WELTWEIT VERNETZT. THÜRINGEN VERPFLICHTET. - page 167

VonSammlern,Viren
undÜberzeugungstätern
die universität: kulturträger aus selbstverständnis und engagement
Wo kluge, engagierte und kreativeKöpfe zusammen kommen, entsteht – gleichsam zwangs­
läufig – kulturelleVielfalt. Universitäten können alsogar nicht anders: Sie prägendas kulturelle
Leben einer Stadt und einer ganzenRegionmit. So auchdie Friedrich-Schiller-Universitätmit
ihrenMuseenundSammlungen, ihrenmusikalischenEnsembles unddiversenEinzelprojekten,
die Teil des akademischenBetriebs sindoder durch ehrenamtliches Engagement aus dem
„BiotopUniversität“ herauswachsen.
sammelnundausstellen
Das Sammeln ist eine der zentralen und ältesten
Methoden von Wissenschaft. Über mehr als 450
Jahrehinweg sind anderUniversität Jena kultur- und
wissenschaftshistorische sowienaturwissenschaftlich
wertvolleSammlungenentstanden,diederForschung
und Lehre dienen. Das Bewahren, Pflegen und Er-
schließen von Überlieferungen und das Schaffen
neuer Zugänge zu diesen Traditionen gehört von Be-
ginnanzumSelbstverständnisderUniversität Jena.
Öffentlich zugänglicheSammlungen
So ist sie in der glücklichen Lage, einige ihrer Samm-
lungen öffentlich zeigen zu können. Ein Beispiel
hierfür ist das Phyletische Museum, ein Magnet für
Touristen und Schulklassen in Jenamit jährlich rund
14.000 Besuchern. Dieses weltweit einzige Museum
zur Evolution beherbergt eine zoologisch-paläonto-
logische Sammlung von über 600.000 Objekten. Sie
werden in einer Dauerausstellung sowie regelmäßig
wechselnden Sonderausstellungen wie zum Beispiel
„Insekten und Sex“ oder „Biologische Invasionen“
präsentiert.
Genauwie das PhyletischeMuseum ist auch der Bo-
tanischeGartenderUniversität Jena an363Tagen im
Jahr geöffnet – auch er, der zweitälteste in Deutsch-
land, eine Sammlung, die ebenso der akademischen
Lehre wie als außerschulischer Lernort dient. Über
10.000Pflanzenartenwerdenhier kultiviert undmehr
als 35.000Besucher im Jahr genießendieseRaritäten.
Das verbindet sie mit JohannWolfgang von Goethe,
mit dem die Entwicklung des Botanischen Gartens
eng verbunden ist.DerGroßdichter undnaturwissen-
schaftlich Interessierte zog die schöpferische Atmo-
sphäre Jenas dem höfisch geprägten Weimar häufig
genugvor.
Goethes „partner in poetry“, Friedrich Schiller, der
NamenspatronderUniversität,hat zehn Jahre in Jena
gelebt.Nirgendshat ermehrZeit verbracht.SeinGar-
tenhaus – ehemals vor den Toren der Stadt gelegen
– steht heute imZentrum Jenas.Das Schillerhausmit
dem angrenzendenGarten, diebeide zurUniversität
gehören, wird als Erinnerungsort von auswärtigen
Besucherngeschätzt.DieStadt profitiert darüber hin-
aus von seinem reichhaltigen Angebot an Veranstal-
tungenwieLesungen,Konzerteoderdem traditionel-
len Apfelfest, die ihren Kulturkalender maßgeblich
bereichern.
Erinnerungskultur pflegen
Dass Besucher Thüringens in Jena auf Schritt und
Tritt von reicher Geschichte und Kultur umgeben
sind, machenGedenktafeln für Persönlichkeiten aus
Politik, Kunst undWissenschaft deutlich, die an zen-
tralen Stellen der Stadt zu sehen sind. Das Universi-
tätsarchiv sorgt dafür, dass verlorene Tafeln systema-
tisch ergänzt und neue gehängt werden. Neben
seinerKernaufgabe, demSchutzundderZugänglich-
machung historischer Akten der Universität und des
Landes,entwickelt eseigeneAusstellungen,dienicht
nur in Jena gezeigt werden: So übernahm die Stadt
Bonn im Jahr 2012einePräsentationüber diePromo-
tionvonKarlMarx.Darüberhinaus leistetdasArchiv
inhaltliche und materielle Beiträge zu großen Lan-
standortstärken
universität jena.
weltweit vernetzt. thüringen verpflichtet.
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