Institut für Geowissenschaften
Einrichtungen
Das dem Lehrstuhl für Allgemeine Geophysik zugeordnete
Geodynamische Observatorium Moxa dient der langfristi-
gen messenden Erfassung, Analyse und Interpretation von
Deformationen des Erdkörpers und Massenverlagerungen
im System Erde. Das Beobachtungsspektrum reicht dabei
von der hochfrequenten Seismologie bis zu Jahresvariatio-
nen, sowie von der globalen (z. B. Gezeiten) bis hin zur
lokalen (z. B. Hydrologie) Skala. Ab dem Jahr 2011 wurden
zwei neue Laserstrainmeter im Stollen des Observatoriums
Abb. 1. Moxa-Bohrung-Faser-Temperaturzeitreihe.
Links:
Ausbau einer Forschungsbohrung auf dem Gelände des Geodynamischen Observatoriums
Moxa. Foto: Andreas Goepel.
Rechts:
Ergebnisse von Langzeittemperaturmessungen im Bohrloch, dargestellt zusammen mit mehreren Umwelt-
parametern, wodurch die Identifizierung von Ereignissen ermöglicht wird, die die Temperaturen im Untergrund beeinflussen. Grafik: AG Kukowski
120 — FORSCHUNG
Geodynamisches Observatorium Moxa
Webseite:
www.geophysik.uni-jena.de/Einrichtungen+_+Labore/Observatorium+MoxaDas Thüringer Seismische Netz besteht zurzeit aus 24 Stati-
onen. Es wird von der Friedrich-Schiller-Universität Jena
und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie
(TLUG) betrieben. Aufgabe des Netzes ist die Registrierung
der natürlichen und bergbauinduzierten Seismizität in Thü-
ringen und in ihren angrenzenden Gebieten sowie die
schnelle automatische Erfassung und Meldung von größe-
ren natürlichen seismischen Ereignissen ab Magnitude 2,5.
Für die seismologische Forschung werden durch die konti-
nuierliche digitale Registrierung wertvolle regionale Daten
zur Untersuchung der Erdkruste in Thüringen bereitge-
stellt, vor allem mit dem Ziel eines besseren Verständnisses
Thüringer Seismisches Netz
Webseite:
www.geophysik.uni-jena.de/Einrichtungen+_+Labore/Thüringer+Seismologisches+Netz_TSNder seismotektonischen Situation. Im Jahr werden circa
1.000 und bei Schwarmbeben etwa 2.000 seismische Ereig-
nisse manuell ausgewertet. Es werden entsprechend etwa
25 und bei Schwarmbeben ca. 85 automatisch registrierte
Ereignisse gemeldet. Die instrumentelle Wahrnehmungs-
schwelle liegt manuell bei etwa Magnitude -0,6 und auto-
matisch bei M> 1,4 in Ostthüringen und im Vogtland. Das
Vogtlandgebiet besitzt mit Abstand die größte Seismizität.
Bergbauinduzierte Ereignisse in Thüringen sind schwerer
zu erfassen. Die Ergebnisse der automatischen Ortungen
durch das Programmsystem werden durch Funk weiterge-
leitet und sind somit jederzeit verfügbar.
installiert, die seit 2013 kontinuierliche Registrierungen
liefern. Darüber hinaus wurden im Sommer 2013 zwei
weitere Bohrungen niedergebracht, in denen zum einen
Temperaturfasern eine direkte Beobachtung möglicher
Klimaänderungen erlauben, und die zum anderen Experi-
mente ermöglichen, die auf die quantitative Erfassung
von Zusammenhängen zwischen Fluidbewegungen und
Deformation zielen.