15
Uni-Journal Jena07/15
ätzen Sie an der Universität?
he Freiheitsgrenzen an einer Hochschule
Umfrage
In meinem Studiengang
herrscht kaum Anwesen-
heitspflicht, weshalb ich
meine Zeit frei einteilen kann.
Ich würde gern ein Auslands-
semester in Taiwan machen
und finde es sehr schön, dass
das während des Studiums
möglich ist. In der Schule hat
man diese Freiheit, vor allem
für ein halbes Jahr oder län-
ger, ja nicht gehabt. Weniger
frei ist man als Student wäh-
rend der Prüfungszeit. Ich
habe zum Ende des letzten
Semesters sieben Klausu-
ren geschrieben, da hat man
kaum Freiheiten.
Generell könnte ich nie auf
meine Reisefreiheit verzich-
ten. Deshalb bin ich auch
ziemlich enttäuscht, dass es
für meinen Studiengang zwar
Plätze im Erasmus-Programm
gibt, allerdings nicht in einem
englischsprachigen Land.
Jedoch gehe ich nach Öster-
reich. Was beweist, dass es
überhaupt die Möglichkeit
gibt, ein selbst organisiertes
Auslandssemester durchzu-
führen.
Was ich außerdem sehr gut
finde ist, dass ich in meinem
Fach zwischen vielen Modu-
len wählen kann und deshalb
schon im Studium eine eigene Richtung einschla-
gen kann. Außerdem ist es gut, dass man das Geo-
logiestudium an der FSU sowohl im Sommer- als
auch Wintersemester starten kann.
Dass ich als Mutter
Kind und Master-
Studium vereinba-
ren kann, empfinde
ich als Freiheit an
der Universität. Ich
kann meine Module
so wählen, dass ich
mein Studium been-
den kann, ohne dass
zu hoher Druck auf
mir lastet. So habe
ich genügend Zeit
für meine Tochter.
Auch während der
Schwangerschaft war
das kein Problem.
In meinem Studiengang bin ich sehr frei
und kann mein Studium komplett frei ge-
stalten, auch weil ich nicht an Credits ge-
bunden bin. Es gibt zwar vorgegebene
Pflichtveranstaltungen, aber die Rei-
henfolge kann man selbst bestimmen.
Jena ist für mich deshalb ein Standort,
wo Freiheit in der Praxis gelebt wird. Vor
allem was die Organisation des eigenen
Studiums angeht sowie die Auswahl
der Freizeitangebote, wie zum Beispiel
Hochschulsport. Mit mehr organisatori-
scher Freiheit trägt man aber auch mehr
Verantwortung.
HenrikeFlex(27)studiertGer-
manistischeSprachwissenschaft
(4.FS).
NellyBirk(23)studiertErnäh-
rungswissenschaften(2.FS).
MadelineRichter(23)studiert
Geologie(2.FS).
KoljaSchnatz(25),Jura(12.FS).
Die Freiheit, im
Fach Politikwis-
senschaft seine
S chwe r p u n k t e
wählen zu kön-
nen, ist für mich
wichtig und wert-
voll. Dadurch wird
es einem nicht nur
ermöglicht seine
Interessen zu ver-
folgen, sondern
auch sich schon
während des Stu-
diums auf ein Be-
rufsfeld zu fokus-
sieren. Das ist vor
allem in Fächern
wie meinem sinnvoll, da die Inhalte sehr breitge-
fächert sind und es spätestens im Masterstudium
notwenig wird, sich zu spezialisieren. Die Freiheit,
seinen Stundenplan selbst zu organisieren, fördert
die Selbstständigkeit, die für das spätere Berufs-
leben wichtig ist. Man wird gezwungen, sich mit
eigenen Interessen und beruflichen Zielen schon
während des Studiums auseinanderzusetzen. Ge-
rade für Politikwissenschaftler sind aber auch die
vielfältigen Diskussionsrunden und Infoveranstal-
tungen an der FSU Jena eine gute Möglichkeit,
um sich neben dem Studium zu bilden und sich
zu aktuellen politischen Ereignissen eine Meinung
bilden zu können. Die Freiheit einer Universität,
unterschiedliche politische Infoveranstaltungen
anzubieten, finde ich daher ein wichtiges Gut. Mit
vielfältigen politischen Veranstaltungen ist gemeint,
dass es an der FSU Veranstaltungen des gesam-
ten politischen demokratischen Spektrums geben
kann. Diese Freiheit sollte jedoch dort enden, wo
gegen andere Menschen gehetzt wird und die de-
mokratische Grundordnung infrage gestellt wird.
Foto:Wiedemann
ThomasHoyer(25)studiertPoli-
tikwissenschaft(11.FS).
Foto:Wiedemann