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FSUNewsletter/SS2016
Hilfe für Demenzkranke
Deutschlandweit leiden etwa 1,5 Millionen Men-
schen an der unheilbaren Krankheit Demenz. Für
viele Menschen ist die Diagnose ein Schock. „Man-
che Patienten verleugnen die Erkrankung, ziehen
sich zurück oder geraten in eine persönliche Krise“,
berichtet Prof. Dr. Gabriele Wilz. Patienten mit De-
menz im Frühstadium den Umgang mit ihrer Erkran-
kung zu erleichtern, das ist das Ziel eines neuen
Behandlungsangebots, das die Arbeitsgruppe von
Prof. Wilz im März gestartet hat. Das 12-wöchige
Gruppenangebot umfasst ein wöchentlichesTreffen
von 90 Minuten. Die Gruppenangebote finden in
Erfurt und in Jena statt. Prof. Wilz, Inhaberin des
Lehrstuhls für Klinisch-psychologische Intervention,
hat durch verschiedene, vom Bundesministerium
für Gesundheit geförderte Projekte, vielfältige Er-
fahrungen mit Unterstützungsangeboten für Ange-
hörige von Demenzpatienten.
US
Bildungsranking
Die Universität Jena war 2015 am aktivsten bei
Bildungsangeboten im Sportbereich. Daher führt
der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband
(adh) die FSU im Rahmen seines Bildungsrankings
2015 auf Platz 1 bei den Hochschulen mit mehr als
15 000 Studierenden. Damit beweist der Jenaer
Hochschulsport, dass er nicht nur ein umfangrei-
ches und vielfältiges Sport-, Bewegungs- aber auch
Bildungsprogramm für Studierende und Beschäf-
tigte bereitstellt, sondern auch Universität und
Stadt erfolgreich repräsentiert. Darüber hinaus wird
der Hochschulsport in Jena kontinuierlich verbes-
sert und weiterentwickelt.
AB
Schülerwissen imTest
Mathematik, Deutsch, Englisch – über eine halbe Million Schüle-
rinnen und Schüler stellen ihrWissen und Können in diesen Kern-
fächern jedes Jahr unter Beweis. Seit dem Schuljahr 2007/2008
werden bundesweit in sogenannten Vergleichsarbeiten in den
Klassenstufen 3 und 8 die Leistungen der Schüler überprüft. Die
Testergebnisse liefern den Lehrern Informationen darüber, wo sie
mit ihren Schülern stehen und lassen sich für dieWeiterentwick-
lung des eigenen Unterrichts nutzen.
InThüringen laufen diese Vergleichsarbeiten unter dem Namen
Kompetenztests und werden nicht nur in Klasse 3 und 8, son-
dern zusätzlich auch in der 6. Klasse geschrieben. „Auch wenn
ein solch wissenschaftlich fundiertes Feedback von den Lehrern
mehrheitlich geschätzt wird, gibt es doch auch Kritik an der Erhe-
bung“, sagt Dr. Christof Nachtigall. Vor allem der Arbeitsaufwand
zur Korrektur der Tests und die Dateneingabe werde von den
Lehrern bemängelt, so der
Leiter des Projekts „Kompe-
tenztest.de“, das im Auftrag
des Thüringer Bildungsminis-
teriums die Testentwicklung
wissenschaftlich begleitet,
die Daten auswertet und die
Ergebnisse an die Schulen
meldet.
Doch seit diesem Jahr ist
es für Schüler und Lehrer
deutlich einfacher: Bei den
am 2. März thüringenweit
gelaufenen Kompetenztests
der Klassenstufe 8 im Fach
Deutsch wurden erstmals an 20 Schulen die Tests online be-
arbeitet. „Das heißt, die Schüler lösen die Aufgaben direkt am
Rechner. Auf dieseWeise entfällt die Dateneingabe und auch die
Korrekturen werden vereinfacht“, betont Nachtigall. Er und sein
Team wollen in der Pilotstudie testen, ob sich die Akzeptanz der
Vergleichsarbeiten so erhöhen lässt. Dazu werden die Wissen-
schaftler Erfahrungen bei Lehrern und Schulleitern abfragen. US
Foto:Günther
WissenschaftlerderFSUtestenSchülerwissenjetzt
erstmalsonline.
Nachrichten
Für Freiheit und Weltoffenheit
Ob aus Argentinien, Indonesien,
Kenia oder Zypern – aus insge-
samt 112 Ländern sind junge
Menschen an die Universität Jena
gekommen, um mit Kommilitonen
aus Thüringen und ganz Deutsch-
land zu leben und zu lernen. Mehr
als 13 Prozent aller Studierenden
stammen im aktuellen Sommer-
semester aus dem Ausland, Ten-
denz steigend. Mit deutschen
und internationalen Lehrenden
und Forschern sowie Mitarbei-
tern bilden sie die vielfältige Ge-
meinschaft der FSU, die nicht nur
attraktiv für Studierende und For-
scher aus aller Welt ist, sondern
auch das weltoffene Klima der
Stadt und der Region prägt.
„Und das ist gut so, denn vom
internationalen Austausch profitieren alle Seiten: Wissenschaft,
Wirtschaft und die ganze Gesellschaft“, unterstreicht Prof. Dr. Iris
Winkler, Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Die in Jena herr-
schende weltoffene Atmosphäre und Willkommenskultur muss
nur immer wieder ins Bewusstsein gehoben werden. Und so
hat die FSU ab 19. April ein deutlich sichtbares Zeichen für In-
ternationalität undWeltoffenheit gesetzt und eine Banner-Aktion
gestartet. Auf zehn großen Bannern an zentralen Gebäuden war
das langjährige Universitätsmotto „Denken ohne Grenzen“ zu
sehen, das mit den Flaggen der 112 Länder umgeben ist.
Damit bezieht Thüringens größte Hochschule klar Position
gegen fremdenfeindliche Aktivitäten, die die Stadt wie ganz
Deutschland in letzter Zeit treffen. Erst kürzlich hat eine Studie
der Hochschulinitiative Gate Germany gezeigt, dass sich die
große Mehrheit ausländischer Wissenschaftler an deutschen
Universitäten zwar gut eingebunden fühle. Gleichzeitig leide die
Reputation der Hochschulen durch ausländerfeindliche Aktionen
im Umfeld. Soweit dürfe es in Jena nicht kommen, sagt Prof.
Winkler und betont, dass „Universität nur funktioniert, wenn sie
Raum für viele verschiedene Perspektiven bietet“.
AB
DasBanneramCampuswarnureinesder
FSU-Aktion„DenkenohneGrenzen“.
Foto:Kasper