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Uni-Journal Jena07/15
Nachrichten
Drohne rettet Rehkitze
Die Highlights in diesem Herbst
Physik- und Lichtkunstfestival für die breite Öffentlichkeit
Die „Lange Nacht der Wissenschaften“
findet in diesem November nicht statt.
Dafür gibt es vom 22. bis 26. September
das Wissenschaftsfestival „Highlights
der Physik“ in Jena. Unter dem Motto
„Lichtspiele“ wird der Eichplatz zu ei-
nem Science Center, das der interessier-
ten Öffentlichkeit vielfältige Einblicke in
die Welt der Optik und Photonik sowie
verwandter Fachgebiete ermöglicht.
Das Programm präsentiert aktuelle
Physik für alle, insbesondere für Kinder
und Jugendliche: Auf sie wartet eine
Ausstellung zum Mitmachen, ein Wett-
bewerb für Schülerinnen und Schüler
ab der 5. Klasse, Experimente für Kin-
der im Vor- und Grundschulalter, Work-
shops, Bühnenshows sowie Vorträge
von prominenten Physikern wie dem
Nobelpreisträger Stefan Hell oder dem
Communicator-Preisträger und Fern-
sehmoderator Harald Lesch. Am 22.
September präsentiert ARD-Moderator
RangaYogeshwar die große „Highlights-
Show“ in der Sparkassen-Arena. Der
Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Die Highlights der Physik, die jährlich
an wechselnden Orten vom Bundesfor-
schungsministerium (BMBF) und der
Deutschen Physikalischen Gesellschaft
(DPG) ausgerichtet werden, konnten
vom Dekan der Physikalisch-Astrono-
mischen Fakultät, Prof. Dr. Gerhard G.
Paulus, in diesem Jahr nach Jena geholt
werden. Unterstützt wird das Festival
von Partnern aus Wissenschaft, Wirt-
schaft und Kommune sowie
etlichen Förderern.
Herzstück des Wissen-
schaftsfestivals ist eine Mit-
mach-Ausstellung auf dem
Eichplatz. Forscher und For-
scherinnen aus der gesamten
Bundesrepublik erklären, wie
Laser funktionieren, wie man
Teilchen mit Licht einfängt
oder wie optische und pho-
tonische Technologien bei-
spielsweise in der modernen
Medizin eingesetzt werden.
Eine Sonderausstellung wid-
met sich dem Jubiläum „100
Jahre Allgemeine Relativitätstheorie“.
Zahlreiche Workshops für Kinder und
Jugendliche ab Klasse 5 vermitteln die
Grundlagen der Optik und der Mikrosko-
pie
(www.highlights-physik.de).
Licht und Kunst
Wer sich noch an „Jena leuchtet“ im
Uni-Jubiläumsjahr 2008 erinnert, der hat
eine Idee davon, was vom 7.-11. Oktober
in der Stadt passiert: Beim „City Visions
Jena Festival“ wird die Öffentlichkeit
eingeladen, sich auf einen Lichtparcours
durch die Stadt zu begeben. Künstler
und Studierende haben Lichtkunst-
Installationen entwickelt, die die Stadt
in einem neuen Glanz erscheinen las-
sen – und immer wieder auch Fragen
aufwerfen, etwa: Wie kann man visuali-
sieren, was hinter den Fassaden in Wis-
senschaft und Wirtschaft der Lichtstadt
passiert? Jena wird mit diesem Festival,
das durch zahlreiche Workshops vorbe-
reitet wurde, zu einem urbanen Labor
und gleichzeitig zur Bühne internationa-
ler und regionaler Medienkunst. Damit
ist dieses Festival weit mehr als Unter-
haltung – und es will die internationalen
Beziehungen stärken, wird es doch u. a.
einen chinesischen Nachtmarkt auf dem
Abbe-Platz geben.
Initiiert von JenaKultur und Public Art
Lab gehört auch die Universität Jena zu
den Partnern und Förderern des Licht-
kunstfestivals, das zugleich den Höhe-
punkt des „Internationalen Jahres des
Lichts“ und des Jenaer Romantik-Jahres
2015 bildet. (Weitere Informationen un-
ter:
www.city-visions.net.)
AB
DieGebäudehülle
desNeubausdes
AbbeCenterof
PhotonicsamBeu-
tenbergsollbeim
Lichtkunstfestival
zueinernarrativen
Lichtskulpturwer-
den.DerWeimarer
VideokünstlerStefan
KrausundderJenaer
KomponistFilip
Hiemannwollendort
vonJenasLichtfor-
schungerzählen.Zur
Finanzierungwerden
weitereFörderer
gesucht.Kontakt:
christian.helgert@
uni-jena.de.
Foto:Kraus
Im Mai, wenn die Wiesen
saftig sind und die Kräuter
in voller Blüte stehen, brin-
gen die Rehe ihre Jungen
zur Welt. Während die Ricke
nach Nahrung sucht, verhar-
ren die Kitze im hohen Gras,
um Raubtiere nicht auf sich
aufmerksam zu machen.
Ein Verhalten, das manchen
Kitzen zum Verhängnis wird,
sobald Wiesen und Felder
maschinell gemäht werden.
Wissenschaftler vom Lehr-
stuhl für Fernerkundung ha-
ben jetzt die Setzplätze von
Rehkitzen per Drohnenflug
erkundet und den Landwirten
der Geratal Agrar GmbH und
Co. KG Andisleben mitgeteilt.
Sie überflogen mit einem
Oktokopter – einer Drohne
mit acht Propellern – einen
Luzerneschlag von etwa 200
mal 700 Meter Größe, wobei
das Areal fotografiert wurde.
Anhand der Daten konnten
sie Lagerplätze von acht Reh-
kitzen ausmachen.
Die Suche nach Rehkitzen
ist jedoch lediglich ein Ne-
beneffekt der gegenwärtigen
Forschungsarbeit. Unter Lei-
tung von Prof. Dr. Christiane
Schmullius arbeitet das Wis-
senschaftlerteam am Projekt
EO-LDAS, bei dem die Vege-
tation auf der Erdoberfläche
von Satelliten aus unter die
Lupe genommen wird.
sl