Professur für Didaktik der Chemie
Prof. Dr. Volker Woest
Ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die
Methodenentwicklung zur Öffnung des naturwissen-
schaftlichen Unterrichts
. Ausgehend von reformpädago-
gischen Konzepten werden curriculare Designs entwi-
ckelt, die selbstgesteuertes Lernen in Gruppen fördern.
Sozialempirische Studien zur Lernprozessanalyse der
Lernenden und zur Entwicklung des Interessenskon-
strukts begleiten die Vorhaben. Die Studien zeigen, dass
Lernmaterialien, die die Selbstlernfähigkeit fördern wol-
len, bestimmten Kriterien genügen müssen. Daneben
sollten sie vor allem unterschiedliche Lernwege bereit-
stellen, wobei den visuellen Zeichensystemen für die
Anregung naturwissenschaftlicher Lernprozesse eine
besondere Bedeutung zukommt [1].
Forschungsschwerpunkte
Methodenentwicklung zur Öffnung des naturwissenschaftlichen Unterrichts (Förderung des kooperierenden Lernens,
Lernprozessförderung durch unstrukturierte Lernhilfen, Entwicklung der Aufgabenkultur)
Entwicklung von Lehrerprofessionalität durch frühe Praxiserfahrung
Kompetenz- und Interessenentwicklung im fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht
Geschichte der Chemie (Entwicklung des Chemieunterrichts im frühen 20. Jahrhundert)
80 — FORSCHUNG
Ein weiteres Arbeitsfeld ist die
Verbesserung des Kon-
takts „Schule – Universität“.
Der Fonds der Chemischen
Industrie, das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend
und Sport (TMBJS) und die Robert-Bosch-Stiftung unter-
stützen diese Vorhaben. In den Schulentwicklungsprojek-
ten konnten ein Netzwerk der Lernwerkstätten der Thürin-
ger Grundschulen aufgebaut und mit den kooperierenden
Regelschulen und Gymnasien im Sinne der partizipativen
Aktionsforschung curriculare Projekte entwickelt werden.
Diese Projekte konnten einerseits durch die
Einrichtung
eines Schülerlabors
verstetigt werden, welches als einzi-
ges chemisch-ausgerichtetes Projekt im Freistaat seit 2003
bereits über 10.000 Schülerinnen und Schülern Experimen-
talveranstaltungen zu alltagsorientierten und fächerüber-
Abb. 1. Das Schüler-Labor der Arbeitsgruppe Chemiedidaktik. Foto: Volker Woest