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Lehrstuhl für Geoinformatik

Prof. Dr. Alexander Brenning

Im Rahmen des SASSCAL-Projektes (wissenschaftliches

Kompetenzzentrum für Klimawandel und angepasstes

Landmanagement im südlichen Afrika)

einer gemein-

schaftlichen Initiative von Angola, Botswana, Namibia, Süd-

afrika, Sambia und Deutschland zur Bewältigung der Konse-

quenzen des globalen Wandels im südlichen Afrika

be-

schäftigt sich der Lehrstuhl für Geoinformatik mit hydrolo-

gischer Modellierung in verschiedenen Flusseinzugsgebie-

ten in der Region. Zusätzlich werden in diesem Projekt

Wissenschaftler in der Region mit diesen Kompetenzen

geschult, um Expertenwissen in die Projektländer zu trans-

ferieren und somit zu nachhaltiger Forschungsentwicklung

beizutragen.

Zum Zwecke der hydrologischen Modellierung war die

Erweiterung des hydrologischen Modellsystems Jena

Adaptable Modelling System (JAMS) erforderlich, um spezi-

Forschungsschwerpunkte

Umweltstatistik: Anwendung von Statistik und Maschinellem Lernen in Umweltfernerkundung, Präzisionslandwirtschaft

und Modellierung von Erdoberflächenprozessen

Umweltmodellierungssoftware: Jena Adaptable Modelling System (JAMS) für die hydrologische Prozessmodellierung

Umweltdatenmanagement: Web-basiertes River Basin Information System (RBIS)

GeoComputation: Open-Source-Lösungen für die datengetriebene räumliche Modellierung

Modellierung von Wasserressourcen unter dem Einfluss von Klima- und Landnutzungswandel

Ökohydrologische Modellierung von Stoffhaushalten

Monitoring von Erdoberflächenprozessen (Naturgefahren, Gebirgspermafrost) mit Methoden der Fernerkundung

und Vermessung

Regionale Schwerpunkte u. a. im südlichen Afrika, Chile, Brasilien, Vietnam, Thüringen

90 — FORSCHUNG

Hydrologische Modellierung verschiedener Flusseinzugsgebiete im südlichen Afrika

elle hydrologische Prozesse, wie beispielsweise Überflu-

tung oder Bewässerung, im Modell zu implementieren.

Hierdurch können Veränderungen durch Klimawandel und

Landmanagement präziser abgebildet werden als mit bis-

herigen Modellen möglich, so dass genauere Vorhersagen

für die zukünftige Wasserverfügbarkeit getroffen werden

können. Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit bilden die

Basis für eine wissenschaftlich gesicherte Beratung der

Entscheidungsträger und Betroffenen in der Region.

Ein weiteres Projekt des Lehrstuhls im südlichen Afrika

(TFO - The Future Okavango) behandelte komplementär

dazu die Problematik des Klima- und Landnutzungswandels

im transnationalen (Angola, Namibia, Botswana) Einzugs-

gebietes des Okavangos hinsichtlich Ökosystemfunktionen

und -dienstleistungen, wobei ebenfalls das am Lehrstuhl

entwickelte Modellsystem JAMS eine zentrale Rolle spielte.

Abb. 1. Die Luanginga-Überflutungsebene im oberen Zambezi-Einzugsgebiet (Grenzgebiet Angola/Sambia). Foto: Markus Meinhardt