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Uni-Journal Jena04/15
Früher Zahnarztbesuch ist bester Schutz
Studie belegt Wirksamkeit zur Prävention von Karies bei Kleinkindern
Je früher Kinder das erste Mal zum
Zahnarzt gehen, desto geringer ist der
Kariesbefall der Milchzähne. Dies ist
das eindeutige Ergebnis des mehrjäh-
rigen Präventionsprogramms „Vorsorge
vor der Sorge“ der Zahnmediziner der
Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde
und Kinderzahnheilkunde und dem
Erstbesuchsdienst der Stadt Jena. Das
Projekt ist in dieser Kooperationsform
deutschlandweit bislang einzigartig. Seit
Juli 2009 haben sich 512 Jenaer Familien
an dem Präventionsprogramm beteiligt.
Deutlich weniger Kariesbefall
„Die Ergebnisse des Präventionspro-
grammes sprechen für sich. Wir haben
gezeigt, dass eine frühzeitige Aufklärung
und Sensibilisierung der Eltern für eine
optimale Pflege der Milchzähne und für
den Zahnarztbesuch im ersten Lebens-
jahr der Kinder sorgen kann“, erklärt
Prof. Dr. Roswitha Heinrich-Weltzien,
kommissarische Leiterin der Poliklinik
für Präventive Zahnheilkunde und Kin-
derzahnheilkunde. Projektleiterin Dr.
Yvonne Wagner appelliert an alle Eltern,
bereits im ersten Lebensjahr ihren Nach-
wuchs beim Zahnarzt vorzustellen und
die Milchzähne ab dem Zahndurchbruch
zu pflegen. „Die Studie zeigt, dass bei
einem erhöhten Kariesrisiko bis zu vier
Zahnarztbesuche notwendig sein kön-
nen, um den Kariesbefall der Milchzähne
zu verhindern“, so Wagner.
Zwei Mal im Jahr zum Zahnarzt
Vielen Eltern sei nicht bewusst, dass
Kleinkinder bereits vor ihrem dritten Le-
bensjahr das erste Mal zum Zahnarzt
gehen sollten. So haben bereits bis zu
20 Prozent der unter Dreijährigen Karies.
Die frühkindliche Karies, Mediziner spre-
chen von Early Childhood Caries (ECC),
dürfe nicht unterschätzt werden. Milch-
zähne, die gerade durchgebrochen sind,
werden von dieser Karies befallen. Im
schlimmsten Fall kann dadurch in kurzer
Zeit das gesamte Gebiss zerstört wer-
den. Um frühkindlicher Karies vorzubeu-
gen, wurde 2009 das Präventionspro-
gramm „Vorsorge vor der Sorge“ initiiert.
Neben den kurzfristigen Erfolgen des
Präventionsprogramms interessieren
die Jenaer Zahnärztinnen auch dessen
Langzeitauswirkungen. Deshalb werden
2016 alle teilnehmenden und auch die
nichtteilnehmenden Familien erneut zu
einer zahnärztlichen Untersuchung der
Kinder in die Poliklinik eingeladen. „Mit
dieser erneuten Untersuchung der Kin-
der können wir dann erkennen, welchen
Einfluss die frühzeitigen präventiven
Maßnahmen auf die Kariesentwicklung
beim Wechselgebiss besitzen“, erklärt
Wagner.
boe
Qualität in der
Krankenversorgung
Foto:Kasper
NebeneinerBera-
tunggehörtauch
diezahnärztliche
Untersuchungder
KleinkinderzumPrä-
ventionsprogramm.
Foto:Heinrich-Weltzien
Das Universitätsklinikum baut die
Transparenz für die Patienten bei der
Behandlungsqualität weiter aus und ist
Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin
(IQM) geworden. In dem Netzwerk en-
gagieren sich über 270 Krankenhäuser
aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz für mehr medizinische Qualität
bei der Behandlung ihrer Patienten. Die
Kliniken messen und veröffentlichen ihre
Ergebnisqualität auf der Basis von Rou-
tinedaten für Abrechnung und Kranken
hausstatistik und unterstützen sich in
der Verbesserung ihrer Behandlungsme-
thoden durch „Peer-Review-Verfahren“.
Dabei werden die Behandlungsprozesse
durch externe Mediziner bewertet. Über
250 Kennzahlen können so mit Durch-
schnitts- und Referenzwerten vergli-
chen werden. Damit geht die Initiative
weit über die bestehenden gesetzlichen
Anforderungen zur Qualitätssicherung
hinaus.
dre
Medizin
Neuer Name für MRT-Zentrum
DasUniversitätsklinikumJenaerinnertanden2013imAltervon64JahrenverstorbenenHoch-
schullehrerundRadiologenProf.Dr.WernerA.Kaiser.DerMedizinerundChemikerzählte
zudenwegweisendenEntwicklernderMR-MammographiezurFrüherkennungvonBrust-
krebs.Am19.JanuarbenanntedasThüringerUniversitätsklinikumeinGebäudenachihm:Im
„Werner-Kaiser-MRT-Forschungszentrum“werdendievielfältigenForschungsaktivitätendes
KlinikumsaufdiesemFachgebietweitergeführtundausgebaut.Dazuwurdediebestehende
Forschungs-MRT-Anlagefastkompletterneuert.