31
Uni-Journal Jena11/14
Tagungen
Jenaer Doppelspitze
Regionalkonferenz Ost des Hochschulsports
Sport als Imagefaktor
Ergebnisse der 3. Sportmanagement-Tagung
Abschied von
den Eliten?
Ob Balancieren auf der Slackline oder
die wilde Jagd durch die Straßen mit
Parkour: Neue Sportarten erobern die
Städte. Oft nutzen die Sportler einfach
die natürlichen Gegebenheiten im ur-
banen Umfeld für ihre Übungseinhei-
ten. Dabei werden die urbanen Gebiete
selbst verändert, nicht selten eröffnen
sich so kreativ nutzbare Freiräume.
Diese neuen Chancen und Potenziale
des Sports in den Städten sind bei der
3. Jenaer Sportmanagement-Tagung
am 5. September ausgelotet worden.
Insbesondere gab die Veranstaltung
einen Einblick in die Sportentwicklung
in den ostdeutschen Städten. Organi-
siert wurde die Tagung vom Lehrstuhl
für Sportökonomie unter der Leitung
von Prof. Dr. Frank Daumann. Circa 100
Gäste aus ganz Deutschland – darunter
Wissenschaftler, Politiker, Mitarbeiter
der Stadtverwaltungen und Sportunter-
nehmen sowie zahlreiche Studierende –
sind dazu nach Jena gekommen.
Diskutiert wurde etwa die Rolle des
Sports für die Entwicklung von Städten
und Regionen, exemplarisch betrach-
tet an Leipzig und Dessau-Roßlau. Als
zentrale Erfolgsfaktoren der Sport- und
Stadtentwicklung sind dabei nationale
und internationale Sportveranstaltun-
gen ausgemacht worden: Diese tragen
erheblich zum Imagegewinn der Städte
bei, so das Fazit der Tagung.
sl
DieLeiterinnenundLeitervon17HochschulsportstandortenausdenöstlichenBundesländern
kamenzuihrerturnusmäßigenRegionalkonferenzdiesesMalinJenazusammen.
Die Ergebnisse der jüngsten Landtags-
wahlen in Thüringen und Brandenburg
ließen aufhorchen: Etwa jeder zehnte
Wähler hat seine Stimme einer Partei
gegeben, die das erste Mal überhaupt in
diesen beiden Bundesländern zur Wahl
stand, der AfD. Deren Erfolg sei symp-
tomatisch, konstatiert Dr. Axel Salheiser.
„Die modernen Demokratien überall in
Europa stehen vor der Herausforderung
eines sich immer schneller vollziehen-
den sozialen und politischen Wandels“,
so der Soziologe. Dies sei ein idealer
Nährboden für Unzufriedenheit, Protest,
neue soziale Bewegungen und eine ver-
änderte Parteienlandschaft.
Die daraus entstehenden Konsequen-
zen für die politischen Eliten haben die
Jenaer Soziologen mit internationalen
Experten während der Konferenz „Fare-
well to the Elites?“ diskutiert. Politikwis-
senschaftler und Soziologen aus Europa,
den USA und Australien waren dazu am
25. und 26. September nach Jena ge-
kommen. Ziel der Konferenz war es, die
vielfältigen Herausforderungen an die
politischen Eliten zu identifizieren und
zu analysieren, mit welchen Strategien
sie versuchen, diese zu meistern. US
Die Leiterinnen und Leiter der Hoch-
schulsportstandorte aus Thüringen,
Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin
haben sich am 22. und 23. September
zur Regionalkonferenz der Region Ost in
Jena getroffen.Während derTagung sind
Dr. Andrea Altmann (Leiterin Hochschul-
sport der FSU) und Michael Rothe (Leiter
Hochschulsport der EAH) zu den neuen
Vorsitzenden der Regionalkonferenz ge-
wählt worden.
Themenschwerpunkte der Sitzung
waren u. a. die Fortführung der Struktur-
diskussionen im Allgemeinen Deutschen
Hochschulsportverband (kurz adh) und
eine mögliche Neuausrichtung der Arbeit
der einzelnen Landesverbände. Insbe-
sondere deren Funktion als Interessen-
vertretungen gegenüber der Landespo-
litik und den Landessportbünden stand
im Fokus. „Der Hochschulsport agiert an
der Schnittstelle zwischen Sport und Bil-
dung,“ so Dr. Altmann „und sollte somit
in Zukunft mit seiner Stimme im organi-
sierten Sport und in den Landesregierun-
gen gehört werden.“
HL
Foto:Kasper
Neuer Blick auf
die Wirtschaft
Einen neuen Blick auf dieWirtschaft und
ihre Akteure haben vom 27. bis 30. Juli
etwa 300 Wirtschaftswissenschaftler
und -wissenschaftlerinnen aus allerWelt
an der Uni Jena geworfen: Die interna-
tionale „Schumpeter Society“ hatte zu
ihrer alle zwei Jahre stattfindenden Kon-
ferenz in die Saalestadt eingeladen.
Die Beiträge der Konferenz haben sich
vor allem mit Fragen des ökonomischen
und sozialen Wandels befasst: Renom-
mierte Wirtschaftsexperten und Nach-
wuchswissenschaftler haben u. a. das
Konzept der „Smart Specialisation“ dis-
kutiert. So bezeichnet die Europäische
Kommission ihre Strategie, Innovatio-
nen und wirtschaftliches Wachstum zu
fördern, indem sie Regionen dabei un-
terstützt, sich auf ihre jeweiligen Stär-
ken zu fokussieren. Andere Referenten
untersuchten den Einfluss wachsender
Komplexität in Wirtschaft und Gesell-
schaft auf Innovationen und Strukturent-
wicklung.
US
NeueSportarten,wiedasBalancierenaufder
Slackline,eroberndieStädte.
Foto:Günther