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Strömung von und Transport im Grundwasser vollzieht sich

im Allgemeinen über mehrere räumliche Skalen, die von

der Porenskala bis zur Feldskala reichen. Effektive Parame-

ter wie effektive Leitfähigkeiten oder effektive Mischungs-

parameter sollen daher in Modellen der Heterogenität

über die Skalen hinweg Rechnung tragen. Im Stofftransport

spricht man dabei oft von der sogenannten Makrodispersi-

vität α. Eine Reihe von Felduntersuchungen haben erge-

ben, dass α skalenabhängig ist und mit der Laufzeit des

gelösten Stoffes anwächst, bevor es eventuell sich einem

asymptotischen konstanten Wert annähert. Die Existenz

eines Grenzwertes und eines universellen Gesetzes, das

den Anstieg von α beschreibt, wurde und wird kontrovers

in der Literatur diskutiert.

Stofftransport im Grundwasser: Felduntersuchungen zur Makrodispersivität

FORSCHUNG — 115

Abb. 3. Gemessene Makrodispersivitäten für

einzelne Grundwasserleiter.

Beteiligung an DFG-Projekten

Abb. 2. Gemessene Makrodispersivitäten aufgetragen gegen

die Beobachtungsskala.

Wir haben alle vorliegenden Felduntersuchungen einer

sorgfältigen Re-Analyse unterworfen und kommen zu dem

Ergebnis, dass sich die Annahme eines universellen Geset-

zes — gültig für alle Grundwasserleiter — nicht halten lässt.

Dieses Ergebnis hat weitreichende Konsequenzen: Zum

einen ist die Verwendung von Daumenregeln (z. B. α=1/10

des Modell-Gebietes, falls nicht anders bekannt) sehr frag-

würdig, zum anderen bedeutet es, dass zumindest die geo-

statistischen Parameter eines Grundwasserleiters bekannt

sein sollten, sodass eine Abschätzung effektiver Leitfähigkei-

ten und Mischungsparameter vorgenommen werden kann.

[4] Zech, A., Attinger S., Cvetkovic, V., Dagan G., Dietrich P., Fiori A., Rubin Y,

Teutsch G (2015): Is unique scaling of aquifer macrodispersivity supported by

field data? Water Resourc. Res., 51, 9. DOI:10.1002/2015WR017220.

Wir waren erfolgreich an der Ein-

werbung von zwei DFG-Projekten

beteiligt:

FOR 2131 „Data assimilation for

Improved Characterization of

Fluxes across Compartmental Inter-

faces“. In der Forschergruppe sind

wir verantwortlich für die Assimila-

tion von Abflussdaten und Boden-

feuchte-Daten in einem komplexen

hydrologsichen Modell wie

ParFlow-CLM.

SFB 1076 „AquaDiva“, einem For-

schungsverbund zum Verständnis

der Verknüpfungen zwischen der

oberirdischen und unterirdischen

Biogeosphäre. In AquaDiva model-

lieren wir Wasser- und Stoffflüsse

in der Critical Zone. Dabei richtet

sich unser Augenmerk vor allem

auf typische Lauf- und Verweil-

zeiten im Untergrund, die uns

Aufschluss darüber geben sollen,

wie oberirdische Wasser- und

Energiesignale durch den Unter-

grund transformiert werden.