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Uni-Journal Jena07/15

Studentenleben

Auf ein Bier mit dem Prof

„SciencePub“ vermittelt Wissenschaft in Kneipenatmosphäre

Während es die einen „sehr voll“ finden,

meinen andere „ach, es geht noch“ – das

lässt erahnen, wie gut besucht das Café

Wagner in Jena an jenen Montagen im

Semester ist, wenn der „SciencePub“

auf dem Programm steht. Seit Januar

gibt es den „SciencePub“ der Univer-

sität Jena als regelmäßig stattfindende

Abendveranstaltung. Dabei werden die

unterschiedlichsten wissenschaftlichen

Themen für eine Vorlesung in lockerer

Atmosphäre aufbereitet.

Organisiert wird der Jenaer „Science-

Pub“ von Nils Becker, Physik-Student

im Master und Mitglied im „Deutschen

Jungforschernetzwerk – juFORUM e. V.“.

Der Verein möchte wissenschaftliches

Interesse gerade bei jungen Menschen

fördern und ihnen ein Netzwerk bieten.

Zudem soll der „SciencePub“ an der

FSU beispielgebend für weitere deut-

sche Hochschulen sein und sich bun-

desweit etablieren. Der Erfolg spricht

für sich: „Wir haben von der ersten Ver-

anstaltung an ein mehr als volles Haus“,

sagt Becker. Für den Verein hat der Phy-

sik-Student schon viele Veranstaltungen

organisiert, der Jenaer „SciencePub“ sei

aber bisher die mit der größten Besu-

cherzahl. Positive Rückmeldung erhält

er dabei aber nicht nur von den Studie-

renden. Auch die teilnehmenden Pro-

fessorinnen und

Professoren sind

von der Idee be-

geistert. Bisher ka-

men die vor allem

aus den Naturwis-

senschaften. „Das

liegt daran, dass

ich die Dozenten

aus diesem Lehr-

bereich kenne“, so

Becker, der künftig

auch Experten aus

anderen Fächern

einladen möchte.

„Es liegen Zettel

aus, auf denen die Studie-

renden ihre Professoren vor-

schlagen können“, sagt der

Organisator. Finanziell sind

die geplanten Abende für das

kommende Semester schon

gesichert. Zum einen erhält

Nils Becker Unterstützung

von „juFORUM e. V.“, zum an-

deren hat er Sponsoren wie

die Ernst-Abbe-Stiftung ge-

winnen können.

Das Format des „Science-

Pub“ hat bereits eine lange Tradition:

Schon im 18. und 19. Jahrhundert trafen

sich die großen Philosophen in Pariser

Cafés. An diese dachte zumindest der

französische Philosoph Marc Sautet als

er 1992 in Paris das erste „café philoso-

phique“ gründete. Ziel war bei ihm eben-

falls, die Philosophie aus dem akademi-

schen Bereich zurück in den Alltag der

Menschen zu bringen. Auch an der FSU

hat der wissenschaftliche Stammtisch

eine Vorgeschichte: Von 2004 bis 2006

lud die Uni-Pressestelle regelmäßig zu

der Veranstaltung „Triff den Prof“ in die

„Noll“.

Für Becker, der auch nach seinem

Abschluss an der FSU bleiben möchte,

steht fest: „So lang die Nachfrage da ist,

wird es den ‚SciencePub‘ geben.“ biw

BeimJenaer„SciencePub“bleibtkeinStuhlfrei.

DerPhysik-Student

NilsBeckerorga-

nisiertdenJenaer

„SciencePub“,der

monatlichimCafé

Wagnerstattfindet.

Fotos(2):Kasper

Kontakt:

E-Mail:nils.becker@ uni-jena.de Internet:www.jufo- rum.de www.facebook.com/

SciencePubJena

Kleine Einsteins im Hörsaal

Studentinnen-Team veranstaltet wieder Kinder-Uni für junge Forscher

Das Strafgesetzbuch ist gewissermaßen

das „Märchenbuch“ der Rechtswissen-

schaftler, denn hier steht geschrieben,

ob das Knabbern von Hänsel und Gre-

tel am Knusperhaus der Hexe schon als

Hausfriedensbruch gewertet werden

kann. Diesen und vielen anderen Fragen

können kleine Studierende seit dem

letzten Jahr wieder regelmäßig mit den

Professoren bei der Kinder-Uni der Uni-

versität Jena nachgehen.

Organisiert werden die Veranstaltun-

gen von einem vierköpfigen Team um

Soziologie-Studentin Julia Behrens. Sie

wurde vom Studierendenrat als Leiterin

der Kinder-Uni gewählt und koordiniert

die verschiedenen Arbeitsbereiche. Das

Konzept „Kinder-Uni“ war ihr bereits aus

anderen Städten bekannt. Und auch an

der FSU gibt es die „Kinder-Uni“ schon

seit 2004. Wechselnde Strukturen in der

Studentenschaft führten jedoch dazu,

dass das Projekt nicht mehr regelmäßig

stattfinden konnte. „Wir arbeiten darauf

hin, das Projekt so zu gestalten, dass ein

Team nachwachsen und die Kinder-Uni

langfristig bestehen kann“, so Johanna

Bärhold, die wie Behrens von Beginn an

dabei ist und vor dem Abschluss im Fach

Psychologie steht. Seit diesem Sommer-

semester neu im Team sind Maja Alina

Zeller (Psychologie) und Anke Hädrich

(Doktorandin Biologie).

Um Dozentinnen und Dozenten für die

Kinder-Uni zu gewinnen, nimmt dasTeam

über die Sekretariate Kontakt zu den In-

stituten auf. „Wir bekommen meist so

viele Rückmeldungen von Professoren,

dass wir gar nicht alle im Programm

unter bekommen“, so Behrens. Genau

wie das Vierergespann beteiligen sich

auch die Lehrkräfte und viele studenti-

sche Helferin-

nen ehrenamt-

lich. Finanzielle

Unterstützung

kommt vom

Kanzler der Uni-

versität Jena

sowie vom Stu-

dien-Dezernat.

Um die „Kin-

der-Uni“ an der

FSU „professio-

neller“ zu machen, haben die Frauen viel

Arbeit investiert. So wurde etwa neben

einem Logo und einem „Starter-Set“

für die jungen Studierenden eine neue

Homepage mit Hilfe der Stabsstelle

Kommunikation auf den Weg gebracht.

Außerdem wurde in Kooperation mit

„LehreLernen“ ein eigener Leitfaden

für Dozenten erstellt. 

biw

Foto:privat

DasOrganisati-

onsteam(v.l.):

AnkeHädrich,Julia

Behrens,MajaAlina

ZellerundJohanna

Bärhold.