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Uni-Journal Jena07/15

Nachrichten

Kontaktstelle eingerichtet

Unterstützung beim Datenmanagement

Klimaaufzeichnungen, sozialwissen-

schaftliche Umfrageergebnisse oder

Wachstumskurven von Mikroorganis-

men – Forschungsergebnisse beruhen

heute in den meisten Wissenschafts-

disziplinen auf der Auswertung großer

Mengen digitaler Daten. An der Uni-

versität Jena ist jetzt eine Kontaktstelle

„Forschungsdatenmanagement“ einge-

richtet worden, die Uni-Forscher dabei

unterstützt, solche Daten langfristig und

transparent zu sichern und

nutzbar zu machen. Die neue

Einrichtung ist eine gemein-

same Initiative des Vizeprä-

sidenten für Forschung, des

Universitätsrechenzentrums,

der Thüringer Universitäts-

und Landesbibliothek sowie

des Servicezentrums For-

schung und Transfer.

Die Kontaktstelle unter-

stützt Wissenschaftler u. a.

darin, einen Datenmanage-

mentplan aufzustellen, wie

er mittlerweile von den meis-

ten Forschungsorganisatio-

nen und -förderern gefordert

wird. Ein solcher Plan beschreibt Strate-

gien und Maßnahmen zum Umgang mit

Forschungsdaten während der Laufzeit

und nach Abschluss eines Forschungs-

projekts. Daneben konzentriert sich die

Arbeit der Kontaktstelle, in der die In-

formatikerin Prof. Dr. Birgitta König-Ries

sowie der Geograph Roman Gerlach als

Ansprechpartner zur Verfügung stehen,

auf Möglichkeiten der Datenpublikation

und -archivierung. 

US

Im Zoo lernen

Streitthemen in Vilnius

Website über öffentliche Debatten

Jahreszeiten-App

Geschichte spaltet. Das Zentrum von

Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens,

wird seit einiger Zeit mit riesenhaften

Monumenten bestückt. Die Mazedonier

huldigen Alexander dem Großen, den sie

für sich reklamieren – was in Griechen-

land zu Empörung führt. Und in Litauen

herrscht Streit über die monumentalen

Figuren im sowjetischen Heldenstil auf

der Grünen Brücke in Vilnius.

Gemeinsam ist beiden Themen, dass

sie hierzulande kaum wahrgenommen

werden. Dennoch gibt es einen Ort, an

dem sie zusammenkommen: Das Imre

Kertész Kolleg der Universität Jena hat

eine neue Internetseite freigeschaltet,

auf der die Debatten über Geschichte

im Osten und Südosten Europas doku-

mentiert werden. Unter www.cultures- of-history.uni-jena.de/index.php?id=55

können sich sowohl Historiker als auch

die Öffentlichkeit informieren.

„Auf unserer neuen Website wol-

len wir aktuelle Debatten über die Ge-

schichte Ostmittel- und Südosteuropas

im 20. Jahrhundert darstellen und zu-

gleich die Ausstellungspraxis in den his-

torischen Museen dieser Länder reflek-

tieren“, sagt die Projektleiterin Juliane

Tomann. Konfliktstoff gebe es, nicht zu-

letzt wegen des Kalten Krieges, genug,

so Tomann. 

sl

ÜberdieFigurenimsowjetischenHeldenstil

aufderGrünenBrückeinVilniuswirdheftig

gestritten.

Foto:Dalbéra/WikimediaCommons

Der Beginn von Frühling, Sommer,

Herbst und Winter ist kalendarisch fest

geregelt. Doch in der Natur zählt weni-

ger ein fixes Datum, vielmehr die Phä-

nologie – die Entwicklung der Pflanzen

im Laufe des Jahres in Abhängigkeit von

Wetter und Klima. Sie ist nicht nur für

Hobbygärtner, Landwirte und Allergiker

von Bedeutung. Sie liefert auch Wissen-

schaftlern wichtige Erkenntnisse zu Kli-

mawandel und Biodiversität.

Geographen vom Lehrstuhl für Fern­

erkundung haben ein Konzept für eine

Handy-App zur Beobachtung der Phä-

nologie von Pflanzen entwickelt – und

damit einen internationalen App-Wett-

bewerb der Europäischen Kommission

gewonnen: Dr. Christian Hüttich und Jo-

nas Eberle gehören zu den zehn Preis-

trägern des „MYGEOSS-Wettbewerbs“,

die aus rund 60 eingereichten Beiträgen

aus dreizehn Ländern ausgewählt wur-

den. Sie erhalten rund 14000 Euro, die

sie für die Entwicklung und Programmie-

rung der App nutzen werden. 

ch

Die Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der

Universität Jena kooperiert seit 2007

mit der Zooschule des Zooparks Erfurt.

Diese Kooperationsvereinbarung ist im

Mai erneuert und ergänzt worden.

Die Vereinbarung sieht u. a. vor, dass

die angehenden Pädagogen studienbe-

gleitende Praktika und Hospitationen

an der Zooschule absolvieren können.

Zudem können in Erfurt Graduierungs-

arbeiten im Bereich Biologiedidaktik und

-geschichte geschrieben werden.

Die Studierenden unterstützen den

Zoopark dafür bei Führungen und ande-

ren Veranstaltungen, die sich vor allem

an Kinder richten. 

AB

Im„CATI“-LabordesInstitutsfürSoziologiewerden

TelefoninterviewsfürwissenschaftlicheProjektedurchge-

führtunddabeizahlreicheDatenerhoben.Wiesichsolche

Datenlangfristigsichernundnutzenlassen,dazuberätdie

neueKontaktstelle„Forschungsdatenmanagement“.

Foto:Kasper

Altartuch kehrt zurück

Nach 70 Jahren ist ein historisches Altar-

tuch nach Jena zurückgekehrt. Das mit

Blumen- undWeinornamenten bestickte

Tuch stammt vermutlich aus der 1945

zerstörten Kollegienkirche und ist nach

Kriegsende von einem amerikanischen

Soldaten in die USA gebracht worden.

Am 12. Juni übergab der Honorarkonsul

der Bundesrepublik in Detroit, Fred Hoff-

man, dasTuch im Bundestag in Berlin an

Vertreter von Stadt und Theologischer

Fakultät, darunter Dekan Prof. Dr. Uwe

Becker. 

PM