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Lehrstuhl für Didaktik der Geographie

Prof. Dr. Mirka Dickel

Die „Didaktik der Geographie“ an der Universität Jena zeich-

net sich durch eine bildungsphilosophische Grundlegung

geographischer Bildung und Vermittlung in Forschung und

Lehre aus. Diese Grundausrichtung ist eingebettet in ein

naturwissenschaftlich und sozialtheoretisch informiertes

Geographieverständnis. Dies zeigt sich u. a. auch in der Aus-

richtung der Qualifikationsarbeiten sowie in der interdiszipli-

nären Forschungskooperation. Die philosophische Grundie-

rung geographiedidaktischer Forschung markiert ein Deside-

rat im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen einer erfah-

rungsbasierten und reflexiven Lehrerbildung geht es um eine

Neuverhandlung des Zusammenhanges von Theorie, Praxis

sowie um den Umgang mit Ungewissheiten.

Forschungsschwerpunkte

Kulturelle und visuelle Räumlichkeiten

Erziehungs- und Bildungsphilosophie

Mensch-Natur-Beziehungen

Geographische Denkweisen und Symbolisierungen

Verhältnis von Sinnlichkeit und Reflexion

86 — FORSCHUNG

Begründeter Geographieunterricht ist Ort des

Fragens über Geographie. Und jede geographische Frage

ruft auf zu einem Selbstdenken, um das Fragwürdige zu

verstehen. Wenn wir verstehen, wie wir in der Welt sind,

wie wir Anderem und Anderen begegnen, und wenn dieses

Verständnis dem Gespräch nicht vorgeordnet ist, sondern

dem Dialog selbst entspringt, ist geographische Bildung

produktiv statt bloß reproduktiv. Das Lehr- bzw. Unterrichts-

gespräch verstehen wir im anspruchsvollen Sinne als Kunst

des pädagogischen Gesprächs, im Sinne der (sokratischen)

Urform einer Gesprächserfahrung, in der der Lehrer seine(n)

Schüler im Gespräch lehrt und in der das verständige Ge-

spräch selbst verwandelnde Kraft hat.

Abb. 1. Orientierungsübung. Foto: Mirka Dickel

Forschungsprofil