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Uni-Journal Jena11/14

Prof.Dr.IrisWinkler(46).DieLehrstuhlinha-

berinfürFachdidaktikDeutschistVizepräsi-

dentinfürStudiumundLehre.

Prof.Dr.ThorstenHeinzel(52).DerInhaber

desLehrstuhlsfürBiochemieistVizepräsi-

dentfürForschung.Von2011bis2014hatteer

bereitsdasAmtdesProrektorsfürForschung

inne.

Prof.Dr.UweCantner(54)hatdenLehrstuhl

fürVolkswirtschaftslehre/Mikroökonomik

inneundistVizepräsidentfürwissenschaftli-

chenNachwuchsundGleichstellung.

Fotos(3):Günther

Interview

Wie wollen Sie es schaffen, den Kontakt zu Ihrer Fachwissenschaft zu halten?

Instrumente in enger Rückkopplung mit

allen zentralen und dezentralen Einhei-

ten umsichtig ausbauen und vor allem

diese mit der notwendigen Geduld „ihre

Arbeit tun lassen“ – die Förderung einer

Kultur, in der Gleichstellung zur Selbst-

verständlichkeit wird, braucht eben Zeit.

Winkler:

Eine zentrale Grundlage für die

Qualität universitärer Lehre ist die enge

Verzahnung von Forschung und Lehre.

Es ist mir ein Anliegen, dass wir an der

FSU an dieser Verzahnung festhalten.

Lehrende brauchen also auch im Mit-

telbau Freiräume für eigene Forschung.

Umgekehrt muss es eine Kultur der

Anerkennung für besonderen Einsatz

in der Lehre geben. Wissenschaftliches

Personal darf nicht den Eindruck haben,

es gebe Engagement erster Klasse (For-

schung) und zweiter Klasse (Lehre).

Als Didaktikerin ist es mir wichtig,

dass Lehrveranstaltungsevaluation nicht

als Bürokratie erlebt wird, sondern als

wertvolles Feedbackinstrument, das

Lehrenden bei der stetigen Verbesse-

rung ihrer Arbeit helfen kann. Das heißt

auch, dass für die stetige Verbesserung

der Feedbackinstrumente die Rückmel-

dung der Lehrenden und Studierenden

unabdingbar ist. Gemeinsam mit ULe,

der Servicestelle LehreLernen und an-

deren Beteiligten würde ich gern ein

Konzept erarbeiten, das Feedback und

hochschuldidaktische Weiterbildung als

zwei Seiten einer Medaille ins Bewusst-

sein der Lehrenden bringt.

Generell gilt: Allein kann man als Vize-

präsidentin gar nichts erreichen – ich bin

angewiesen auf die Unterstützung aller,

denen die Qualität von Studium und

Lehre ein Anliegen ist. Das schließt den

konstruktiven Dialog mit den Studieren-

den selbstverständlich mit ein.

Heinzel:

Ich werde mich bemühen, Ini-

tiativen für große koordinierte Projekte

nach Kräften zu unterstützen. Auf einem

soliden Fundament hervorragender Ein-

zelforschung tragen diese wesentlich

dazu bei, die Profillinien zu stärken und

zu vernetzen. Im Förderranking der Deut-

schen Forschungsgemeinschaft liegt die

FSU ungefähr auf Platz 30. Ich halte es

für möglich, hier in den nächsten Jahren

um einige Plätze voranzukommen. Auf

jeden Fall sollten wir Anstrengungen

unternehmen, die internationale Sicht-

barkeit der FSU weiter zu erhöhen. Die

stärkere Internationalisierung halte ich

für ein sehr wichtiges strategisches Ziel

und werde mich auch weiterhin in die-

semThemenfeld engagieren.

Cantner:

Das neue Amt beansprucht

ohne Zweifel einen hohen Anteil meines

Arbeitspensums und ich bin gezwungen,

in anderen Bereichen Abstriche zu ma-

chen. Nun war ich schon vor meinem

Amtsantritt vielseitig mit Aufgaben im

Wissenschaftsmanagement betraut, vor

allem auch außerhalb der FSU. In diesen

Bereichen werde ich ganz pragmatisch

streichen, so dass meine Forschungs-

aktivitäten und die Visionen, die damit

verbunden sind, unter dem neuen Amt

nicht leiden sollten. Außerdem werden

mich meine Mitarbeiter am Lehrstuhl

und meine Doktorandinnen und Dokto-

randen im DFG GRK 1411 Innovation, in

der IMPRS Uncertainty und in der GSBC

schon „aufTrab“ halten und fordern – da-

rin haben sie Übung und das ist gut so.

Winkler:

Ich werde noch stärker als bis-

her zwischen Wichtigem und Unwichti-

gem unterscheiden, mich in der Kunst

des Neinsagens üben und die Zeit für

Wissenschaft bewusst genießen.

Heinzel:

Aus der Erfahrung der letzten

drei Jahre ist es natürlich eine Gratwan-

derung, das Amt in der Universitätslei-

tung mit der Forschung und Lehre am

eigenen Institut zu vereinbaren. Meinen

Mitarbeitern am Lehrstuhl gilt hier mein

besonderer Dank, dass sie manche

zusätzliche Last schultern. Durch eine

Struktur aus selbstständigen Arbeits-

gruppen werde ich im „Tagesgeschäft“

erheblich entlastet, mit dem durchaus

positiven Nebeneffekt, dass sich zusätz-

liche Spielräume für die Nachwuchswis-

senschaftler ergeben. Meine Beteiligung

am Graduiertenkolleg „Molekulare Sig-

naturen adaptiver Stressantworten“ so-

wie am zum 1. Oktober neu gestarteten

Sonderforschungsbereich „ChemBio-

Sys“ zeigt wohl, dass ich bis jetzt den

Kontakt zur Fachwissenschaft halten

konnte. Diese Forschungsaktivitäten

und die eigene Erfahrung in den For-

schungsverbünden helfen mir sicherlich

auch in meinem Amt als Vizepräsident

für Forschung.