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Professur für Bodenkunde

Prof. Dr. Beate Michalzik

Forschungsschwerpunkte

Terrestrische Ökosystemforschung

(Langzeit)Monitoring und Analyse von Stoffkreisläufen, Prozessen und Funktionen in Agrar- und Waldökosyste-

men gemäßigter und (sub)tropischer Klimazonen

Bedeutung und Charakterisierung von gelöster und partikulärer organischer Substanz (DOM und POM) im

Stoffhaushalt terrestrischer Ökosysteme

Auswirkungen von Ökosystemstörungen (Feuer, Insektenmassenvermehrungen, Dürren), Klimaänderungen, Bio-

diversität und Landnutzungsmanagement auf biogeochemische Stoffkreisläufe

Ökosystemingenieure, Stressoren und deren Effekte auf Ökosystemprozesse

Bodenkunde

Bodenarchäologie, Bodengenese, Bodendegradation (Erosion, Versalzung)

84 — FORSCHUNG

FLUX 1 – ein Teilprojekt des SFB 1076 AquaDiva und in

Kooperation mit dem IOMC der FSU Jena – untersucht u. a.

die multiplen Interaktionen im Nahrungsnetz eines Gras-

landökosystems unter dem Einfluss von Herbivorie. In ei-

nem Mesokosmenexperiment mit

Dactylis glomerata

wird

der Einfluss von Grashüpferfraß und -koteintrag auf die

Dynamik und Qualität der gelösten organischen Substanz

(DOM) untersucht. Nach einem Jahr der System- und Vege-

tationsetablierung wurde im September 2015 mit der ex-

perimentellen Durchführung begonnen. Mit Hilfe von

13

C

markiertem CO

2

und

15

N markiertem Kot werden in zwölf

Mesokosmen die Wechselwirkungen im System Herbivore-

Pflanze-Boden untersucht (Abb. 1).

In einem Feldexperiment wird der Einfluss von Feuer

als Ökosystemstörung auf biogeochemische Stoffkreisläufe

unterschiedlicher Landnutzungen untersucht. In der Hainich-

Region wurden jeweils drei Wald-, Acker- und Weideflächen

ausgewählt und Lysimeter (in 4 und 16 cm Bodentiefe) sowie

Niederschlags- und Streusammler installiert. Seit Oktober

2014 werden 14-tägig Bestandes-, Freilandniederschlag so-

wie Bodenlösungen entnommen und ihre geochemischen

Lösungseigenschaften untersucht. Zusätzlich wurden im

November 2014 kleine Teilflächen mit eingebauten Lysime-

tern abgebrannt. Unter Wald bewirken diese Feuerereignis-

se eine höhere Freisetzung an Gesamtstickstoff in die Boden-

lösung während auf der Weide stärkere, jedoch nicht-

signifikante Gehaltsschwankungen festgestellt werden. Um

die durch Feuer veränderten jährlichen Stoffeinträge in den

Boden landnutzungsspezifisch charakterisieren zu können,

werden bis Ende 2015 Proben genommen und analysiert.

Abb. 1. Schema des Mesokosmen-Experimentes mit

Dactylis glomerata

in vier Versuchsvarianten (je n = 3). Grafik: Karin Potthast

DFG SFB AquaDiva, Teilprojekt FLUX1: Dynamik organischer Substanz in der „Critical Zone“