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Uni-Journal Jena11/14

Lehre

Wissenstransfer auf zwei Seiten

„Woche der Unternehmenskontakte“ am Lehrstuhl für Rechnungslegung

Für einen gelungenen Einstieg ins Be-

rufsleben nach dem Studium gibt es

vieleTipps und Strategien. Zweifellos ist

es ein wichtiger Türöffner, wenn Studie-

rende bereits während ihres Studiums

von einem Netzwerk mit persönlichen

Kontakten zur Unternehmenspraxis pro-

fitieren können.

Prof. Dr. Bernd Hüfner, Lehrstuhlin-

haber für Rechnungslegung, hat daher

im vergangenen Sommersemester für

seine Studierenden des Masterstudi-

engangs Betriebswirtschaftslehre die

erste „Woche der Unternehmenskon-

takte – Meet the Practice“ organisiert.

„Der Austausch mit Unternehmen be-

reits während des Studiums bereichert

das Lehrangebot und ermöglicht den

Studierenden, frühzeitig mit potenziel-

len Arbeitgebern in Kontakt zu treten“,

sagt Prof. Hüfner. Sowohl Thüringer

Unternehmen – u. a. die Jenoptik AG

und die Thüringer Niederlassung der

PriceWaterhouseCoopers AG – als auch

überregionale Unternehmen – u. a. die

Commerzbank AG und Sixt SE – waren

für Fachvorträge, Seminare und Work-

shops an der Uni zu Gast und gaben

Einblicke in relevante Probleme der Un-

ternehmenspraxis.

Seminar mit der Jenoptik AG

So gab es zum Beispiel ein Seminar

mit der Jenoptik AG, in dem die Studie-

renden unterschiedliche Perspektiven

auf Unternehmensbilanzen diskutierten.

Die Bilanz – gemeinsam mit den übrigen

Bestandteilen des Geschäftsberichtes

– dient der Beurteilung der Lage und

Entwicklung eines

Unternehmens.

Zwe i e r g ruppen

von Studierenden

analysierten ver-

schiedene Berei-

che der Jenoptik-

Bilanz aus Sicht

eines Außenste-

henden, wie etwa

eines potenziellen

Investors. Ihre

Ergebnisse prä-

sentierten sie im

Rahmen eines Vor-

trages ihren Kom-

militonen – und

das im Beisein von

Jeannette Enßlin

und Annette Vogel

von der Jenoptik.

Die Leiterin des Konzernrechnungswe-

sens und ihre Mitarbeiterin haben den

Blick von innen, denn die Bilanz-Erstel-

lung gehört zu ihrem Berufsalltag: „Da-

rum konnten wir den Studierenden die

Knackpunkte innerhalb der tatsächlichen

Bilanzierungspraxis aufzeigen und zu ei-

nem besseren Verständnis der Theorie

beitragen“, sagt Enßlin. Das bestätigt

auch Masterstudent Stefan Greifzu:

„Wir haben wichtige Hintergrundinfor-

mationen erhalten und gelernt, welche

theoretischen Gedanken sich in der Pra-

xis umsetzen lassen.“

Doch nicht nur die Studierenden pro-

fitieren: „Es ist ein Wissenstransfer auf

zwei Seiten“, so Jeannette Enßlin. „Wir

können die Studierenden, also unsere

potenziellen zukünftigen Mitarbeiter,

kennenlernen und erfahren mehr über

aktuelle Entwicklungen in der Wissen-

schaft.“

Eine praxisnahe Lehre und der Aus-

tausch mit den Unternehmen haben

einen weiteren Effekt: „Wie mir die Ver-

treter der Unternehmen während der

‚Woche der Unternehmenskontakte‘

einmütig vermittelten, benötigen die

Unternehmen gerade auch solche Absol-

venten der universitären, wissenschaft-

lich ausgerichteten Betriebswirtschafts-

lehre“, sagt Bernd Hüfner. „Denn unsere

Studierenden sind in der Lage, forschend

zu lernen, das heißt, sie lernen in ihrem

Studium auch komplexe Probleme eigen-

ständig zu identifizieren, zu strukturieren

und zu lösen – was in der betrieblichen

Praxis heute unverzichtbar ist.“ 

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Foto:Kasper