ben haben. Wenn nunmehr freilich die Zahl der zur
        
        
          Verfügung stehenden Studienplätze relativ zu der
        
        
          Zahl der Schulabgänger abnimmt, bleibt abzuwarten,
        
        
          obdanndoch ein Studium anderswo attraktiverwird,
        
        
          oder ob sich junge Leute, statt für einUniversitätsstu-
        
        
          dium, lieber für eine Banklehre oder eine Fachhoch-
        
        
          schulausbildung vor Ort entscheiden. Offen ist auch,
        
        
          wie sich die Zahl ausländischer Studierender weiter
        
        
          entwickeln wird. Deutsch steht in vielen Ländern
        
        
          nicht mehr oben auf der Liste, wenn es um Fremd-
        
        
          sprachen geht, so dass man an der Universität Jena
        
        
          noch stärker über ein englischsprachiges Studienan-
        
        
          gebotwirdnachdenkenmüssen.
        
        
          Zusammenfassend ist völlig klar, dass die Universi-
        
        
          tät Jena vor weiteren tiefgreifenden Änderungen in
        
        
          der Herkunft ihrer Studierenden steht. Umso wich-
        
        
          tiger ist es, dass sie durch Zuzug von außen diesen
        
        
          Entwicklungstrendwettmacht. DieVielfalt ist größer
        
        
          geworden.
        
        
          
            darf es auch etwasweniger sein?
          
        
        
          Mit Blick auf volle Hörsäle, Lehrverpflichtung und
        
        
          Prüfungsbelastung, und in seliger Erinnerung anden
        
        
          Elfenbeinturm der Wissenschaftler früherer Genera-
        
        
          tionen mag es Dozenten geben, die seufzend wün-
        
        
          schen, es kämen einige Tausend weniger nach Jena.
        
        
          Diese Sichtweise eint siemit somanchemLänderver-
        
        
          treter,der sich fragt,warumThüringen für teuresGeld
        
        
          Menschen ausbilden soll, die weder Thüringer sind
        
        
          noch inThüringenbleibenwerden.DiesePerspektive
        
        
          ist jedochweit zukurzgegriffen.
        
        
          Eine Universität, diemitspielen soll auf der globalen
        
        
          Bühneund imWettbewerbumMittel undReputation,
        
        
          benötigt zwingend Input von außen. Erst die Interak-
        
        
          tion mit Fachkollegen anderer Hochschulen im Aus-
        
        
          land eröffnet überhaupt dieMöglichkeit, EU-Projekte
        
        
          zubeantragen. AuchExzellenzcluster lassen sichnur
        
        
          bilden, wenn eine „kritische Masse“ an Vernetzung
        
        
          über Fächer- und Landesgrenzen hinweg erreicht ist.
        
        
          Insoweit benötigt man zum einen von vornherein
        
        
          eine größere Zahl von Mitarbeitern und Hochschul-
        
        
          lehrern, umüberhaupt auf demSpielfeldderDrittmit-
        
        
          telgewinnung signifikanteBeiträge leistenzukönnen.
        
        
          
            GemeinsameSozialisation kluger Köpfe
          
        
        
          
            verschiedenster Herkunft als Basis
          
        
        
          
            für langfristige Leistung
          
        
        
          Eine Vernetzung, wie sie zum andern notwendig ist,
        
        
          entsteht dadurch, dass eigener Nachwuchs an andere
        
        
          Standorte geht, im Austausch für Nachwuchs von an-
        
        
          derswo, der nach Jena kommt. Gemeinsame Sozialisa-
        
        
          tion kluger Köpfe verschiedenster Herkunft schafft
        
        
          Freundschaften wie Arbeitsbeziehungen gleicherma-
        
        
          ßen, eine Basis, auf der langfristig gemeinsame Leis-
        
        
          tungwachsenkannundgegenwärtigwächst,wieetwa
        
        
          das jüngste CHE-Forschungsranking eindrucksvoll be-
        
        
          legt. Insoweit ist klar, dass eineOrientierungüberThü-
        
        
          ringen, überDeutschlandhinaus, auchundgeradebei
        
        
          unserenStudierendennotwendig ist,umdieLeistungs-
        
        
          kraft der Universität Jena in der Lehre, aber vor allem
        
        
          auch inder Forschung, zuerhaltenundauszubauen.
        
        
          diagramm
        
        
          Zahl der studierenden (blau) undstudienanfänger im erstenhochschul
        
        
          semester (gold) ander universität Jena
        
        
          1997/98
        
        
          1998/99
        
        
          1999/00
        
        
          2000/01
        
        
          2001/02
        
        
          2002/03
        
        
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          20.000
        
        
          15.000
        
        
          10.000
        
        
          5.000
        
        
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