IndiesemZusammenhangnehmennebender Lehrer-
bildungs- undDidaktikforschungauchdieerziehungs-
wissenschaftliche Evaluations- und Methodenlehre
sowie die Hochschuldidaktik-Forschung
Lehrerbildung als fächer- und
fakultätsübergreifendeAufgabe
wesentliche
Rollen ein. Es ist einKennzeichender hier skizzierten
Forschung und Lehrerbildung, dass beide nicht auf
einzelne Institute oder Fakultäten eingeschränkt wer-
den können; sie stellenAufgaben der ganzenUniver-
sität dar.UmdieseAufgaben zubündeln, hat die Jena-
er Universität das Zentrum für Lehrerbildung und
Bildungsforschung (ZLB) gegründet. In dieser zentra-
len wissenschaftlichen Einrichtung arbeiten Wissen-
schaftlerzusammen,dieFächer-undFakultätsgrenzen
überschreiten. Fachwissenschaftler, Fachdidaktiker
und Erziehungswissenschaftler treten dabei in unter-
schiedlicheArbeitsformeneinund stehenzugleich im
Austausch mit Verantwortlichen des gesamten Bil-
dungssystems.
Das Zentrum besteht aus vier Abteilungen. Diese bil-
deneinenRahmen,
um die Lehrerbildung an der Universität, zusam-
men mit dem Vorbereitungsdienst und der be-
ruflichen Fortbildung, in enger Vernetzung von
theoretischer Reflexion, schulischer Praxis und
empirischer Forschungzubetreiben,
um die systematische Qualifizierung des wissen-
schaftlichen Nachwuchses in den Fachdidaktiken
und den Erziehungswissenschaften durch ein inter-
disziplinäresDoktorandenkollegzuunterstützen,
um die erziehungswissenschaftliche Methoden-
forschung und das Bildungsmonitoring für inter-
disziplinäre Forschungsvorhaben im Bildungskon-
text zunutzenund
um die Lehr-/Lernforschung für die Fortbildung
von Hochschul-Lehrenden didaktisch weiter zu
entwickeln.
Die Abteilung Lehrerbildung widmet sich der fakul-
tätsübergreifenden Qualitätsentwicklung und For-
schung auf diesemGebiet. Insbesondere ist dieAbtei-
lung zusammen mit dem Lehrerbildungsausschuss
(LBA) der Universität Jena zuständig für die Weiter-
entwicklung des Profils des JenaerModells sowie für
dieBegleitforschungunddieOrganisationdesPraxis-
semesters. Das Praxissemester bildet zeitlich und in-
haltlich gewissermaßen die Mitte der Jenaer Lehrer-
bildung. In ihm treffendieAnsprüchedesBerufsfeldes
und der Wissenschaft aufeinander. Es ist als Didakti-
kum angelegt, das Studierenden hilft, reflexiv Praxis-
erfahrungen in ihr weiteres Studium einzubringen.
Studien zum JenaerModell zeigen, dass das Praxisse-
mester fürdenLehrernachwuchseinestudentischund
beruflich identitätsstiftende Funktion besitzt. ImRah-
men ihres phasenübergreifenden Ansatzes arbeitet
die Abteilung Lehrerbildung eng mit den Thüringer
Schulen, denStudienseminaren sowiedemThüringer
Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung
undMedien (ThILLM) zusammen.DasStichwort hier-
zu lautet: „Von der Hochschule in den Klassenraum“.
Dabei leisten die Thüringer
Sicherungdes konzeptionellen
Zusammenhangs über institutionelle
Grenzenhinweg
Gymnasien und Regel-
schuleneineDienstleistung fürdieUniversität, indem
sie ihren Unterricht für jährlich bis zu fünfhundert
Praktikanten öffnen und deren praktischen Kompe-
tenzerwerbdurchdie Beratung fachbegleitender Leh-
rer fördern. Umgekehrt erbringt die Universität für
denVorbereitungsdienst der zweiten Lehrerbildungs-
phase eine Dienstleistung, indem sie zusammenmit
den genannten schulischen Institutionen für Fachlei-
ter der Studienseminare und ausbildungsverantwort-
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universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.