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Uni-Journal Jena11/14
Ein alter, immer junger Chor
Studentenchor gab Jubiläumskonzert
Eine Bühne für neue Autoren
Studierende der Germanistik veranstalten die Reihe „Jenaer Lyrikgespräch“
Studentenleben
Nachwuchs
vernetzt sich
Eine Bühne für Nachwuchs-Poeten
wollen Studierende am Institut für
Germanistische Literaturwissenschaft
etablieren. In regelmäßigen Abständen
sollen junge Dichter oder Dichterinnen
die Chance erhalten, aus ihrem Werk
zu lesen und mit den Studierenden ins
Gespräch zu kommen. Tim Holland, der
am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig
studiert, war am 24. Juni der zweite Gast
in der Reihe „Jenaer Lyrikgespräch“.
„Bereits im letzten Wintersemester
entstand während einer Übung die Idee,
eine eigene Lesung zu veranstalten“,
sagt Dr. Claudia Hillebrandt, wissen-
schaftliche Mitarbeiterin am Institut. Die
Studierenden entschieden sich damals,
die Lyrikerin Simone Kornappel aus Ber-
lin einzuladen.
Nun also Tim Holland, der im Café
Wagner seine veröffentlichten und noch
unveröffentlichten Gedichte vorstellte.
„Seine Gedichte erschließen sich nicht
beim ersten Lesen und werfen interes-
sante Fragen in einem spannungsrei-
chen Zusammenspiel sprachlicher Bilder
auf“, sagt Loreen Dalski, die Germanistik
und Philosophie studiert und zum zwölf-
köpfigen Organisationsteam gehört.
Autoren entdecken und fördern
Ihr Kommilitone Jakob Wünsch sagt,
die Nachwuchs-Autoren sollten unter 30
sein und noch nicht zu viel veröffentlicht
haben. „Es geht darum, neue Autoren
zu entdecken“, so Wünsch. Zudem ver-
stehen die Studierenden den Auftritt
der Poeten als direkte Kunstförderung:
Jeder Gast erhält ein Honorar. Claudia
Hillebrandt ergänzt, dass die Studieren-
den zugleich Erfahrungen im Veranstal-
tungsmanagement sammeln. Schließlich
übernehmen sie die gesamte Organisa-
tion in Eigenregie.
Gefördert wird das „Jenaer Lyrik-
gespräch“ durch die Gesellschaft der
Freunde und Förderer der Universität
Jena, „JenaKultur“ sowie das Institut für
Germanistische Literaturwissenschaft. sl
Studierende und Doktoranden der
Materialwissenschaft wollen den Aus-
tausch untereinander verstärken und
haben sich zu einer Nachwuchsgruppe
im Rahmen der Deutschen Gesellschaft
für Materialwissenschaft (DGM) zusam-
mengeschlossen. Hauptanliegen der
„Jung-DGM Jena“ ist es, den Austausch
zwischen den akademischen Stationen
des Bachelor-, Master- und Promotions-
studiums in der Materialwissenschaft
zu verbessern. „Die Studienanfänger
können von den höheren Semestern
profitieren und umgekehrt ist es für er-
fahrene Masterstudenten und Doktoran-
den schön, wenn sie ihre Erfahrungen
weitergeben können“, ist Gründungs-
mitglied Jasper Möller überzeugt. Zu-
dem ermögliche der Austausch in der
Gruppe einen frühen Kontakt in die wis-
senschaftliche Community, sagt Möller.
Auch planen die Nachwuchsforscher
Exkursionen zu Fachmessen und in Insti-
tutionen der materialwissenschaftlichen
Forschung sowie Unternehmen. Nicht
zuletzt gehe es darum, Nachwuchs für
den eigenen Studiengang zu rekrutieren,
ergänzt Doktorand Matthias Arras. US
Dr.ClaudiaHillebrandt(r.)undLoreenDalskiorganisierenmitihrem
TeamvomInstitutfürGermanistischeLiteraturwissenschaftdieReihe
„JenaerLyrikgespräch“–dieerstestudentischorganisiertePoetikdo-
zenturDeutschlandsunddieeinzigefürNachwuchslyriker.
Foto:Kasper
Der Studentenchor der Universität Jena
hat am 13. Juli seinen 65. Geburtstag
gefeiert. Doch während andere Jubilare
in diesem Alter in den Ruhestand treten,
verjüngt sich der Studentenchor jedes
Jahr aufs Neue. Gibt es doch stets zum
Semesterstart sangesfreudige Studen-
tinnen und Studenten aus sämtlichen
Fakultäten, die gemeinsam ihrer Liebe
zur Musik frönen wollen. Ihre Zahl ist so
groß, dass die Kandidaten bei einemVor-
singen ausgewählt werden. Aktuell gibt
es 80 aktive Sängerinnen und Sänger,
die musikalische Leitung obliegt Ines
Kaun.
Zusammen mit weiteren Chören
Am 13. Juli wurden weitaus mehr
Sangesfreunde erwartet. Der Studen-
tenchor hat an diesemTag mit weiteren
Chören sein Jubiläumskonzert bestrit-
ten. In der Stadtkirche St. Michael tra-
ten noch ein Chor der Ehemaligen auf,
dazu der Jenaer Madrigalkreis sowie das
Blasorchester SCHOTT Jena.
Auf dem Programm standen Stücke
aus dem aktuellen Repertoire des Cho-
res, u. a. Teile der „Missa canonica“ von
Brahms und natürlich Studentenchor-
Klassiker wie „Die drei guten Dinge“,
„Abschied vom Walde“ und das viel-
leicht bekannteste Jenaer Studentenlied
„Ja, in Jene“.
1949 gegründet
Der Studentenchor der Universität
Jena wurde als Teil des Max-Reimann-
Ensembles 1949 gegründet. Namens-
patron war der damalige Vorsitzende der
KPD Westdeutschlands, Max Reimann
(1898-1977). Die musikalische Leitung
hatte zuerst Siegfried Müller inne. Auf
lange Jahre prägend wurde dann die
Arbeit Hans-Joachim Ludwigs, unter
dessen Ägide auch geistliche Lieder
ins Repertoire aufgenommen wurden.
Ludwigs Begründung: Es gelte, das kul-
turelle Erbe zu pflegen. 1993 übernahm
Berit Walther die Leitung. Seit dieser
Zeit heißt der Chor nur noch Studenten-
chor der Universität Jena. Aktuell wird er
von Ines Kaun geleitet. Ihr zur Seite ste-
hen Johanna Schulze und Beate Bach-
mann.
sl