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FSUNewsletter/Herbst 2016
Universitätsrat sieht Zeitplan gefährdet
Neubau auf dem Inselplatz verzögert sich / Sorge um Wettbewerbsfähigkeit
Erfolgsmodell
Menschenrechte
Wie die Menschenrechte zu einem Schlagwort der politischen
Kommunikation im 20. Jahrhundert wurden, möchte der Ar-
beitskreis „Menschenrechte im 20. Jahrhundert“ an der FSU
erklären, so Dr. Daniel Stahl. Der Historiker ist Wissenschaft-
licher Sekretär des Arbeitskreises, der auf Initiative der Fritz-
Thyssen-Stiftung ins Leben gerufen wurde und von Prof. Dr.
Norbert Frei geleitet wird.
Dem Arbeitskreis gehören außerdem renommierte Histo-
rikerinnen und Historiker aus Deutschland und Israel sowie
Rechts- und Politikwissenschaftler an, die sich vorrangig mit
Völkerrecht und Konflikt- und Friedensforschung befassen.
Um den Aufstieg der Menschenrechte im 20. Jahrhun-
dert zu erforschen, sollen u. a. die Quellen neu betrachtet
werden, erläutert Daniel Stahl. Als Grundlage neuer Bewer-
tungen werden die Schlüsseltexte der Menschenrechts-
geschichte historisierend kommentiert auf einer Home-
page veröffentlicht, die jüngst freigeschaltet wurde: www. geschichte-menschenrechte.de. Gezielt geht der Blick derWissenschaftler auch über Europa hinaus. Ein weiterer
Schwerpunkt sind lebensgeschichtliche Interviews mit Per-
sonen, die die Menschenrechtspolitik des 20. Jahrhunderts
mitgestaltet haben. Vertreten sind u. a. Ulrike Poppe vom Ar-
beitskreis „Frieden und Menschenrechte“, der FDP-Politiker
Gerhart Baum sowie Benjamin Ferencz, der letzte lebende
Chefankläger in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen.
Der Arbeitskreis „Menschenrechte im 20. Jahrhundert“
trifft sich zwei Mal jährlich im Haus der Fritz-Thyssen-Stiftung
in Köln. Eingeladen werden dazu u. a. die Stipendiaten des Ar-
beitskreises: Aktuell gibt es vier Stipendiaten, die sich mit den
Themen Asyl, Amnesty International in Polen, der Roma-Be-
wegung und der Menschenrechts-Kommission der UN befas-
sen. Stipendien werden gezielt an Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler vergeben, deren Arbeiten sich historisierend
mit Menschenrechten befassen.
sl
Der Zeitplan für die Bebauung des Inselplatzes, der im vergan-
genen Jahr zwischen allen Beteiligten vereinbart worden war,
scheint nicht mehr einzuhalten zu sein. Auf diese besorgnis-
erregende Nachricht hat der Jenaer Universitätsrat am 17. Juni
reagiert, da er durch die Verzögerung erneut auch die Finan-
zierung des Bauvorhabens gefährdet sieht. Der Universitätsrat
bekräftigt seine Position, dass der Neubau auf dem Inselplatz
für die Eröffnung von Entwicklungsmöglichkeiten der FSU in
Forschung, Lehre und Infrastruktur in zentralen Fächern uner-
lässlich ist. Da rund ein Viertel der Fläche der Universität (ohne
Medizin) aus Anmietungen besteht, sind alleine dafür mehr
als 4 Mio. Euro pro Jahr aufzubringen, die durch die kluge
Investitionsmaßnahme Inselplatz nachhaltig reduziert werden
könnten. Der Universitätsrat betont, dass ohne diesen Neubau
die Entwicklungsperspektiven der Universität für die Erfolgs-
aussichten im zunehmenden nationalen wie internationalen
Wettbewerb in derWissenschaft nachdrücklich gefährdet sind.
Aus Sicht des Rats ist alles zu unternehmen, um Planung und
Bau zu beschleunigen, ohne die Qualität von Planung und Bau-
ausführung zu beeinträchtigen.
Nachrichten
Exotisches zur Unisportwoche
Angebote für Mitarbeiter
Zwar muten die Spieler von Bubble-Soccer ein wenig an wie nicht von dieser Welt, doch
auch das ist Sport – auch wenn beim Bubble-Soccer-Turnier im Rahmen der Unisport-
woche im Juni vor allem der Spaß an erster Stelle stand. Studierende und Mitarbeiter
der FSU waren wie immer eingeladen, die vielfältigen Sportangebote auszuprobieren.
Darunter auch so exotische Sportartenwie das Fußballspielen in übergroßen undmit Luft
gefüllten Ballons. Zwischen mehr als 20 Sportangeboten konnten die Gäste auswählen,
darunter Ultimate Frisbee, Rugby, Lacrosse sowie Fitness- und Gesundheitsangebote
wie TeBo, Bodyshape und Yoga bis hin zu Trendsportartenwie Slacklining und Parkour.
Ein Highlight stellte der Indoor-Cycling-Marathon dar. Für die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Universität bietet die Hochschul-Sportgruppe im kommenden Semester
wieder zahlreiche Kurse an. Darunter wird auch wieder der „Pausenexpress“ sein – eine
fünfzehnminütige Sporteinheit mit Studierenden vom Institut für Sportwissenschaft,
die nach Anmeldung in die Büros kommen. Weitere Informationen zum Angebot unter:
www.hochschulsport.uni-jena.de. AB/biw
Foto:Kasper
Diese Sorge überschattete auch die Freude bei der Entgegen-
nahme des Jahresberichtes 2015 der FSU, der eine überaus po-
sitive Bilanz der universitären Leistungen vermittelt. Über 93 Mio.
Euro an Drittmitteln konnten im vergangenen Jahr ausgegeben
werden und damit rd. 1 200 Arbeitsplätze für hochqualifizierte
Personen an der FSU geschaffen werden. „Allein diese Zahlen
belegen eindrucksvoll die regionalwirtschaftliche Bedeutung der
Universität“, betont der Vorsitzende des Universitätsrats Dr. Josef
Lange. Zugleich zeige dieser Erfolg, dass die FSU an die Grenzen
ihrer Belastbarkeit stößt, was bei der Prioritätensetzung in der
Thüringer Haushaltspolitik „nicht nur im Interesse der Univer-
sität, sondern vielmehr auch der Zukunft des ganzen Landes zu
berücksichtigen ist“, so der Uniratsvorsitzende.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Tatsache, dass 2015
rund ein Viertel der Studienanfänger aus dem Ausland kamen
und 12 Prozent aller Promotionen von ausländischen Graduierten
abgeschlossen wurden. „Absolventen und Promovierende sind
die besten Botschafter Jenas,Thüringens und Deutschlands welt-
weit“, erklärte der Vorsitzende. Das Gremium sieht in den Zahlen
einen Erfolg der Internationalisierungsstrategie.
AB