man bedenkt, dass es sich letztlich um
ein studentisches Projekt handelt, das hier denWeg
in die Öffentlichkeit gefunden hat.
KarinaBlinova(26)studiertHu-
manmedizinim7.Semester.
Als Mitarbeiterin
am Anatomischen
Institut biete ich
für Medizinstu-
denten oder medi-
zinisches Personal
Führungen in der
A n a t om i s ch e n
Sammlung an.
Mich faszinieren
dort die kleine-
ren Präparate des
m e n s c h l i c h e n
Herzens, weil sie
sehr gut präpariert
sind. Man kann die
vielen filigranen
Ve r zwe i gungen
deshalb gut sehen. In der Regel bekommt man es
als Student im Präpariersaal nicht so gut hin, Or-
gane so genau aufzubereiten. Außerdem sind in der
Sammlung besonders ästhetische bzw. besondere
Exemplare ausgewählt worden.
Außerdem finde ich die Embryopräparate interes-
sant. Sie zeigen die verschiedenen Entwicklungs-
stufen während der Schwangerschaft.
Ich finde es etwas schade, dass die Anatomische
Sammlung nicht allgemein öffentlich zugänglich ist,
es gäbe sicher viele Interessenten.
CashaMarieRüdel(26)studiert
imMasterUr-undFrühgeschicht-
licheArchäologie(4.FS).
Ich habe meine Bachelor-Arbeit über die „Hortfunde
vom Jenzig“ geschrieben, meine Lieblingsobjekte
aus der Sammlung Ur- und Frühgeschichte. Es han-
delt sich dabei um 30 Bronze-Objekte, die alle sehr
schön gearbeitet und zum Teil so auch einzigartig
sind. Dazu gehören zum Beispiel bildhübscher
Schmuck und Messer.
Mit der Sammlung haben wir als Studenten unmit-
telbar zu tun, denn unsere Vorlesungen und Semi-
nare finden zum Teil in den Ausstellungsräumen
zwischen den Vitrinen statt. Außerdem war ich
an der Ausstellung „Kulturfluss“ beteiligt, die im
Hauptgebäude der Uni zu sehen war. Die Samm-
lung ist sehr groß und vielseitig. Es sind außerge-
wöhnliche Stücke aus der Region aber auch von
internationalen Fundstätten dabei. Einige von ihnen
kann man in unserem Seminarraum ansehen.
Seit zwei Jahren biete ich Führungen durch die
Anatomische Sammlung an. Hier informiere ich
junge wie alte Menschen, die meist aus Gesund-
heitsberufen kommen. Natürlich nutze ich da die
Gelegenheit, mit Präparaten von Leber und Bauch-
speicheldrüse für einen gesünderen Lebensstil zu
werben, indem ich ihnen zeige, was durch Alkohol
und Nikotin mit ihrem Körper geschieht.
Ich mag aber vor allem die Präparate, die nicht öf-
fentlich sind und im „Goetheschränkchen“ liegen.
Es handelt sich umTiermodelle, die Goethe selbst
präpariert hat. Gleich daneben ist ein menschlicher
Zwischenkieferknochen ausgestellt, den Goethe
hier in Jena erforscht und in seinen naturwissen-
schaftlichen Abhandlungen erstmals beschrieben
hat. Solche historischen Stücke zeigen uns die Be-
deutung wissenschaftlicher Sammlungen. Sie sind
ein wunderbares Mittel, um der Fakultät ein Profil
zu verleihen. Hier spürt man, welcheTradition hinter
der Wissenschaft und Lehre in Jena steckt.
UtaBilkeSchumny(23)studiert
Humanmedizinim9.Fachse-
mester.